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573 S., Originalleinen mit Schutzumschlag.
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Seitenschnitt etwas angestaubt, sonst gutes Exemplar. - Nur wenige wissen, daß es im Dritten Reich bis 1938 eine vielfältige jüdische Buchkultur gab. Trotz seines radikalen rassenpolitischen Programms konnte der Nationalsozialismus die deutschen Juden nicht von einem Tag zum anderen aus dem kulturellen und literarischen Leben entfernen. Die Ausschaltung der jüdischen Buchhändler, Verleger und Schriftsteller wurde vielmehr zu einem schwierigen Vorgang, wobei sich auswirkte, daß der Verwirklichung des ideologischen Programms wirtschaftliche und politische Sachzwänge und damit verbundene Interessenkonflikte von Behörden und Personen im Wege standen. Im ersten Teil seines Buches zeigt Volker Dahm, daß sich unter diesen Bedingungen, von der nichtjüdischen Bevölkerung kaum beachtet und ab 1937 in verordneter Isolation, ein Netz jüdischer Verlage und Buchhandlungen erhalten, ja sogar weiterentwickeln konnte, bis schließlich die extreme Radikalisierung der Politik im Herbst 1938 auch diesem "Ghetto-Buchhandel" ein Ende machte. Zum bedeutendsten und wirkungsvollsten der etwa 30 jüdischen Verlage wurde binnen kurzer Zeit der Schocken Verlag, den der Warenhausbesitzer Salman Schocken erst 1931 in Berlin gegründet hatte. Ihm gilt der zweite Teil des Buches. In den nur sieben Jahren seines Bestehens legte der Schocken Verlag 250 Publikationen vor. Sie halfen den aus der deutschen Kultur und Gesellschaft ausgegrenzten Juden bei der Suche nach einer eigenen neuen Identität und boten darüber hinaus Trost und Ablenkung in schwerer Zeit. Der Historiker und Germanist Volker Dahm hat sein als Standardwerk geltendes Buch für diese Ausgabe völlig neu bearbeitet und dabei nicht nur die jüngsten Forschungsergebnisse, sondern auch früher unzugängliche Quellen - nicht zuletzt in der ehemaligen DDR - berücksichtigt. Dadurch wurde es möglich, die eher abstrakte Darstellung der politisch-administrativen Vorgänge durch Fallbeispiele zu veranschaulichen und so das Schicksal der betroffenen Menschen exemplarisch sichtbar zu machen.D i e Ausschaltung d e r jüdischen Autoren, Verleger u n d Buchhändler 1 Das «jüdische» Buch als Volksfeind 17 2 Die Ausschaltung der jüdischen Autoren, Verleger und Buchhändler durch Berufsverbot 26 2.1 Die vorläufige Regelung der «Judenfrage» im Rahmen des Reichskulturkammergesetzes 26 2.2 Die Ausschaltung der jüdischen Autoren 47 2.3 Exkurs: Entstehung und Aufgaben des Sonderreferats Hinkel im «Reichsministerium für Volksaufklärung und Propa ganda» 54 2.4 Die Ausschaltung der jüdischen Verleger und Buchhändler . . 59 Endgültige Gleichschaltung des Buchhandels und Vorbereitung der «Arisierung« 59 - Die erste Ausschaltungsaktion 1935/36 66 - Die zweite Ausschaltungsaktion 1936/37 82 - Beispiele für die «Arisierung» von Verlagen und Buchhandlungen 86 - Arier paragraph und Abstammungsnachweis 100 - Der jüdische Ghetto buchhandel (1937-1938) 106 - Die Behandlung der «jüdischen» Auslandsfirmen 116 - Die «Entjudung» des Buchhandels in den eingegliederten und besetzten Gebieten: Beispiel Österreich 1 2 9 - Die Liquidierung des jüdischen Ghettobuchhandels 146 - Der Verlag des jüdischen Kulturbunds (1939-1942) 151 - Letzte Maßnahmen in der «Entjudungsfrage» (1938-1943) 155 3 Die Ausschaltung «jüdischen» Schrifttums durch Buchver bot 160 3.1 Schwierigkeiten mit Heinrich Heine 160 3.2 Rechtliche Grundlagen und institutionelle Zuständigkeiten der Schrifttumsindizierung 165 3.3 Die Indizierung «jüdischen» Schrifttums bis 1940 174 3.4 Die Unterdrückung «jüdischen» Schrifttums 