Beschreibung:

147 Seiten; Illustr.; 25 cm; fadengeh., illustr. Orig.-Broschur.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband mit kl. Läsuren. - Julius Meier-Graefe (gewidmet). - Deckelzeichnung von Rene Beeh. - Mit hs. Kommentar des Vorbesitzers (auf Vortitelblatt): "Kafka las das ... er schreibt an Felice, daß er ihr in Marienbad eine Photographie von Franz Blei gezeigt hat, neben dem der 'junge Mann in Uniform' Kaus gewesen sei ... " // INHALT : 1. Der Doppelgänger. ------ 2. Von der Idee zum Roman. Der äußere Widerspruch ------ 3. Vom Roman zur Idee. Der innere Widerspruch. ------ 4. Zwei Enden einer Theorie. ------ 5. Der Kampf. ------ 6. Das weise Werk. // Otto Kaus (* 19. September 1891 in Triest; ? 13. April 1945 in Berlin) war ein österreichischer Psychologe, Kritiker, Schriftsteller und Marxist. ... // ... (Dostojewskis) schriftstellerische Laufbahn begann 1844; die Hauptwerke, darunter Schuld und Sühne, Der Idiot, Die Dämonen und Die Brüder Karamasow, entstanden in den 1860er und 1870er Jahren. Dostojewski schrieb neun Romane, zahlreiche Novellen und Erzählungen und ein umfangreiches Korpus an nichtfiktionalen Texten. Das bedeutende literarische Werk beschreibt die politischen, sozialen und spirituellen Verhältnisse zur Zeit des Russischen Kaiserreiches, das sich im 19. Jahrhundert fundamental im Umbruch befand. Dostojewski war ein Seismograph der Konflikte, in die der Mensch mit dem Anbruch der Moderne geriet. Zentraler Gegenstand seiner Werke war die menschliche Seele, deren Regungen, Zwängen und Befreiungen er mit den Mitteln der Literatur nachgespürt hat; Dostojewski gilt als einer der herausragenden Psychologen der Weltliteratur. Fast sein gesamtes Romanwerk erschien in Form von Feuilletonromanen und weist darum die für dieses Genre typischen kurzen Spannungsbögen auf, wodurch es trotz seiner Vielschichtigkeit und Komplexität selbst für unerfahrene Leser leicht zugänglich ist. ... (wiki) // " ... In den "Brüdern Karamasoff" ringen die Gewalten in Personifikationen von übermenschlicher Größe miteinander, der Westler Iwan, der Orthodoxe Aljoscha, Dmitri und Fedor Pawlowitsch, als Symbole der entfesselten Kräfte, die es zu bändigen gilt (deren jedoch weder der Westler noch der Rechtgläubige Herr wird) - Ssmerdjakoff, der sich parfümiert und nach Paris sehnt, ein abschreckendes Beispiel jener degenerativen Tendenzen, die bei Stepan Trophimowitsch noch belächelt werden. Die Übereinstimmung zwischen dem Politiker und dem Dichter wird jedoch durch ein Moment gefestigt, das wichtiger scheint als Name und Anordnung der Parteien. Ihre Projektion auf den großen, allgemeinen Hintergrund des "lebendigen Lebens", eines lebenswürdigen, harmonischen, vollkommenen Daseins, ihre Abgrenzung gegen Freiheit und Zwang, gegen Schönheit und Verzerrung bietet kongruente Bilder. Dostojewski läßt uns in seinen Romanen und in seinen politischen Ausführungen keinen Zweifel darüber, daß er alle Tendenzen, die den Nihilismus nähren, die Menschen, die ihm folgen, für unfruchtbar hält, für ein Elend und einen Fluch, daß ihre Weisheit mit dem Geheimnis des Lebens nichts zu tun hat und einen unerträglichen Zwang über die Welt bringt, Seele und Geist in ein Prokrustesbett zwängend. Sein Urteil über die Menschen springt aus der Darstellung deutlich hervor, mit allen Nuancen: wer weniger und wer mehr verdorben ist. Die Darstellung bleibt rein und unverfälscht, nur weil seine Beziehung zu diesem Urteil absolut zweckmäßig und natürlich ist, gerade dank dem entgegengesetzten Prinzip, das die Angst vor der Tendenz empfehlen möchte. ? " (S. 42)