Beschreibung:

13 lithographierte Tafeln, 25 Textholzschnitte, XII, 133 S. Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und Rückenvergoldung sowie umlaufendem Marmorschnitt (leicht berieben).

Bemerkung:

Erste Ausgabe der bahnbrechenden Arbeit über eine neue Operationsmethode der Blasenscheidenfisteln, eine der größten Seltenheiten der neueren Gynäkologie. - Hirsch/H. V, 279-281 (ausführlich über Leben und Werk); Garrison/Morton 6041: "Simon is perhaps best remembered as being the first in Europe to exercise the kidney; he also wrote a fine monograph on vesico-vaginal fistula." - Gustav Simon (1824-76) promovierte 1848 in Gießen und wirkte bis 1861 als Militärarzt in Hessen. "Entscheidend für die spätere Richtung seiner chir. Thätigkeit war ein Aufenthalt in Paris 1851 bis 52, wo er durch den Besuch von Jobert's Klinik die erste Anregung zur Operation von Blasenscheidenfisteln erhielt, indem er hier wirkliche, bisher unerreichte Erfolge vor Augen sah" (Pagel 1595). In seiner Darmstädter Klinik verbesserte Simon des Jobertsche Verfahren, namentlich bei der Vervollkommnung der Naht. "Von da an mehrten sich seine glücklichen Operationen; sein Ruf als Fisteloperateur breitete sich immer mehr aus und gab ihm zu mehrfachen weiteren Publikationen über solche Operationen Anlaß" (Pagel 1596). Der Vorrede zufolge scheiterte selbst Dieffenbach, der bedeutendste deutsche Chirurg des 19. Jahrhunderts vor Simon, bei der fraglichen Operation. - Die Arbeit selbst enthält zu Beginn 12 Krankheitsfälle mit "epikritischen" Bemerkungen, gefolgt von der Beschreibung des von Simon neu entwickelten Operationsverfahrens "nebst kritischer Beleuchtung der Französischen (Jobert'schen) und Amerikanischen (Simsschen) Methode." Die lithographierten Figurentafeln mit Darstellung von Steiss-Rückenlage, Operation der eigentlichen Blasen-Scheidenfistel, Operation zur queren Obliteration der Scheide etc.

Erhaltungszustand:

Sehr gut erhalten und sauber.