Beschreibung:

210 S., gebundene Ausgabe.

Bemerkung:

Sehr gutes Exemplar, Einband leicht berieben. - Von der Autorin handschriftlich signiert und mit einer privaten Widmung versehen. Datiert: 2001. / ?Gibt es eine weibliche bzw. männliche Moral? Wird die Moral zu rationalistisch und zu wenig emotional verstanden? Läßt sich die Moral durch die Befragung von Heranwachsenden bestimmen? Diese in den letzten Jahren äußerst kontrovers diskutierten Fragen beantwortet Eva-Maria Schwickert aus der Perspektive der Diskursethik. Den von Carol Gilligan erhobenen Vorwurf, die männliche Ethik sei zu sehr auf Prinzipien konzentriert, findet die Autorin bestätigt. Anders jedoch als Gilligan schlägt sie vor, das Defizit der tendenziell ,männlichen' Gerechtigkeitsethik nicht durch bloße Hinzufügung einer mehr ,weiblichen' Fürsorgeethik zu beheben, sondern plädiert für ein die Folgen des Handelns berücksichtigende Erweiterung der Gerechtigkeitsethik. Das Ergebnis der Studie präsentiert sich als Vermittlung zwischen kantischer Vernunft- und aristotelischer Tugend- bzw. Strebensethik. Beide Ethiktypen fordern einander. Gemessen an dieser den individuellen Ansprüchen besser Rechnung tragenden Ethik stellt sich das weibliche Zögern, ohne konkrete Situationskenntnis ein moralisches Urteil zu fällen, nicht mehr als mangelnde Prinzipienkenntnis, sondern als Ausdruck eines verantwortungsethisch reflektierten Urteilsvermögens von Frauen dar.? / Inhaltsverzeichnis: Vorwort -- Einleitung -- Deontologische und teleologische Moralbegrundung -- Problemaufriss und Gang der Untersuchung -- TEIL I: VERGLEICH DER ENTWICKLUNGSTHEORIEN KOHLBERGS UNDGILLIGANS -- Lawrence Kohlberg: Stufentheorie der Gerechtigkeitsethik -- Carol Gilligan: Care-Ethik -- Das Stufenmodell der Fiirsorgeethik -- Kritik des Gerechtigkeitsverstândnisses Gilligans -- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Fûrsorge- und Gerechtigkeitsethik -- Gemeinsamkeiten zwischen Fûrsorge- und Gerechtigkeitsethik -- Naturalistischer Fehlschluss der Fûrsorgeethik -- Unterschiede zwischen Fûrsorge- und Gerechtigkeitsethik -- Kontextualistische Moralbegrundung -- Gefuhle -- Motivation durch Gefiihle -- Einfuhlungsvermôgen und Anteilnahme -- Verbundenheit -- Verantwortung der Handlungsfolgen -- Inhalt -- Ùberprùfung der Zwei-Moralen-These -- Empirische Uberprùfung der Zwei-Moralen-These -- Argumentative Ùberpriifiing der Zwei-Moralen-These -- Kritik der Zwei-Moralen-These -- Universalistische Ethik der Gerechtigkeit und Fûrsorge -- TEIL II: ETHISCHE URTEILSKOMPETENZ: PSYCHOLOGISCHE ERKLÀRUNG - PHILOSOPHISCHE BEGRÛNDUNG -- Von der Identitâts- zur Komplementaritâtsthese -- Kritik der Komplementaritâtsthese -- Reichweite und Grenzen rekonstruktiver Wissenschaft -- Letztbegriindung oder faktische Alternativenlosigkeit? Zum Verhàltnis von Formai- und Transzendentalpragmatik -- Infallible Argumentationsvoraussetzungen und fallible Rekonstruktionen? -- Argumentationstheorie versus Geltungsreflexion -- Die Notwendigkeit transzendentaler Normenbegrûndung -- Argumentieren: Metapraxis des Denkens und Forschens -- Die Prinzipien vom zu vermeidenden Widerspruch und vom ausgeschlossenen Dritten (tertium non datur) -- Wertneutralitât empirischer Sozialwissenschaften? -- TEIL III: ENTWICKLUNGSPSYCHOLOGIE UND HERMENEUTIK -- Methodenwahl in Abhàngigkeit vom Vorverstandnis -- Transzendentalpragmatische Interprétation der Hermeneutik -- Von der semantischen zur pragmatischen Théorie der Bedeutung -- Geltungslogische Grenzen der Pragmatisierung von Sinn -- Transzendentalisierung der Frage nach dem Sinnverstehen -- Apriori der Sinnkonstitution -- Apriori der Geltungsrechtfertigung -- Von der Transzendentalpragmatik zur Ethik -- Obj ektivitât der praktischen und theoretischen Wissenschaften -- Die kritisch-methodische Funktion des hermeneutischen Zirkels -- TEIL IV: DISKURSETHISCHE ERWEITERUNG DER GERECHTIGKEITSETHIK -- Was leistet die Dilemma-Methode? -- Vier môgliche Bedeutungen der Fûrsorge bei Gilligan -- Einzelfallgerechtigkeit -- Situationsangemessenheit -- Folgenverantwortung -- Exkurs: Moralischer Rigorismus der kantischen Ethik -- Transzendentalpragmatische Korrektur -- Performanz -- Zweistufïge Architektonik der Diskursethik -- Tràgt die Diskursethik den vier Fûrsorgeaspekten Gilligans Rechnung? -- Drei Stufen transzendentalpragmatischer Normenbegrûndung -- Postkonventioneller Verantwortungsuniversalismus: Stufe -- und -- Gilligans Fûrsorgeethik zwischen postkonventioneller Gesinnungsund Verantwortungsethik -- Deontologische und teleologische Sollgeltung der Ethik -- Literaturverzeichnis -- Personenregister. ISBN 3050035374