Beschreibung:

325 S. / 286 S. / S. 287 - 543; 212 S.; jew. mit sehr, sehr zahlr. (farbigen) Illustrationen; 30 cm; kart. / 4 Bände.

Bemerkung:

Sehr gute Exemplare / 4 BÄNDE. - Band 1: Frühe Spiele - Das Lyoner Bild // Band 2: Das Pariser Bild; Teil I // Band 3: Das Pariser Bild; Teil II // Band 4: Das Berliner Bild; Teil I (S. Radau mit Jürgen F. Kranich) --- (Band 1 in 2. Auflage). - " Bei der Erforschung des Ursprungs von Standardbildern stößt man unweigerlich auf eine Fülle von Quellen in Archiven und Sammlungen, aus der sich erstaunlicherweise immer wieder sehr gut belegte Entwicklungen über die Jahrhunderte und verschiedene Regionen nachweisen lassen, Verbindungen, die sich über Bildverwandschaften, regionale Zusammenhänge, dynastische und staatliche Organisation in historischem Kontext, Firmen- oder besser Manufaktur-Verbindungen, Familienbande, Handwerkerwanderungen und vieles mehr ergeben. Diese Verbindungen im Einzelnen zu ergründen und stichhaltig durch Dokumente und Kartenbilder aus Archiven, musealen Beständen und privaten Sammlungen zu belegen, ist das erklärte Ziel der Spielkartenforschung. Es erfordert nicht nur anhaltendes Sachinteresse, sondern unstillbaren Forscherdrang gepaart mit Neugier und Ausdauer, ganz zu schweigen von persönlichen Investitionen bezüglich Zeit, Material und Geld. All diese Komponenten finden sich in der Persönlichkeit des Autors wieder, dokumentiert in der Fülle seiner detail- und umfangreichen Veröffentlichungen, die er seit nunmehr fast 35 Jahren zu den unterschiedlichsten Aspekten der Spielkarte vorgelegt hat. Und wie so oft ergeben sich auch diesmal aus seinen Erkenntnissen mehrbändige Werke, ist doch das Lyoner Bild als Entwicklungsstrang des französischen Bildes bereits so vielfältig in seinen regionalen und historischen Aspekten, dass es nicht nur unbillig, sondern schlicht unzureichend wäre, es als ein Kapitel in der Gesamtdarstellung des französischen Bildes zu behandeln. Das heisst natürlich auch, dass bei der überreichen Materialfülle nicht jeder Leser das gesamte Werk studiert, aber es ist für jeden Interessierten eine Fundgrube, die manche bisher offene Frage klärt und zu neuen Erkenntnissen für uns alle führt. Wir dürfen Sigmar Radau für diese gelungene Arbeit als weiteren Beleg seiner profunden Kenntnisse dankbar sein, an denen wir mit einem finanziellem Obulus, ohne die umfängliche Arbeit und Mühe des Autors investieren zu müssen, partizipieren dürfen. " (Vorwort, Band 1) // " ... Nach einer Anzeige im "Industrie-Addressbuch von Berlin 1807" heiratet Müllers Tochter Wilhelmine, wiederum einen Leipziger. Die Verbindungen zur Messestadt Leipzig sind also nie abgerissen. "A/o. 63. Dienstag, den 26sten Mai 1807 Allen unsern Freunden und Bekannten zeigen wir unsere gestern hier vollzogene Eheverbindung hiermit ergebenst an, und empfehlen uns zugleich ihrem ferneren freundschaftlichen Andenken und Wohlwollen. Berlin den 18. Mai 1807. Carl Döring aus Leipzig Wilhelmine Döring, geb. Müller" Müller verstarb am 12. November 1831 (Georgen-Gemeinde) im Alter von 70 Jahren und hinterließ seine Witwe und vier Töchter. Eine dieser Töchter, die Witwe Döring, geb. Müller, wird nach 1831 bis 1858 als Besitzerin der C. A. Müllerschen Spielkartenfabrik in den Adressbüchern genannt. 