Beschreibung:

475 Seiten und 531 Seiten; Illustr.; 22,5 cm; 2 fadengeh., rückengoldgepr. Orig.-Leinenbände; jew. im Pp.-Schuber.

Bemerkung:

Gute Exemplare; Einbände stw. geringfügig berieben (die Rückengoldprägung stw. etwas verblaßt). - 2 BÄNDE. - Historisch-Kritische Ausgabe. Veranstaltet vom Freien Deutschen Hochstift. - ISBN 3170073389 und 3170086588. - Lehrjahre Jesu. Teil I: Erstes Lehrjahr. Mai bis Dezember 1821. Zweites Lehrjahr. Erster Abschnitt: Januar bis Juli 1822 / Teil II: Zweites Lehrjahr. Zweiter Abschnitt: August bis Dezember 1822. // Clemens Wenzeslaus Brentano (* 9. September 1778 in Ehrenbreitstein (heute Koblenz), Kurtrier; ? 28. Juli 1842 in Aschaffenburg, Königreich Bayern) war ein deutscher Schriftsteller und neben Achim von Arnim der Hauptvertreter der sogenannten Heidelberger Romantik. ? (wiki) // " ... Er war mit einem langen Rocke von feiner weisen Wolle mit breitem Gürtel wie mit einer Alba bekleidet. Es war ein Prophetenrock, den ihm die Jünger gewöhnlich nachtrugen. Er legte ihn an, -wenn er bei öffentlichen Gelegenheiten lehrte oder prophetisch wirkte. - Dina plötzlich aus dem Wege hervor Jesu entgegen tretend, stutzte bei seinen Anblick, ließ den Schleier von ihrem Angesicht nieder und zögerte vorüber zu gehen, denn der Herr saß dicht am Wege. Ich sah nach ihrer Gemüthsart in ihrem Innern den flüchtigen Gedanken aufblicken: "ein Mann was will er hier? ist dies eine Versuchung?" - Jesus, den sie als einen Juden erkannte, sah sie leuchtend und freundlich an, und indem er die Füsse zurück zog, weil der Weg hier sehr enge war, sagte er zu ihr: Gehe vorüber und gib mir zu trinken. - Das rührte die Frau, weil die Juden und Samariten gegenseitig nur Blicke des Abscheues von einander gewohnt waren, und sie verweilte noch und sprach: Warum bist du hier so allein zu dieser Stunde, wenn man mich hier mit dir erblicken würde, gebe es ein Argerniß. - Da erwiederte Jesus, seine Gefährten seien in die Stadt, um Speise zu hohlen; und Dina sprach: Ja die drei Männer denen ich begegnete, aber sie werden um diese Stunde wenig erhalten, was die Sichemiten heute bereitet haben, brauchen sie für sich selbst. -Sie sprach als sei ein Fest oder Fasttag heute in Sichar und nannte einen andern Ort, wohin sie hätten nach Speise gehen sollen. - Jesus sagte ihr abermals: Gehe vorüber und gib mir zu trinken. Da ging Dina an ihm vorüber, der sich erhob und ihr zum Brunnen folgte, den sie aufschloß. Hierher wandelnd sprach sie: Wie kannst du als ein Jude von einer Samaritin zu trinken begehren? und Jesus antwortete ihr: Kenntest du die Gabe Gottes und wüßtest du, wer der ist, der von dir zu trinken begehrt, so hättest du ihn selbst gebeten und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. - Da schloß Dina die Decke des Brunnens und den Eimer los, und sprach zu Jesu, der sich auf den Rand des Brunnens setzte. "Herr, du hast ja kein Schöpfgefäß, und die Quelle des Brunnens liegt sehr tief, woher hast du dann das lebendige Wasser? bist du dann noch größer, als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gab und selbst daraus trank mit 5 seinen Kindern und mit seinem Vieh?" Als sie dieses sagte, sah ich ein Bild, wie Jakob diesen Brunnen grub und wie das Wasser ihm entgegen quoll. Die Frau verstand aber Jesus Rede vom Quellwasser und unter diesen Reden ließ sie den Eimer an der Walze, die schwer ging, nieder und zog ihn auf und ich sah daß 10 sie ihre Ermel mit den Armspangen in die Höhe schob, so daß sich das Zeug oben bauschte, und wie sie mit blosen Arm ihren Schlauch aus dem Eimer füllte, und eine kleine aus Bast gewundene Tüte mit Wasser gefüllt Jesu reichte, welcher auf dem Rand des Brunnens sitzend tranck und zu ihr sprach: Wer von 15 diesem Wasser trinkt, der dürstet bald wieder, wer aber von dem lebendigen Wasser, das ich ihm geben werde trinken wird, der wird in alle Ewigkeit nicht mehr dürsten; ja das Wasser, das ich ihm gebe wird in ihm eine Quelle werden, die sich bis ins ewige Leben erhebet ? " (S. 460 / 461; Teil I)