Beschreibung:

VIII; 309 S.;VII; 502 S.; 21 cm; fadengeh., rückengoldgepr. Orig.-Halblederband.

Bemerkung:

Gutes, stabiles Exemplar; Einband stw. berieben; Seiten leicht nachgedunkelt; kl. Stempel u. hs. Besitzvermerk (Bleistift); Seiten anfangs ein wenig fleckig. - 2 Teile in 1 Band. - (Auf Einband : (Band) "1.2.") // In Frakturschrift. - " Nachdem die Provinzial-Synode für das Festland im Jahre 1862 das Verlangen nach einer Geschichte unserer alten Brüderkirche ausgesprochen hatte, trug die Unitäts-Aeltesten-Conferenz im Herbst desselben Jahres mir auf, den Versuch dieser Arbeit zu machen. ... Es gilt, eine einfache Darstellung, wie unsere Väter von dem barmherzigen Gott zu dem Heil in Seinem Sohne geführt, in diesem Eckstein des Heils gegründet, duch unzählige Stürme der Anfechtung mächtig erhalten und, als sie durch ein gerechtes Gericht in den Staub gelegt waren, doch nicht dem Tode preisgegeben sind. ... " (Vorwort E. W. Cröger). // INHALT (Kapitel) (Auswahl) : Vorgeschichte, 863-1457 // Die ersten Anfänge der Brüder-Unität. 1457-71 // Fortgang der Brüder-Unität unter äußeren und inneren Gefahren, bis zum Anfang der Kirchen-Reformation in Deutschland. 1471-1517 // Die alte Brüderkirche, wie sie geworden war bis zur Reformation Luthers, nach Lehre, Gottesdienst, Verfassung und Leben // Die Brüder-Unität ums Jahr 1576, ihr innerer und äußerer Zustand, bis zur letzten allgemeinen evangelischen Synode in Polen, 1595 // Die Zerstörung der Unität im 30jährigen Kriege, 1617-27 // Die Zeit der Erstorbenheit der Brüder-Unität. Die Zeit des Jablonsky und der alten Väter, die auf eine Neubelebung der Unität hofften, 1671 (70) - 1722 --- (u.v.a.m.) / Mit Verzeichnis der Senioren; Zusätze; Verbesserungen; Register. ----- Die Herrnhuter Brüdergemeine (oft auch lateinisch Unitas Fratrum; Evangelische oder Erneuerte Brüder-Unität, englisch Moravian Church) ist eine auf die böhmische Reformation (Böhmische Brüder) und den vom Pietismus beeinflussten Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf zurückgehende internationale Kirche. Als Gründungsjahr gilt zum einen 1457 (Georg von Podiebrads Übergabe des Guts Kunwald an die Petr-Chelcický-Brüder), zum anderen 1727 (Ausarbeitung der Statuten für die Glaubensflüchtlinge in der Siedlung Herrnhut durch Zinzendorf). ? // ... Infolge der Gegenreformation Anfang des 18. Jahrhunderts kamen ab 1722 Böhmische Brüder überwiegend aus Mähren auf das Gut von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700-1760) im Oberlausitzer Ort Berthelsdorf. Außerhalb des Dorfes gründeten sie unter Führung von Christian David die Siedlung Herrnhut. Graf Zinzendorf, der sich dort 1725-27 ein auch als "Herrschaftshaus" bezeichnetes Palais errichtet hatte, musste bald Konflikte schlichten, die zwischen dem lutherischen Ortspfarrer Johann Andreas Rothe und den Siedlern ausgebrochen waren. Gemeinsame Einsicht zur Busse, Umkehr, Versöhnung und eine Abendmahlsfeier am 12. August 1727 beschloss die zweite Gründungsphase der Herrnhuter Brüdergemeine. Zinzendorf, Rothe und David arbeiteten danach die sogenannten Herrnhuter Statuten aus, in denen die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Siedlung, aber auch die geistlichen Regelungen für die neue Gemeinschaft festgelegt wurden. Im Februar 1728 versammelten sich 150 Brüder und Schwestern auf dem ersten sogenannten Gemeintag, um sich mit Thema der weltweiten Mission auseinanderzusetzen. Als Folge wurde eine Art Missionsschule eingerichtet, die vier Räume umfasste und für 26 unverheiratete junge Männer diente, die nach der Alltagsarbeit in Sprache, Schrift und Medizin ausgebildet wurden. Schon in den nächsten Jahren entschloss sich die Gemeinschaft, ihren neu gestärkten Glauben weltweit zu verkündigen. Dazu wurde Kontakt mit dem dänischen Königshaus aufgenommen; 1732/33 wurden die ersten Missionare nach Saint Thomas in der Karibik (Neu-Herrnhut) und nach Grönland (Noorliit) ausgesandt. 1736 kam es zur Verbannung Zinzendorfs aus dem Kurfürstentum Sachsen, da seine Brüdergemeine der lutherischen Orthodoxie zu selbständig geworden war und als Bedrohung der einheitlichen Landeskirche angesehen wurde. 1737 zogen einige Brüder weiter nach Böhmisch-Rixdorf bei Berlin. Zinzendorf fand Asyl bei den Grafen zu Ysenburg und Büdingen auf der Burg Ronneburg in der Wetterau und gründete dort die Gemeinden Marienborn (Grafschaft Ysenburg-Büdingen-Meerholz) und Herrnhaag (1738; Grafschaft Ysenburg-Büdingen-Büdingen). 1737 wurde er (wie 1735 schon David Nitschmann) durch den reformierten Hofprediger Daniel Ernst Jablonski in Berlin, der zugleich Bischof der polnischen Brüder-Unität war, zum Brüderbischof ordiniert. Die polnische Unität war durch Sukzession mit der alten böhmisch-mährischen verbunden, deren eigene Bischofssukzession über Johann Amos Comenius hinaus nicht fortgesetzt werden konnte. ? (wiki)