Beschreibung:

das Tage-Register von der ersten Hälfte des gedachten 1755sten Jahres ... Anhang ... Fortgange derEnglischen Mission zu Madras. 271-300; 1509-1632. 22x17,5;. Zustand: Gut gering gebräunt, leicht wellig, im Durchschnitt eher unauffällig gering fleckig (Innen); Ex Libris (Bibliotheca Seckendorfiana) vor dem Titelblatt; Kein Besitzerstempel; Einband (Außen) hat geringe bis leichte Gebrauchsspuren; Mit Klebestreifenrest (Außen) im unteren Buchrücken; ANGEBUNDEN : NICHTS !; Der seit 1620 bestehende dänische Stützpunkt Tranquebar an der Ostküste Südindiens war seit 1706 Ausgangspunkt der protestantischen Indien-Mission. Erst danach begannen von England und Holland aus ähnliche Bestrebungen. Zur Durchführung des Projekts hatte sich der dänische König an August Hermann Francke gewandt. Die von Halle ausgesandten Pioniermissionare waren Bartholomäus Ziegenbalg, Heinrich Plütschau und Johann Ernst Gründler. Ihre "ostindischen Missionsberichte wurden berühmt" (RGG II, 1016). Ziegenbalg und seine Mitstreiter berichten über die äußerst mühseligen Anfänge ihrer Missionsarbeit, die vielfältigen Behinderungen und persönlichen Schikanen durch den dänischen Kommandanten und die Ostindische Compagnie, die eine Störung ihrer Geschäftsinteressen befürchtete, über die Verhandlungen mit den Engländern und Niederländern als den benachbarten Kolonialherren, aber auch über Anfeindungen aus der Heimat, in denen die Heidenmission als pseudo-apostolisch verurteilt wurde. Von besonderem Interesse sind ihre Beschreibungen über die im Lande vorgefundenen sozialen, medizinischen und sonstigen Zustände, ihre Kontaktaufnahme mit den "malabarischen Heyden" und deren sonderbare Religionsvorstellungen von Wiedergeburt etc. Besondere Bedeutung erlangte Ziegenbalg auf sprachwissenschaftlichem Gebiet. Bei seiner Ankunft konnte er weder Tamil noch Portugiesisch, letzteres als Erbe der portugiesischen Kolonialzeit die damalige Verkehrssprache in Ostindien. In kurzer Zeit erlernte er beide Sprachen und verfasste das erste Wörterbuch und die erste Grammatik des Tamil. "Dass er dabei ein Mann von wissenschaftlichen Interessen und tieferem Missionsverständnis war, bewies er dadurch, dass er schon früh anfing, sich in die tamulische Literatur und Geisteswelt zu versenken und Schriften abzufassen, welche teils seinen Mitarbeitern und Nachfolgern den Zugang zu dieser fremden Welt erleichtern, teils in weiteren Kreisen der Heimat für dieses alte indische Kulturvolk Interesse und Teilnahme erwecken sollten. Leider hatten die Halleschen Freunde wenig Verständnis für diese wissenschaftlichen Bestrebungen so blieben Ziegenbalgs Bücher und Schriften meist unveröffentlicht", oder wurden erst lange nach seinem Tode herausgegeben. (vgl. Richter, Indische Missionsgeschichte 115). - Herausgeber der Berichte war Franckes Sohn Gotthilf August.