1859 erscheinen schließlich der Kaufmann und Spielkartenfabrikant A. Hagenow und von 1860 bis 1862 noch ein J. Kadelbach als Besitzer der C. A. Müllerschen Spielkartenfabrik in den Adressbüchern. Von Bedeutung war die Fabrik damals nicht mehr. Die Pfeiffersche Spielkartenfabrik und ihre Vorläufer Kurz vor oder nach 1722 richtete der Kartenmacher Krebs ebenfalls eine französische Kartenfabrik ein, verkaufte sie aber an Herrn Pfeiffer, dessen Witwe sie noch immer in der Leipzigerstraße unterhält, findet man bei Sprengel notiert. Die Witwe Pfeiffer, (ab 1763) wird auch in der ersten und in der dritten Auflage der Nicolaischen Beschreibung, also 1779 und 1786, als Besitzerin der Fabrik für französische Spielkarten in der Leipziger Straße genannt. Die Witwe Pfeiffer, geb. Kimpel, stirbt am 28. September 1805. Der älteste Sohn Carl Benjamin Pfeiffer, geboren am 20. Dezember 1751 hat sicher ab Mitte der 70er Jahre seine Mutter bei der Leitung der Fabrik unterstützt. 1792 wird er bei der Geburt eines vorehelichen Sohnes als "Carten-Fabricant" bezeichnet. Er heiratete am 20. Dezember 1794 in der Charlottenburger Luisen-Gemeinde die Gastwirtstochter Charlotte Sophia Born. Die Übertragung der Konzession von der Mutter auf den Sohn erfolgte aber erst nach dem Tod der Mutter im Jahr 1805. Wie bei Müller gibt Pochhammer, der Direktor der Kartenkammer, bei den Verhandlungen des Lieferungsvertrages von 1824 an: "Die Direction hat deßhalb Akten der vormaligen Haupt-Stempel-Kammer aufsuchen laßen und überreicht ganz gehorsamst, 2.) ein Volumen 13, welches die Concession für den Fabrikanten Pfeiffer vom 23. October 1805 und die Verhandlung über dessen Vereidigung vom 16. Novbr. 1805. enthält." Aber auch schon vorher wird er bei Taufen seiner Kinder "Kgl. Carten-Fabrikant" genannt. Das Sterbedatum von Carl Benjamin Pfeiffer ist bisher nicht bekannt. 1812 erscheint er noch im Berliner Adresskalender, 1825 wird seine Witwe als Besitzerin der C. Pfeifferschen Spielkartenfabrik in der Leipziger Straße Nr. 21 genannt. 1845 wird diese als "Rentiere" bezeichnet. Von 1850 bis 1863 erscheint der Kaufmann Max Hugo Staegemann als Besitzer der C. Pfeifferschen Fabrik in den Adressbüchern. Staegemann wurde am 26. Mai 1823 als Sohn des Bürgermeisters, der mit Ida Emilie Pfeiffer, einer Tochter von Carl Benjamin Pfeiffer verheiratet war, geboren. 1865/66 ist die Pfeiffersche Fabrik im Besitz des Spielkartenfabrikanten A. Busse, um dann 1873 von der ein Jahr vorher gegründeten Vereinigten Stralsunder Spielkartenfabriken für einen Kaufpreis von 2400 Reichsmark aufgekauft zu werden. Die Baumgärtnersche Spielkartenfabrik Adam Friedrich Gotthelf Baumgärtner (1759-1843) gründet 1792 in Leipzig eine Buchhandlung. Um 1808 entschließt sich Baumgärtner auf Anraten des Kupferstechers und Kartenmachers Heinrich Müller (wohl verwandt mit C. A. Müller, Berlin) eine Spielkartenfabrik einzurichten, deren Leitung Müller übertragen bekommt. Die erzeugten Spielkarten werden wegen ihrer hohen Qualität in allen deutschen Ländern sehr geschätzt. ? " (Seite 13; Band 4)