Beschreibung:

375 S. Originalpappband mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Der Schutzumschlag ist leicht fleckig, vereinzelte Bleistift-Anstreichungen, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar. Durch folgende Register erschlossen: Personenregister, Register Rilkes Werke, Sachregister. - (Klappentext:) Steiners Interpretation von Rilkes Duineser Elegien will eine möglichst präzise Auslegung des endgültigen Textes geben und befragt daher jeden Vers und oft jedes Wort nach dem genauen Sinn, wozu das gesamte Werk des Dichters und alle erreichbaren Zeug-nisse herangezogen werden. Dieses Verfahren, das mit dem Satz "Er war ein Dichter und haßte das Ungefähre>> (Malte) Ernst macht, bedeutet, daß der sichere Grund nie verlassen wird. Dennoch - oder vielleicht gerade des-wegen - eröffnen sich Tiefen und Zusammenhänge, die bisher nicht wahr-genommen worden sind. Den Kern des Buches bilden die Deutungen von Rilkes Symbolen und Schlüsselwörtern, vom Engel am Anfang bis zu den Sternbildern und dem Fallen am Schlusse. Als wesentliche Ergebnisse sind des weitern die Einsichten in die metaphorische Struktur der Elegien-sprache zu nennen, die die Voraussetzung für das Verständnis von Rilkes Spätwerk bilden. Der gedankliche Mittelpunkt des Zyklus ist gegenwärtig in der immer wieder aufbrechenden Frage nach der Vergänglichkeit des Menschen und dem <Ort>seines zeitlichen Wesens im Gefüge des Kosmos und seiner Dauer. Da die angeschnittenen Probleme der Erhellung des Dichterischen in seiner Gestalt dienen wollen, zeichnet sich das Buch durch eine wohltuende Freiheit von aller dogmatischen Einseitigkeit und durch das <<interesselose Wohlgefallen>> aus, das jede echte Begegnung mit einem Kunstwerk leitet. Durch die grundsätzlichen Einsichten in die dichterische Sprache des späteren Rilke und durch die umsichtige Deutung von mehreren Dutzend Symbolen wird das Buch aber weit über den Bereich der Duineser Elegien hin-aus bedeutsam. In seinem Gutachten für die Königliche Universität Stockholm äußerte sich Professor Dr. Emil Staiger, Zürich, über dieses Werk: Auch über diesen Gegenstand liegt bereits ein umfängliches Schrifttum vor. Jeder, der sich ihm widmet, hat eine große und gefährliche Konkurrenz auszuhalten. Schon nach der Lek-türe des Vorworts wird der einsichtige Leser aber nicht zweifeln, daß Steiner befugt ist, in die Schranken zu treten und sein eigenes Wort zu dem Thema zu sagen. Gelassen und sicher grenzt er seine Darstellungsart von der seiner Vorgänger ab. Er hat ein untrügliches Gefühl für den richtigen Zugang. Rilke darf nicht als Verkünder von Heilsbotschaften verstanden werden, überhaupt nicht als Führer in den Schwierigkeiten des Lebens. Er ist durch und durch Künstler und hat das Recht, als Künstler zu gelten. Das heißt zugleich, daß es nicht angeht, aus seinem Leben Argumente für die Gültigkeit oder Ungültigkeit des Werkes zu beziehen. Das Werk besteht in sich selbst. Steiner tut deshalb wohl daran, sich so streng wie möglich auf das Werk zu konzentrieren. Er verfährt synoptisch, das heißt, er liest alles Einzelne im Hinblick auf das Ganze und zieht das Ganze bei, um über das Einzelne Licht zu gewinnen, bewegt sich also in jenem hermeneutischen Zirkel, den nur ein methodisch völlig uneinsichtiger Gelehrter noch als fehlerhaft bezeichnen könnte, der vielmehr das einzig mögliche Ver-fahren darstellt, jenes nämlich, in dem die Kunst der Interpretation sich allein erfüllt... Steiners Interpretation der <<<Duineser Elegien>> wird in der Rilke-Literatur einen ersten Platz ein-nehmen und unentbehrlich sein für jeden, der sich künftig an diese schwierigen Texte heranwagt -- INHALT -- Vorwort -- Die Erste Elegie -- Die Zweite Elegie -- Die Dritte Elegie -- Die Vierte Elegie -- Die Fünfte Elegie (Saltimbanques) -- Die Sechste Elegie -- Die Siebente Elegie -- Die Achte Elegie -- Die Neunte Elegie -- Die Zehnte (letzte) Elegie -- Anmerkungen -- Literatur -- Register -- Personen -- Rilkes Werke -- Sachen.