Beschreibung:

Ludwig Eisenberger (zwischen 1895-1920 in Berlin tätig), Speerkämpfer, um 1910. Braun patinierte Bronze mit Restvergoldung auf gegossener Terrainplinthe mit Marmorsockel (8 cm Höhe). 68 cm (Gesamthöhe mit abnehmbaren Speer) x 20 cm (Breite) x 13 cm (Tiefe), Gewicht 15,1 kg. Auf der Plinthe mit "L.[udwig] Eisenberger" signiert und rückseitig mit der Gießereimarke "Akt.- Ges. Gladenbeck Berlin" versehen. - stellenweise etwas bestoßen, Patina stärker berieben, ansonsten in gutem Erhaltungszustand - Die Konzentration des Kämpfers - Der bloß mit einem Lendenschurz bekleidete muskulöse Gladiator ist gerade dabei, das Schildband zu lösen, um sich auf den Kampf vorzubereiten. Seine Haltung folgt dem antiken Kontrapost, wobei das Standbein-Spielbein-Motiv in ein Ausschreiten überführt worden ist, mit dem die Entschlossenheit des Kämpfers vor Augen geführt wird, auch wenn er sich ganz auf das Lösen des Bandes konzentriert. Das Abnehmen des Schildes führt zu einer dem Ausschreiten entgegengerichteten Bewegung, so dass der Körper eine leichte Drehbewegung vollführt, die den athletischen Kämpfer noch weit mehr zur Geltung bringt. Die Torsion des Körpers wird durch den in Richtung Beinstellung bewegten Lendenschurz mit dem schräg am Körper liegenden Gürtel einerseits und dem damit kontrastieren schräg über der Schulter liegenden Schildband andererseits unterstrichen. Mit der außergewöhnlichen Bildidee, eine im Vergleich mit dem Kampf gänzlich nebensächliche Handlung zu veranschaulichen, gelingt es Ludwig Eisenberger, dem Kämpfer eine innere Dynamik zu verleihen, in der sein kraftvolles Potenzial zum Ausdruck kommt.