Beschreibung:

XVIII; 306; 338 Seiten; 21,5 cm; fadengeh. Halbleinenband.

Bemerkung:

Gutes, stabiles Exemplar; moderate Gebrauchs- u. Lagerspuren; Einband berieben u. m. kl. Läsuren; Seiten stw. leicht fleckig - In Frakturschrift. - 2 Teile in einem Band. - Christian Friedrich Daniel Schubart (* 24. März 1739 in Obersontheim; ? 10. Oktober 1791 in Stuttgart) war ein deutscher Dichter, Organist, Komponist und Journalist. Historische Bedeutung erlangte er insbesondere durch seine scharf formulierten sozialkritischen Schriften, mit denen er die absolutistische Herrschaft und deren Dekadenz im damaligen Herzogtum Württemberg öffentlich anprangerte. ? Als Sohn eines Pfarrvikars und Lehrers wuchs Schubart zunächst in Aalen auf. Er war dann Hauslehrer bei Johann Georg Blezinger in Königsbronn, mit dem ihn eine Freundschaft verband. Von 1763 bis 1769 lebte er in Geislingen an der Steige. 1769 wurde er als Organist und Musikdirektor an den württembergischen Hof nach Ludwigsburg berufen. Dem dortigen Adel und Klerus wurde er aufgrund seines lockeren Lebenswandels, seines mangelnden Respekts sowie seiner scharfen Kritik an Aristokratie und Geistlichkeit zusehends ein Dorn im Auge. Nach vier Jahren sah sich Herzog Carl Eugen gezwungen, ihn des Landes zu verweisen. In Augsburg begann er 1774 die Herausgabe der Zeitschrift Teutsche Chronik (Erstausgabe am 31. März), in welcher vor allem gegen die Jesuiten polemisiert wurde. Als nach kurzer Zeit der Augsburger Magistrat den Druck des Journals verbot, wurde dieser in Ulm fortgesetzt, wohin Schubart 1775 ging, nachdem er aus Augsburg vertrieben worden war. Weil er den Verkauf von württembergischen Landeskindern für Englands Kolonialkriege anprangerte und Carl Eugens Mätresse Franziska von Hohenheim als "Lichtputze, die glimmt und stinkt" verspottete, lockte man ihn zwei Jahre später mit Hilfe eines Spitzels nach Blaubeuren, um ihn auf württembergischem Territorium verhaften zu können (siehe: Schubartstube). Als man ihn im Februar 1777 auf die Festung Hohenasperg brachte und in den Kerker warf, waren der Herzog und Franziska zugegen, denn diese Genugtuung wollten sich die beiden Gekränkten nicht entgehen lassen. Zehn Jahre lang war Schubart das Opfer absolutistisch motivierter Umerziehungsmaßnahmen. Er durfte in seinem Turmverlies keinerlei Besuch empfangen, das Lesen und Schreiben war ihm in den ersten Jahren verboten. Trotz zahlreicher Fürbitten vieler Freunde in ganz Deutschland, die Gedichte über ihn schrieben und ihn (wie z. B. Johann Gottfried Herder) als Freiheitshelden und Märtyrer feierten, wurde er von Carl Eugen erst im Mai 1787 wieder freigelassen - vor allem angesichts der Einmischung Preußens. Darüber hinaus wurde er sogar zum Musik- und Theaterdirektor am Herzogshof zu Stuttgart ernannt, wo er die Herausgabe seiner Zeitschrift (unter neuen Titeln) fortführte. ? Mit dem Tod Schubarts 1791 verbindet sich die Sage, er sei lebendig begraben worden, was Hölderlin und andere sehr erschüttert haben soll. Gesammelt und verbreitet wurden diese Gerüchte 1849 von David Friedrich Strauß, dem ersten Schubart-Biografen. ? (wiki) // INHALT (Kapitel) : Vor dem Asperg. Aalen, 1760-63 // Geißlingen, 1763-69 // Ludwigsburg, 1769-73 // Augspurg und Ulm, 1774-77 // Auf dem Asperg. Schubart in enger Haft gänzlich verstummt. Briefe seiner Gattin, Riegers, Zillings etc. über ihn // Vergebliche Bemühungen, immer wieder scheiternde Hoffnungen. 1780-85 // Lichtblicke, Erleichterungen; endlich Freiheit! 1785-87 // Nach dem Asperg // Schlußbetrachtung // Nachlese zu Schubart // Briefe - (u.a.)