Beschreibung:

147 S. : zahlr. Ill. kart.

Bemerkung:

Sehr gutes, sauberes Exemplar. - Aus Anlass des 150-jährigen Bestehens der Schaffhauser Spielkartenfabrik Müller in Neuhausen am Rheinfall wurde 1978 die "International Playing Card Society" eingeladen, ihre Jahresversammlung in der Schweiz abzuhalten. Zu diesem Ereignis fand erstmals eine bedeutende Ausstellung von "Schweizer Spielkarten" aus öffentlichen und privaten Sammlungen statt, deren umfassender Katalog noch heute als einschlägiges Standardwerk gilt. Anlässlich dieser Veranstaltung wurde auf Anregung von Peter F. Kopp, dem späteren Ehrenpräsidenten, die Cartophilia Helvetica gegründet, welche seither die Spielkartensammler und -historiker zusammenschliesst und die Verbindung mit der internationalen Spielkartengesellschaft gewährleistet. In den vergangenen 20 Jahren haben die Mitglieder der Vereinigung nicht nur Kartenspiele gesammelt, sondern die Welt der Spielkarte auch in Bezug auf ihre Entwicklungsgeschichte, Herstellung, Verbreitung und Verwendung eingehend erforscht und ihre Erkenntnisse veröffentlicht. Zum 20-jährigen Jubiläum führt die Cartophilia Helvetica in Zusammenarbeit mit dem Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen nun eine besondere Ausstellung durch, welche den ältesten Schweizer Spielkarten (15. und 16. Jahrhundert) gewidmet ist und gleichzeitig die vorliegende wissenschaftliche Begleitpublikation in die Wege geleitet hat. Das Thema erfasst nicht nur die bis auf die heutige Zeit nachwirkenden Ursprünge unserer Spielkarten. Es stellt diese Anfänge gleichzeitig in einen weiteren, europäischen Zusammenhang. Denn selbst wenn das Berner Verbot aus dem Jahre 1367 nicht die älteste Erwähnung von Spielkarten in ganz Europa wäre, haben sich die Karten bei uns zweifellos schon im Spätmittelalter verbreitet. Woher sie stammen, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Es war darum ein Glücksfall, dass sich Prof. Detlef Hoffmann, ein Spezialist der Spielkartenforschung, bereit erklärte, die vorliegende Publikation zu verfassen. Ihm gilt an dieser Stelle unser herzlichster Dank. Niemand ausser ihm wäre besser in der Lage gewesen, nicht nur die im In- und Ausland verstreut aufbewahrten ältesten schweizerischen Spielkarten ausfindig zu machen, sondern auch deren Beziehungen zu den übrigen Spielkarten jener Zeit aufzuzeigen. Dabei plädiert er für den orientalischen Ursprung der schweizerischen und generell der europäischen Spielkarten, was ihre anfängliche Vielfalt erklären soll. Die geradezu spannend vorgebrachte These wird den Leser zweifellos überraschen. (Aus dem Vorwort) / Inhalt: Vorwort von Balz Eberhart -- Detlef Hoffmann -- Die Anfänge im 15. und 16. Jahrhundert -- Das Karnöffel- oder Kaiserspiel Erforschung der Schweizer Spielkarten -- Vom Orient in die Schweiz -- Die Anfänge - eine mögliche Erklärung -- Die Kartenspiele des Johannes -- Das Güldin Spil -- Die Spiele mit 16 Farben -- Der <<Ulm-Münchner-Typus>>> -- Vierfarbige Spiele mit Phantasiefarben Spiele der Hauks mit Rosen und Vögeln Das Basler Bild Spielkartenkultur in der Schweiz. Einige Nachbemerkungen -- Die <<Hut- und Federspiele>>> -- Die Spiele mit italienischen Farbzeichen -- Arne Jönsson -- Der Ludus cartularum moralisatus des Johannes von Rheinfelden -- Die Entstehungszeit -- Die Zusammensetzung der Spiele -- Spielweise -- Inhalt und Botschaft der Abhandlung -- Der Gebrauch und die Freuden des Kartenspiels. ISBN 9783907066270