Beschreibung:

428; 386; 376 S.; 18 cm. Originalleinen.

Bemerkung:

Gutes Ex. - Dünndruck-Ausgabe. - ... ? entscheidender aber ist wohl die Tatsache, daß in diesem Jahr die Ereignisse der Französischen Revolution ganz Europa so sehr in Bann schlugen, daß kaum jemandem der Sinn danach stand, ein derart umfangreiches und zeitfremdes Werk zu lesen. Casanovas Enttäuschung wurde zur Verbitterung. Aber diese Erfahrung, neben anderen Beweggründen, veranlaßte ihn, nicht nur der Revolution verachtend den Rücken zu kehren, sondern seiner Zeit überhaupt; er lebte von nun an der Erinnerung und schrieb, sein Leben und sich selbst memorierend und reflektierend, als Trost und Selbstbestätigung seine Memoiren. Dem Mißerfolg des Romans verdankt die Nachwelt jenes Werk, das als >Geschichte meines Lebens< Teil der Weltliteratur geworden ist. Der Roman aber, die phantastische Geschichte einer Reise zu den Bewohnern des Erdinneren, verfiel der Vergessenheit. Nur wenige Casanova-Kenner wußten im vergangenen Jahr-hundert von der Existenz des Werkes, und erst in neuerer Zeit gab es einige Versuche, dem Roman zu neuem Leben zu verhelfen. Im Jahre 1922 legte Heinrich Conrad im Anschluß an seine Ausgabe der Memoiren eine gekürzte deutsche Übersetzung vor, die heute fast ebenso verschollen ist wie das Original. Außerdem erschien 1928 eine Liebhaberausgabe in numerierten Exemplaren in Spoleto, die das französische Original unverändert nachdruckte; auch diese Ausgabe ist in Privatbibliotheken verschwunden und von der Öffentlichkeit praktisch nicht zur Kenntnis genommen worden. Der Roman liegt heute in keiner Sprache der Welt, weder in einer ungekürzten noch in einer gekürzten Fassung, vor. Um so unerwarteter wird deshalb für das deutsche Publikum die Begegnung mit einem neuen Casanova als dem Verfasser eben dieses phantastischen und utopischen Romans sein, der hier zum erstenmal ungekürzt in deutscher Sprache vorgelegt wird. Das Erstaunen wird um so größer werden, je weiter man in die seltsame Welt dieses für unsere Zeit geradezu monströsen Werkes eindringt. ? (Erich Loos in der Einleitung)