Beschreibung:

XVI; 336 S. / XVI; 336 S. und XII; 308 S.; 13,5 cm; 3 fadengeh., rückengoldgepr. Pappbände.

Bemerkung:

Gute, stabile Exemplare; die Einbände stw. beschabt u. berieben; einige Seiten gering fleckig. - 3 BÄNDE. - In Frakturschrift. - Band 1: Geistliche Gesichte / Band 2: Vermischte Gedichte / Band 3: Vermischte Gedichte; Im Volkstone; Kleinigkeiten. // Christian Friedrich Daniel Schubart (* 24. März 1739 in Obersontheim; ? 10. Oktober 1791 in Stuttgart) war ein deutscher Dichter, Organist, Komponist und Journalist. Historische Bedeutung erlangte er insbesondere durch seine scharf formulierten sozialkritischen Schriften, mit denen er die absolutistische Herrschaft und deren Dekadenz im damaligen Herzogtum Württemberg öffentlich anprangerte. In seinem lyrischen Schaffen war Schubart sowohl der Sensibilität Klopstocks als auch den volksliedhaften bis pathetischen Vertretern des Sturm und Drang verbunden. Dank seines improvisatorischen Talents und seiner stets offen ausgesprochenen Meinung stieg seine Beliebtheit bei den unteren sozialen Schichten sehr rasch. Er wurde sogar zu einer Art Sprachrohr der Unterdrückten aufgrund seiner die Herrschenden anklagenden Lyrik (wie etwa Die Fürstengruft von 1783 oder Kaplied von 1787) sowie durch seine Tätigkeit als Journalist. Aus seiner generell ablehnenden Haltung gegenüber despotischem und obskurantistischem Handeln machte er nie ein Geheimnis und wurde damit zum Vorbild für jüngere Dichter wie Friedrich Schiller und Friedrich Hölderlin. Seine Abhandlung Zur Geschichte des menschlichen Herzens mit der darin enthaltenen Anekdote um zwei ungleiche Brüder und den Konflikt mit dem Vater aus dem Jahre 1775 diente Schiller als Inspiration für Die Räuber. Franz Schubert vertonte sein Gedicht Die Forelle als Kunstlied, das in der Bearbeitung als Forellenquintett durch Franz Schubert große Bekanntheit erlangte. ? (wiki) // " Hier ist diejenige Sammlung von Gedichten, die ich theils im Gefängnisse, theils in der Freiheit verfertigte. Erstere weint' ich in der nacht des Jammers nieder; diese macht' ich meist im Taumel der Welt, im Gluthgefühl der Jugend und heiligen Freiheit. Wenn die Ergüsse meiner düstersten Empfindungen im Dunste der Einsamkeit bereits manchen Hörer und Leser gefunden haben; so ist mir dieß leicht erklärlich. Die Menschheit ist noch so gut, hat noch so manchen unverdorbene Seite - mit dem Entzücken des Himmels sag' ich dies - daß der verschrieenste Böswicht am Kerkergeklüfte stutzt, aus der die Stimme des Elenden aufschreyt. Ich hab's mit Augen gesehen, wie die von Weltlust und wilder Leidenschaft verzerrtesten Physiognomieen, wenn sie eben im Begriff waren, eine laute Lache über irgend eine mißverstandene Wahrheit aufzuschlagen, sich plötzlich in die Falten des Ernstes legten, wenn Gallioten mit ihren Ketten vorüberrasselten, oder wenn der gelbe Gefangene durchs Eisengitter blickte. ... " (Vorwort (1785); Bd. 1) // GEDICHTE (in kleiner Auswahl) : Dank für die Harfe ----- Erstickter Preisgesang 1782 ----- Flehen an den Heiligen Geist ----- Andres Morgenlied ----- Am Schlusse eines Monats ----- Der Frühling 1778 ----- Sabbathlied 1781 ----- Nachtlied 1780 ----- An den Erlöser ----- Ermunterung ----- Um Heiterkeit ----- Nach dem Gebet Manasse ----- Nach dem 88sten Psalm 1779 ----- Passionslieder 1779 ----- Todesgedanken am Grabe des Mittlers ----- Seelenkämpfe ----- Die Thränen 1784 ----- Sehnsucht nach dem Tode ----- Neujahrslied 1767 ----- Am heiligen Pfingstfeste // Die Forelle ----- Der Bettelsoldat 1781 ----- Ein Gespräch auf dem Schiffe ----- An General von Bouwinghausen ----- An Herrn Biedermann aus Winterthurn ----- Der Frühlingsabend ----- Minchen beim Grabe ihrer Mutter ----- Eheliche Gutenacht 1784 ----- Die gefangenen Sänger ----- Lottens Wiegenfest ----- An Regina, als sie krank war ----- Oetingers Mantel 1782 ----- An die Tonkunst 1784 ----- An Serafina 1782 ----- Meiner Julie 1784 ----- Jupiter. Eine Antike ----- Das Glück der Empfindsamen ----- An Guibal 1775 ----- Die Freiheit. Ein Mährchen ----- Etwas aus dem Thierreich. Eine pädagogische Fabel ----- An Zilla 1775 ----- Der gnädige Löwe 1775 ----- Deutsche Freiheit 1786 ----- Demuth ----- Friedrich der Große, ein Hymnus 1786, März ----- Mendelssohn ----- Theons Nachtgesang ----- Denkmal in Wingolfs Halle ----- Das Bild der Religion ----- Welmars Lebensfest 1787 ----- An den Frieden 1788 ----- Zeichen der Zeit ----- Preußenlied 1790 ----- An Chronos 1789 ----- Bei einem Wetter 1789 ----- Neujahrswunsch auf dem Münster in Ulm 1776 ----- Der sterbende Patriot 1791 ----- Der Greis 1791 ----- Schwäbisches Bauernlied 1782 ----- Der kalte Michel 1784 ----- Die Wucherer 1788 ----- Provisorlied 1784 ----- Schwabenlied 1788 ----- Mädchenlaune 1783 ----- Der Schneider 1763 ----- Branntweinlied eines Schusters 1782 ----- Soldatenabschied 1776 ----- Virtuosenglück ----- Deutscher freiheitsgeist 1789 ----- Der Lebenssatte 1774 ----- Der gute Haushalter 1776 ----- An die stumme Iris ----- An Herrn Grobian ----- Der Kupferstecher nach der Mode ----- An den Verleger Pak ----- An Dudeldum ----- Liebe im Kerker ----- Gellert's Grabschrift 1770 ----- (u.v.v.a.) // (im Anhang: Schubart's Leben / Verzeichnis aller in Kupferstich vorhandenen Bildnisse des Dichters Schubart / Vollständiges Einzel-Schriften-Verzeichnis). // ? Weil er den Verkauf von württembergischen Landeskindern für Englands Kolonialkriege anprangerte und Carl Eugens Mätresse Franziska von Hohenheim als "Lichtputze, die glimmt und stinkt" verspottete, lockte man ihn zwei Jahre später mit Hilfe eines Spitzels nach Blaubeuren, um ihn auf württembergischem Territorium verhaften zu können (siehe: Schubartstube). Als man ihn im Februar 1777 auf die Festung Hohenasperg brachte und in den Kerker warf, waren der Herzog und Franziska zugegen, denn diese Genugtuung wollten sich die beiden Gekränkten nicht entgehen lassen. Zehn Jahre lang war Schubart das Opfer absolutistisch motivierter Umerziehungsmaßnahmen. Er durfte in seinem Turmverlies keinerlei Besuch empfangen, das Lesen und Schreiben war ihm in den ersten Jahren verboten. ? (wiki)