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56 Seiten; 23,5 cm; fadengeh. Broschur.
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Gutes, akzeptables Ex.; Vorderdeckel fehlt; Einband berieben; kl. Gebrauchs- u. Lagerspuren. - Johannes Bresler (* 7. Februar 1866 in Ludwigsdorf, Landkreis Oels; ? 2. Oktober 1942 in Kreuzburg Oberschlesien) war ein deutscher Arzt und Psychiater. Er war Schriftleiter der Psychiatrisch-Neurologischen Wochenschrift. Zuletzt war er Direktor der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Kreuzburg in Oberschlesien. ? (wiki) // " ? Jeder, der einigermassen mit den Verhältnissen und den Grenzen der öffentlichen Irrenfürsorge und Wohlfahrtspflege bekannt ist, wird sich angesichts dieser Anregung zunächst sagen, dass mit der Verallgemeinerung der selbst nur facultativen Fürsorge für unbemittelte Nervenkranke die Aufgaben der in Betracht kommenden Behörden um eine erhebliche vermehrt werden, da, wie allgemein bekannt, die Zahl der Nervenkranken eine sehr grosse ist. Eine gesetzliche Verpflich-tung des Staates oder der Verwaltungen zur Übernahme dieser Fürsorge besteht gegenwärtig nirgends. Und doch ist die Lösung des Problems, wie man dem unbemittelten Nervenkranken das verschafft, was der vermögende durch Aufenthalt in einem Kurhaus oder Erholungsort, ärztlichem Rath folgend, mühelos erreicht, eine unabweislich notwendige Sache. Da schien es mir nun zunächst erforderlich, für den weiteren Aufbau dieses neuen Theils der Wohlfahrtspflege eine sichere Grundlage zu schaffen. Nicht als ob ich den Cramer'schen Ausführungen mit Zweifel begegnete oder fürchte, dass andere sich ihrer überzeugenden Kraft entziehen könnten; aber ich glaube, dass es nicht an allen Orten so leicht gelingen wird, ohne eine zahlenmässige Darlegung des Vorteils solcher Anstalten die gesetzgebenden Faktoren zur Verwirklichung jener Idee zu bewegen. Und zwar dürfte man vermuthlich erwarten, dass eine statistische Berechnung darüber Auskunft gibt, wieviele Nervenkranke, d. h. nervös erschöpfte - denn es handelt sich in der Hauptsache um solche - in einem bestimmten politischen Bezirk sich befinden, bei denen die Sache so liegt, dass durch eine Kur der Verschlimmerung und speziell einem etwaigen Verfall in Geisteskrankheit und geistiges Siechthum mit Aussicht auf Erfolg vorgebeugt werden könnte. So leicht es gewesen wäre, durch Umfragen bei Ärzten annähernd Feststellungen zu treffen, so konnte ich mich doch dazu nicht entschliessen; das Ergebniss dieser Enquete könnte kaum für den Umfang der zu erbauenden einzelnen Anstalten von Einfluss und Bedeutung sein. Wichtiger und zuvor zu erledigen ist die Frage, inwieweit gehen überhaupt nach dem heutigen Stande unseres Wissens Geisteskrankheiten aus Nervenkrankheiten hervor, - wieweit ist dies namentlich bei der nervösen Erschöpfung der Fall, - welche Gesetzmässigkeit waltet dabei ob? Aus Zweckmässigkeitsgründen fasse ich diese Fragen allgemein dahin zusammen: Wie beginnen Geisteskrankheiten ? Zur Klärung schicke ich voraus, dass absichtlich nicht weiter in die theoretische Betrachtung eingedrungen wird, jede Geisteskrankheit sei doch eigentlich schon als solche eine Nerven-, ja sogar eine körperliche Krankheit, weil ihr Substrat, die gestörte Nervenfunktion, etwas krankhaft verändertes Körperliches ist. Damit wäre der Gegenstand leicht zu erledigen. Den thatsächlichen Erfordernissen und der Praxis gegenüber müssen wir hier die Dinge vorläufig so nehmen, wie sie zu den Begriffen und Voraussetzungen des praktischen Lebens liegen, zu Willensfreiheit, persönlicher Freiheit etc. Auch habe ich versucht, die nachstehenden Ausführungen möglichst so zu gestalten, dass Nichtärzte durch wissenschaftliche Ausdrücke von der Leetüre nicht abgeschreckt werden. Trotz vielfacher in der Fachliteratur gehaltenen Umschau nach etwaigen Feststellungen darüber, inwieweit Geisteskrankheiten aus Nervenschwäche gesetzmässig hervorgehen, konnte ich nichts Einschlägiges finden; man stösst sehr häufig auf die - nicht durchweg zutreffende - Behauptung, dass andauerndes Nervensiechthum schliesslich zu Geistesstörung führt, aber systematisch ist diese Frage noch nicht bearbeitet und beantwortet worden. So habe ich zunächst meine Zuflucht zu den maassgebendsten Lehrbüchern der Irrenheilkunde, in denen sich der Niederschlag unseres psychiatrischen Wissens findet, genommen und bei der Schilderung des Verlaufes der einzelnen Krankheitsgruppen nachgesehen, ob und welche Krankheits-Vorboten nervöser Natur bei letzteren als empirisch bekannt und feststehend bezeichnet sind ? " (S. 5 - 7)