Beschreibung:

Unpaginiert. Fadengehefteter Originalpappband; Orig.-Schutzumschlag.

Bemerkung:

Ein sehr gutes und sauberes Exemplar. - Mit Original-Radierung ?Die süsse Roé, Tochter der Mirjam? ? Papierformat 24×32 cm, Druckformat 21×29cm. Papier etw. dunkler, leicht rosa. Händisch nummeriert: 84/130 und mit Namenskürzel ?HJ84? versehen. / Einleitung des Malers: Phyllis: Der Leiblings-Mechanismus bedarf unbedingt des Ehrgeizes: Ehrgeiz, ernsthafte Bemühung, Gelehrigkeit und Witz. Für die Betreibung dieser Mechanik ist sodann das beobachtende Auge erforderlich, soll es ein gutes Treiben sein. Das Auge nämlich, das das Ganze der Chose in seine Teile zerlegt, parzelliert - einerseits zwecks Steigerung, indem es der Lust der begreifenden Hand den lüstelnden Blick hinzufügt - andererseits der Lustkontrolle wegen. Solch ein Auge hält die Gegen-Anatomie auf Distance zwecks "Zeitgewinnung", auf dass sich die ZWEI solange wie möglich als 2 gebraucht. In diesem Zeitgewinn zeigt sich das Genie der Natur: Im Ablauf dieser Mechanik-in-two, dinner for two, werden die Zeiger der Uhr fixiert, um dann im Sinn + Ergusspunkt des Treibens - liege er, wo er wolle - um Sekunden zurückgedreht zu werden. Wichtig erscheint mir auch meine Behauptung, dass in dem, was hier dargestellt sei, Liebe eher KEINEN Platz haben sollte. Sie, die Liebe, sollte vorausgesetzt und nachgeliefert werden; die Liebe steckt in den Stunden, wo man spaziert - geärmelt oder Hand in Hand, tummelnd oder im Gleichschritt - wo man tafelt, sich vorliest, plant + werkelt - zusammen und auch gegeneinander - wie immer auch, wenn die Köstlichkeit des wohltemperierten Duetts das Ziel ist. Das ist die Weise der Liebe. Nähern sich aber, wie hier das Thema, die Anatomien, sollte möglichst jeder der beiden vergessen, wer + was, der + das Andere ist. Denn die eingeborene Zärtlichkeit der Liebe steht dem Wesen des Liebe-Machen entgegen. Die anatomische Annäherung, Verbindung und Sekunden-Verschmelzung, setzt ein geheures Mass an Gegnerschaft voraus: Es herrscht eine gegenseitige Sehnsucht nach Macht, Mächtigkeit und Beherrschung des Gegners. Überwältigung, kalkulierte Vergewaltigung, steht in ZWEI gegeneinander, und dies GEGEN löst sich auf - wie gesagt - in jenem Moment, der die Uhr um ein paar Sekunden zurückdreht. Dies seltsame Verlangen nach Macht und Mächtigkeit ist allen anatomischen Varianten eigen - gilt für den Orion UND Mäuseficker - für Artemis UND Zierpüppchen gleichermassen. Sei's drum: in etwa soll dies Bilderbuch solches erzählen - denen, die's vergessen haben, obwohl sie's treiben und denen, die's vergessen haben, weil ihnen alle Kraft abgezapft ist, aber auch denen, die es nie vergessen können. Und alles hat seine Zeit - Amen. - Die Aquarelle dieses Buches entstanden in zwei Schüben: der erste im Herbst 1977, ausgelöst per verbaler Provokation durch die divinöse Viola (Vriederich): "Janssen, richtig aquarellieren kannst Du nicht!" Was immer man unter "richtig" versteht. - Ich sagte: "Sicher!" fuhr dann von Sylt, wo dies gesagt war, nach Hause und "aquarellierte" -, was bei einem Mahlau-Schüler immer das An + Übertuschen eines zeichnerischen Grundmusters ist. Diese Aquarelle des Datums 77 sind in alle Winde verflogen. In jener Zeit, wo dies Thema AUCH das Thema meiner gelebten Tage war, kam dann im Herbst des nächsten Jahres der 2. Schub - angestossen von Kerstin, insofern sie dipperte, die 77er Chose nochmal aufzunehmen, weils simpel einfach so schön sei. In allen Stunden des lüstelnden Tuschens, sowohl 77 als auch 78, wurde die Hand, nicht der Pinsel, geführt von der Erinnerung an die Anatomie der Birgit. Irgendwie blieb die Absicht, ein Buch zu machen, Absicht. Und heute, 7 Jahre danach, heute, Ostern 84, wo nicht nur die Namen, sondern auch die Glückseligkeit und Kraft von Schwanz und Sack Erinnerungen sind - heut bringt Brockstedt die Sache nun auf den Weg, wofür ich ihm danke - und dies, indem ich für die Buchvorstellung eine Kulisse von 40 frischen Aquarellen getuscht habe - des gleichen Themas, doch inzwischen ganz andersartig, was die Pointe betrifft. - Und dies zweifellos initiert von Mirjam, Tochter der Judith. (Schlusstext). ISBN 9783920365053