Beschreibung:

S. (23) - 33 // S. (9) - 16; 25,5 cm; kart. / 2 Bde.

Bemerkung:

Gute Exemplare; leichte Gebrauchs- u. Lagerspuren. - 2 BÄNDE. - (In Deutsch). - " ... Zahlreich sind die Handschriften, in denen der Parzival entweder vollständig oder doch bruchstückweise erhalten ist. Sie zerfallen in zwei Gruppen, die sich den beiden Haupthandschriften D(St. Gallen) und G(München) anschließen, wozu noch Mischhandschriften kommen. Die Handschriftklasse D verdient den Vorzug vor der andern, da sie dem Original noch vergleichsweise nahekommt, während G Wolframs Eigenheiten in Rhythmus und Stil an Hartmann und damit an die Norm der sonstigen höfischen Epik anzugleichen sucht. Wenn auch aber die Sankt Galler Handschrift als eine der besten Redaktionen gelten muß, so ist sie dennoch nicht fehlerfrei, und dort, wo sie Verdorbenes oder Fragwürdiges bietet, muß das Gewicht der besten unter den übrigen Handschriften entscheiden: und tatsächlich gibt es innerhalb der so gering geschätzten Klasse G eine nicht kleine Zahl von Handschriften, deren textkritischer Wert durchaus nicht hinter dem von D zurücksteht. Zu diesen Handschriftklassen stellen sich die einzelnen Ausgaben ungleich: a). Die Lachmannsche Wolframausgabe ist bekanntlich für die Zeit, in der sie entstand, eine bewundernswerte Leistung, galt es doch, gleichsam aus dem Nichts den ersten brauchbaren Text des eigenwilligsten mittelalterlichen Dichters herzustellen. Sie war auf D aufgebaut und durch etwaige beste, älteste Vertreter der G-Gruppe ergänzt. Sie erschien 1833 zum erstenmal und wurde seitdem sechsmal neu aufgelegt, ohne daß je im wesentlichen anderes verbessert worden wäre als diejenigen Druckfehler, die sich mit der Zeit in den immer wieder vorgenommenen, rein mechanischen Neudrucken der einzelnen Ausgaben eingeschlichen hatten. Erst 1952 hat Hartl eine wesentliche Veränderung vorgenommen. b). Die Parzival- und Titurelausgabe von Bartsch stützt sich auf Lachmanns kritische Ausgabe. Die wenigen Abweichungen findet man auf sprachlichem Gebiete, nicht auf metrischem. Zum klaren Verständnis des Versbaues sind an vielen Stellen die Akzentzeichen gesetzt. Marti bemerkt in der Einleitung der von ihm besorgten vierten Auflage: " Bei der Textgestaltung erstrebte ich daher möglichst engen Anschluß an die besten Handschriften, was nach den Ergebnissen der neuesten Forschungen die Handschrift D wieder in den Vordergrund treten ließ. ? " (S. 26 / Parzifaltexte)