Beschreibung:

Ausbreitung und Verzweigung, Organisation und Verfassung, Ritual, geheime Zeichen und Thätigkeit der Freimaurerei. Autorisierte Uebersetzung aus dem Französischen.. 8°. XIV S., 1 w. Bl., 421 S., 1 w. Bl.; 2 Bl., 580 S., (3) S. Inhalt und Beriechtigungen, 1 S., Anz., VII S. Beilage. Halblederbände der Zeit mit je einem roten und grünen Rückenschild und wenig Rückenvergoldung.

Bemerkung:

Erste deutsche Ausgabe. - Jogand-Pages (1854-1907), französischer Publizist und Buchhändler, der den berühmten Taxil-Schwindel inszenierte, "der grösste Lügner des 19. Jahrhunderts", wurde nach Erziehung durch Jesuiten ein in Wort und Schrift sich sehr radikal gebärdender Freidenkerführer, liess sich 1881 in der Freimaurerloge "Le Temple de l'honneur française" aufnehmen, in der er es aber nur zum Lehrling brachte. Nach nur dreimaligem Besuch wurde er wegen Vergehens gegen die freimaurerische Ehre (unsaubere Geschäfte) ausgestossen. Als leidenschaftlicher Bekämpfer des Katholizismus bekannt, erregte es gewaltiges Erstaunen, als Taxil 1885 sich öffentlich feierlichst zur katholischen Kirche bekehrte, mit der Ankündigung, nun für diese streiten zu wollen. Die Bekehrung wurde als gewaltiger Triumph der Sache der Kirche gewertet und niemand ahnte, dass Taxil in Wahrheit einen überdimensionalen Schwindel vorbereite, einmal, um die gehasste Freimaurerei zu treffen, anderseits um einen Grossen geschäftlichen Fischzug zu tun. Taxil erwirkte durch hochgestellte Geistliche bald nach Beginn seiner Antifreimaurerkampagne eine Audienz bei Papst Leo XIII, der kurz zuvor gegen die Freimaurerei die Enzyklika "Humanum genus" erlassen hatte, und machte ihm Mitteilung von seinen auf Vernichtung der Freimaurerei hinauslaufenden Absichten. 1885 erschien das erste seiner, diesem Plan dienenden Werke, "Les fréres Trois Points" ("Die Dreipunktebrüder"), das neben manch Richtigem - aber der wirklich interessierten Öffentlichkeit keineswegs Unbekanntem - aus dem freimaurerischen Ritual, faustdick aufgetragenen groteskesten Schwindel enthielt. Weitere Bücher gleicher Art folgten. Schon in den "Dreipunktebrüdern" enthüllte Taxil, dass die Freimaurerei Teufelskult treibe, das ihr ganzes Ritual nichts als eine Verherrlichung Luzifers darstelle ?. (Lennhoff-Posner, Internationales Freimaurer-Lexikon).

Erhaltungszustand:

Leder schwach berieben.