Beschreibung:

56 Seiten; 25 cm; fadengeh. Broschur.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; leichte Gebrauchs- u. Lagerspuren; Einband berieben; innen geringe Bleistift-Eintragungen. - Johannes Heinrich Schultz (* 20. Juni 1884 in Göttingen; ? 19. September 1970 in West-Berlin), meist kurz J. H. Schultz genannt (und oft I. H. Schultz geschrieben), war ein deutscher Psychiater, schulenunabhängiger Psychotherapeut und Psychoanalytiker. Weltberühmt wurde Schultz durch die Entwicklung des Autogenen Trainings zu Beginn der 1930er Jahre, worüber er, ebenso wie über die Theorie der Hypnose, Vorlesung hielt. Er war Schüler des Hirnforschers Oskar Vogt. ... (wiki) // " ... Praktisch klinische Erfahrungen, schwere Kämpfe in der ärztlichen Tätigkeit und der ernsthafte Wille, unsere Wissenschaft und Kunst im Sinne strengster Objektivität und Verantwortlichkeit zu erfassen und auszuüben, haben mich ebensosehr dazu bewogen, wie das fast quälende Bewusstsein, dass wir Psychotherapeuten keinerlei Zeit mehr zu verlieren haben, wenn wir unserer Arbeit und unseren Anschauungen die Form und Achtung erkämpfen wollen, die ihr gebührt. Die Entwicklung aller unserer Disziplinen ist jetzt endlich so weit gediehen, dass ein wirklicher Zusammenschluss möglich ist. Das Ziel der folgenden Ausführungen ist der Nachweis, dass hinter den oft äusserlich so abweichenden "Richtungen" und besonders ihrer oft verwirrenden Terminologie viel mehr gemeinsame Arbeit und allgemein gültige Anschauung steckt, als vielfach angenommen wird. So lasse ich diese Blätter hinausziehen in der stillen, wenn auch nicht allzu starken Hoffnung, bei den wirklich ernsthaften, besonders jüngeren Vertretern unseres Faches Verständnis und Widerhall zu finden. ? " (Vorwort) // " ... Versuchen wir, diese allgemeinen Gesichtspunkte nun in näherer Bearbeitung einiger aktueller Fragen lebendiger zu gestalten, so dürfte sich in theoretischer wie in praktischer Beziehung an erster Stelle die psycho-analytische Methode befinden. Sie verbindet mit der stärksten Eigenart die weitgehendsten allgemeinen Ansprüche, wodurch sich leicht erklärt, dass sie dauernd besonderen Anlass zu heftigen Diskussionen und bedauerlichen Missverständnissen auf beiden Seiten gegeben hat. Es erscheint in diesem Zusammenhang unumgänglich, auf Ausführungen zurückzugreifen, die ich. 1919 in der Zeitschrift für Psychotherapie gegeben habe. Jede nähere Erörterung der Psychoanalyse hat vor allen Dingen zur Voraussetzung, dass man sich über die allgemeine Psychologie der psychoanalytischen Praxis klar ist, unseres Erachtens überhaupt der einzige Weg, um diesem Problem gerecht zu werden. Die psychoanalytische Behandlung hat zunächst rein äusserlich die Eigenheit, dass sie in festen Stunden und - in typischen Fällen - durch Monate durchgeführt und streng auf rein seelische Beeinflussung beschränkt wird. Was wird durch diese einfachen Massnahmen bewirkt? Der Kranke hat einen Rechtsanspruch auf einen bestimmten Teil der ärztlichen Tageszeit; einen Rechtsanspruch im äusserlichen und privatrechtlichen Sinn und noch weit mehr: - im Sinne persönlichen Besitzgefühles. Für diese Zeit gehört der Arzt nur ihm. Und er dem Arzte. Was das für die Herrschsucht und seelische Habgier, was es für psychopathische Seelenheimatlosigkeit, Weltschmerzlichkeit und Hingebesucht ausmacht, kann nicht genug betont werden. Man muss völlig in die psychoanalytische Einengung geraten sein, um hier schematisch lediglich mit einer "Uebertragung" arbeiten zu können; es sind unendlich viel allgemeinere Strebungen von ausschlaggebender Bedeutung. Neben den affektiven Momenten, die noch besondere Macht durch die von Freud gesetzte Vorbedingungen haben, dass ein gewisses Mass von gegenseitiger Sympathie Voraussetzung für die Durchführung einer Analyse ist, enthält diese Stundenfixierung noch einen erheblicheren erzieherischen Faktor; denn der Analytiker verlangt Pünktlichkeit und muss es seiner Tageseinteilung wegen. ? " (S. 17/18)