183 3.5 Die Totalindizierung «jüdischen» Schrifttums (1940) 192 Zweiter Teil Salman Schocken u n d sein Verlag 1 Einführung i n die geistige, ideologische und organisatorische Verfassung des deutschen Judentums im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts 203 Assimilation als sozialer Vorgang 203 - «Wissenschaft des J u dentums» und Religionsreform 204 - Organisationen des assi milatorischen deutschen Judentums 206 - Theodor Herzl und die Anfänge des politischen Zionismus 207 - Zionismus, Assimi lation und Antisemitismus 209 - «Demokratische Fraktion» und Kulturzionismus 211 - Martin Buber als Zionist 213 - Ver wandte Auffassungen des jüdischen Nationalismus 216 2 Salman Schocken als Kaufmann, Bibliophiler u n d Zionist . . . 220 Herkunft, Berufswahl, jugendliche Bildungsinteressen 221 - Eklektizismus als Methode 223 - Schockens Warenhäuser: Phi losophie und Organisation 225 - Der Sammler und Leser 229 - Integration als kreatives Prinzip 235 - Der Bauherr und sein Architekt 237 - Der Erzieher 239 - Der Philanthrop 240 - Anschauungen über den Menschen und die Welt 242 - Tat mensch und Zauderer 247 - Sprechlust und Schreibscheu 249 - Rückkehr zum Judentum, Hinwendung zum Zionismus 250 - Die Maccabäerrede (1913) 252 - Schocken contra Hermann Co hen 255 - Ein Programm für die Hebraisierung und Judaisie- rung der deutschen Juden (1916) 258 3 Salman Schocken als Herausgeber und Mäzen bis zur G r ü n dung des Schocken Verlags (1914-1931) 266 Erste herausgeberische und mäzenatische Aktivitäten 266 - Schocken und Agnon: Die Anfänge ihrer Beziehung 269 - Schocken und Buber: Die Anfänge ihrer Beziehung 273 - Schocken als Hersteller: Zur Druckgeschichte der «Sämtlichen Erzählungen» S.J. Agnons 275 - Schocken als Lektor: Zur Ent stehungsgeschichte des jüdischen Lesebuchs «Sendung und Schicksal» 279 - Produktive Enttäuschung: Der Entschluß zur Gründung des Schocken Verlags 283 - Konzeptionelle Vor überlegungen zum Schocken Verlag 287 - Das «Forschungsin stitut für hebräische Dichtung» 290 - Schocken und Lambert Schneider: Die Anfänge ihrer Zusammenarbeit 291 - Die Gründung des Schocken Verlags 296 4 D e r Schocken Verlag (1931-1938) 300 4.1 Die Entwicklung des Verlags 300 4.2 Die Produktion 321 Inhalt 7 4.2.1 Das Programm 321 Die programmatischen Grundlinien 321 - Die Produktions gruppen 325 - Die Sachgruppen 339 - Desiderata 341 - Nicht jüdische und deutsche Literatur 348 - Werke nichtjüdischer Au toren 359 - Der «Neue Midrasch» 363 4.2.2 Die Auswirkungen der Zensur 366 4.2.3 Manuskriptakquisition und Honorartransfer 372 4.2.4 Die Beziehungen zu den Autoren 378 4.2.5 Herstellung u n d Typographie 393 4.2.6 Kalkulation u n d Wirtschaftlichkeit 399 4.3 Die Distribution 407 4.3.1 Die Werbung 407 4.3.2 D e r Vertrieb 414 4.4 Die Organisation 421 4.4.1 Personal und Verwaltung 421 4.4.2 Salman Schocken und der Verlag 425 4.5 Die Rezeption 432 4.5.1 Das publizistische Echo 432 4.5.2 Die Leserschaft im Spiegel der Absatzziffern 437 5 Die Rettung des Buchlagers (1938-1939) 445 Auslandspläne 445 - Vorbereitungen zur Rettung des Buchla gers 448 - Das «Denver-Projekt» 450 - Der Haavara-Export 452 - Schocken contra Propagandaministerium 456 6 D e r Schocken Verlag und das deutsche Judentum 7 Bibliographische Dokumentation zum Schocken Verlag 473 7.1 Veröffentlichungen des «Ausschusses für jüdische Kulturar beit» der «Zionistischen Vereinigung für Deutschland» 474 7.2 Privat- und Luxusdrucke 474 7.3 Bibliographie des Schocken Verlags 476 7.4 Inedita 498 7.5 Auflagenstatistik . 500 Anhang Dokumente 505 Abkürzungen und Siglen ' 532 Quellen und Literatur 534 Abbildungsverzeichnis 554 Register ISBN 340637641X