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385 Seiten, zahlr. Abb. Orig.-Leinen.
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Tadelloses Exemplar. - Text: Deutsch und Englisch. / ?Vor einiger Zeit saß ich in Berlin mit anderen eingeladenen Gästen an einem Tisch. Sie wohn- ten zwar in der Stadt, kamen aber ursprünglich aus allen möglichen Ecken und Enden der Welt. Das Gespräch war, wie so oft bei solchen Anlässen, ziemlich schleppend. Irgendwann erwähnte ich das Wort, Puseratze". Im Nu zückten alle ihre Smartphones. Das war nicht nötig, ich konnte es ihnen erklären: Berliner Dialekt für Geld, wobei es meist darum geht keins zu haben. Wahrscheinlich meinte ich es in Verbindung mit dem Berliner Senat. Das Gespräch nahm dann schnell Fahrt auf. -- Bei einer anderen Gelegenheit, wieder in Berlin, wurde ich um ein Interview gebeten. Beim Aufstellen des Mikrofons kam die beiläufige Frage: "Was wollen Sie eigentlich da unten in die- sem Kuhdorf?" Auf meine Gegenfrage, was er denn meine, antwortete der Journalist etwas hochnäsig,,,na München". Ich erwiderte, dass ich in zwei Stunden mit dem Auto in Italien sei, er in zwei Stunden in Polen, Rostock oder Chemnitz. Als ich nachfragte, woher er denn käme, sein leichter Akzent war nicht zu überhören, naja, aus einem kleinen Dorf im Westen Deutsch- lands, aber er wohne schon lange in Berlin. Damit war für mich das Gespräch beendet, bevor es angefangen hatte. -- Zwei Episoden en passant, die aber trotzdem hängengeblieben sind. Natürlich bin ich immer wieder in Berlin, aber nicht unbedingt zum Sprachtraining, und natürlich ändert sich die Stadt rasant. In welche Richtung, muss jeder selbst beurteilen. Böse Zungen sprechen mitunter davon, politisch nicht ganz korrekt, es gehe zu "wie bei den ...", gemeint ist vermutlich das übliche, Berlin-Bashing'. -- Wenn ich dann nach München zurückfahre, erinnere ich mich an meinen ersten Besuch dort -- 1981 und was es für ein Unterschied zu Berlin war. Ich hatte damals wie heute das Gefühl, -- jetzt fangen gleich die Ferien an. Es macht eben doch einen Unterschied, in welcher Stadt, -- in welchem Land, auf welchem Kontinent man groß geworden ist. Das hat auch mit Soziali- -- sation zu tun und, damit verbunden, einem Kontrastprogramm, das nicht nur mit Sprache zu- -- sammenhängt, sondern andere Voraussetzungen betont. Früher war vieles anders, aber nicht -- unbedingt besser. Natürlich war West-Berlin ein Biotop mit einer gemütlichen Mauer ringshe- -- rum, aber zur Schule musste man trotzdem gehen. Das Gymnasium lag in der Sonnenallee, -- woanders hätte ich das Abitur nicht geschafft, man könnte auch sagen, Station zur letzten -- Hoffnung. -- Die Gegend war damals geprägt von Geranien und Gardinen in den Fenstern. In den Eckknei- pen wurde Underberg aus dem Gürtel um die Wette getrunken. Dann machte ein Italiener in der Fuldastraße auf, Pizza und Adriano Celentano waren exotisch und nach der Schule genau richtig zum Wegträumen. -- Was in den 1960er Jahren mit den türkischen GastarbeiterInnen in Kreuzberg begann, setzte sich in Neukölln fort. Heute spricht man nicht mehr von der Sonnenallee, sondern von der ,,Arabischen Straße" oder "Schariat al-Arab", zeitweise auch mal vom "Gazastreifen". Ab und zu sieht man die Palästinenser-Flagge auf der Statue vom Hermannplatz. Übrigens eine Skulptur meines ehemaligen Kunsterziehers Joachim Schmettau. -- Den Italiener gibt es nicht mehr, dafür aber alle anderen Spezialitäten, vielleicht ab und zu noch einen Späti, neuerdings schon mal gentrifizierte Hipstertreffs. Die Start-ups sind gleich um die Ecke. Mittlerweile geben zunehmend, Expats' den Ton an, die Preise sind höher, man spricht Englisch. Diverse Parallelgesellschaften? Das weiß wohl niemand mehr so genau. -- 5/ -- Impressum/imprint -- Herausgeber*innen / editors -- Constanze Metzel, Florian Waldvogel -- Redaktion/editorial office -- Catherine Rennert -- Texte und Zitate von / texts and quotes by -- Alle urh Ver inne Orig All by trar are -- Olaf Metzel (Alte und abweichende Schreibweisen in der Originalfassung wurden beibehalten) -- Gespräche mit / conversations with -- Marius Babias, Maria Eichhorn, Christiane Hoffmans, Cristina Iglesias, Ursula Kuhn, Peter Richter, Raimar Stange, Marlene Streeruwitz, Florian Waldvogel, Matthias Winzen, Ulf Erdmann Ziegler -- Bib Die De Inte Bib The Bib http -- Anl Tag Höh on will Tag heig -- Übersetzung/translation -- Pauline Cumbers, Michael Foster, Dr. Jeremy Gaines, Susie Hondl, Elfriede Mascher, Bringen Saunders, Laura Shuttleworth, Wilhelm Werthern u.a. / et al. -- Lektorat/proofreading -- Constanze Metzel, Florian Waldvogel, u.a. / Robin Sellin, Sean Blundell, et al. -- Gestaltung/design Studio Martin Steiner -- Lithography/lithography -- farbanalyse, Köln -- Druck und Verarbeitung / printing and processing DZA Druckerei zu Altenburg -- VG BILD-KUNST, Bonn 2022, für die Abbildungen der Werke von / for the images of works by Olaf Metzel -- Autor*innen/authors, Fotograf*innen / photographers, Übersetzer*innen /translators -- © 2022 che casino!, Berlin und München / Berlin and Munich Rand & Band # 8/ rid of ribbons. / Fotonachweis: Fritz Barth -- Jean Brasille -- Thomas Dashuber -- oben -- Jürgen Diemar -- Sahir Ugur Eren -- Leonie Felle -- Lesezeichen und Vorsatzpapier bookmark -- and endpapers -- H.G. Gaul -- Ulrich Görlich -- John Gossage -- Trevor Good -- Axel Hütte -- Rainer Jordan -- Wilmar Koenig -- Raimund Kummer -- Karola Löffler -- Will McBride -- Olaf Metzel -- Dieter Schwerdtle -- Wolfgang Skokowski -- Hans Peter Stiebing -- Gerhard Ullmann -- Marco Urban -- Christian Vorhofer -- Jens Ziehe. ISBN 9783948395056