Beschreibung:

438 S. Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - Kant beginnt sein Werk "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft" mit der Erörterung der Frage, ob die Menschheit im Verlauf ihrer Entwicklung einen Fortschritt zum Besseren oder Schlechteren aufzuweisen habe. Gegen die Auffassung, daß die Menschheit vom "Verfall ins Böse" bestimmt sei, steht die Meinung, "daß die Welt gerade in umgekehrter Richtung, nämlich vom Schlechten zum Besseren... fortrücke". Solche fundamentale Überlegungen werden in der heutigen Ethik weithin ausgespart. Diese Ethik beschränkt sich einerseits auf formale Analysen und vertraut andererseits darauf, daß die Lebensweltressourcen weiterhin die Grundlage des gemeinschaftlichen Lebens bleiben. Philosophische Ethik verdient ihren Namen aber nur, wenn sie sich den Grundfragen nach der Natur des Menschen und seiner Stellung in der Welt öffnet. Die Beantwortung dieser Fragen kann nur durch einen vergleichenden Bezug von Gegenwart und Vergangenheit gelingen, der zeigt, welche Wege der Tradition für uns verschlossen sind und welche für uns noch gangbar erscheinen. Der erste Teil der hier vorliegenden Arbeit sucht die ethischen Grundpositionen der Tradition zu vergegenwärtigen. Im zweiten Teil werden die Konstellationen erörtert, die heute das Selbstverständnis des Menschen, den zwischenmenschlichen Bezug, das Verhältnis zur Natur und zur Geschichte bestimmen. Es werden keine absoluten Lösungen gegeben, sondern die gegenwärtigen Möglichkeiten des ethischen Verhaltens ausgelotet. In bezug auf die konkreten Lösungen der Probleme heute schwankt die ethische Reflexion zwischen Resignation und Engagement hin und her. Dies entspricht der Grundstruktur des gebrochenen Weltbezuges, der für den heutigen Menschen konstitutiv ist. ISBN 3788503122