Beschreibung:

428 S: Lit.verz. Br. *neuwertig*.

Bemerkung:

Zur Subversion der Sexualwissenschaft im Frühwerk Alfred Döblins. Das Buch widmet sich den Repräsentationen von Sadismus und Masochismus in ausgewählten Texten Döblins und weist nach, dass das Thema Perversionen konstitutiv für sein literarisches Frühwerk ist. Ein besonderer Fokus gilt dabei Texten, die das sexualwissenschaftliche Wissen der Zeit hinterfragen und aufbrechen. Im Kontext der historischen Sexualwissenschaft und in Auseinandersetzung mit den Werken Richard von Krafft-Ebings, Magnus Hirschfelds und Sigmund Freuds macht sie deutlich, dass Döblins Frühwerk die sexualwissenschaftlichen Annahmen keineswegs bloß adaptiert: Gerade an seinen Frauenfiguren zeigt sich, dass Döblins Texte das sexualwissenschaftliche Wissen der Zeit subversiv unterlaufen. Indem seine Texte die Binarität der Geschlechter, das Gendering von Sadismus und Masochismus, die sadomasochistische Einheit sowie die Differenzierung in normale und perverse Sexualität in Frage stellen, wird eine Öffnung des sexualwissenschaftlichen Diskurses hin zu einem sexuellen Pluralismus forciert.