Beschreibung:

Bd. 1: XL, 451 S., Bd. 2: 580 S. Pappband.

Bemerkung:

ZWEI Bände. Die Texte sind auf Griechisch und Deutsch. Die Einbände sind leicht berieben, vereinzelte Bleistift-Anstreichungen, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar. Frakturschrift. - (Auszug:) Vorrede. Wenn man an einen Ueberseker die Anforderung macht, daß er nicht blos die Gedanken des Originalwerkes treu wiedergebe, sondern daß er auch die Art und Weise, wie diese Gedanken eingekleidet sind, bis in die feinsten Schattirungen in der Sprache, in welche er überseht, nachzuahmen suche, und durch Befriedigung dieser Anforderung entsteht ja doch allein ein richtiges Bild von dem zu übersezenden Werke, so gehört die Uebersehung der Platonischen Gesetze zu einer der allerschwierigsten Aufgaben, die einem Ueberseker gestellt werden können. Diese Schwierigkeit liegt nicht, wie bei anderen Platonischen Schriften z. B. dem Philebos, Timãos, Parmenides in den Gedanken, vielmehr sind diese größtentheils einfach und klar, sondern in der Form, in welcher diese Gedanken uns überliefert sind. Denn ab- gesehen von der vernachlässigten dialogischen Einkleidung, welche in ganzen Büchern gänzlich aufgegeben, in den meisten übrigen nicht selten unbeholfen angewendet ist, enthält der Stil zahlreiche Anakoluthien, häufig auch Säge, welche bis zur Undeutlichkeit verwickelt sind, auffallende Brachylogien im Wechsel mit störenden Plev nasmen, ungeschmeidige und in einer fremden Sprache nicht ausdrückbare Umschreibungen einzelner Redetheile, ungewöhnliche Stellungen der Worte und Säge u. dgl. m., so daß, wenn dieses Alles überall ganz genau so in der Uebersezung beibehalten worden wäre, diese nicht blos sehr häufig unverständlicher als das Original ges wesen sein, sondern geradezu Unsinn geliefert haben würde. Es ist daher leicht erklärlich und einigermaßen zu entschuldigen, daß die bisherigen Ueberseker in neuere Sprachen, die Franzosen Grou und Victor Cousin, der Italiener Dardi Bembo (im fünften Bande seiner Uebersezung des gesammten Platon, endlich der Deutsche Schulthes (dessen 1785 erschienene Uebersesung der Geseze G. Vögelin im Jahre 1842 in verbesserter Gestalt wiederholt hat) sich damit begnügt haben, blos den Sinn im Großen und Ganzen wiederzugeben [...].