Beschreibung:

Claire Jeanne Robertine Colinet (1880 Brüssel - 1950 Asnières-sur-Seine), Jongleuse, um 1920. Bräunlich patinierte Bronze mit vergoldeten Bällen auf rundem mehrfach profilierten Steinsockel (10 cm Höhe). 47 cm (Gesamthöhe) x 20 cm (Breite) x 25 cm (Tiefe), Gewicht 5,7 kg. Auf der Plinthe mit "CL. JR. COLINET" signiert, nummeriert und der Gießereimarke "J. B. Deposee, Paris" versehen. - Vergoldung der Bälle teilweise verloren, Patina mitunter etwas berieben, Oberseite des linken Armes mit Haarriss - Kunstvolle Natürlichkeit - Einzig auf einer Zehenspitze balancierend, vollführt die nackte Schönheit eine akrobatisch-tänzerische Figuration mit drei goldenen Bällen. Dabei ist der Haltung der Finger und Zehen die dazu notwenige Körperspannung abzulesen und doch wirkt die Bewegung ganz natürlich, als ob sie wie von selbst vollzogen werden würde. Gerade diese Wirkung einer wie natürlich erscheinenden Artifizialität wurde von der italienischen Renaissance als höchste Kunst gerühmt. Obwohl sich die Bronzefigur selbst nicht bewegt, vollführt sie bei ihrer Wahrnehmung aus verschiedenen Perspektiven doch eine raumgreifendende Choreographie, die die Grazie der jonglierenden Tänzerin entfaltet. Ihre nahezu geschlossenen Augen verleihen der Bewegung etwas Fließend-Träumerisches, so dass die harmonische Bewegung der unmittelbare Ausdruck ihren Inneren zu sein scheint. zur Künstlerin Claire Jeanne Robertine Colinet war in Brüssel Schülerin von Jef Lambeaux und anschließend als selbstständige Bildhauerin tätig. Ab 1913 stellte sie regelmäßig im Salon der "Société des Artistes Français" aus. Ihre tänzerisch-bewegten Frauenfiguren ließen sie zur geschätzten Künstlerin werden.