Beschreibung:

13 S. Druckfahne.

Bemerkung:

Ein sehr sauberer Fahnenabzug. - Aus dem Text: 1950 kam Edgard Varese zu den Darmstäder Ferienkursen für Neue Musik. Hermann Scherchen führte von diesem entfant terrible der Musik nach dem ersten Weltkrieg .Ionisation? auf, ein 1931 komponiertes Stück für 13 Schlagzeuger. Statt des gewohnten kultivierten Instrumentalspiels sah man hier die Musiker dreinschlagen: es wurden nämlich fast ausschließlich Schlaginstrumente gespielt und selbst andere wie Klavier so behandelt, als wären sie solche. Zum bösen Ende drehte man noch zwei Sirenen an. Donaueschingen 1951: Uraufführung von Boulez? .Polyphonie X für 17 Instrumente?, ein damals kaum realisierbares Stück, von der Presse einstimmig als das verrückteste Werk seit Jahren begrüßt. Der Dirigent fuchtelte ungewöhnliche Taktwechsel. Die exorbitanten Schwierigkeiten der Instrumentalpartien verursachten ein Spiel, das teilweise an schwere gymnastische Übungen erinnerte. Musik gewann eine eigene Optik. Wer meinte, das sei ein Äußerstes, wurde bald eines Besseren belehrt. 1954 spielten John Cage und David Tudor bei den Donaueschinger Musiktagen die Komposition 34' 46, 776? von Cage. Im Programmheft stand: ?Für mein Stück wurden die Klaviere präpariert, indem auf die Saiten Dämpfer aus verschiedenen Materialien aufgesetzt wurden, um so den normalen Klavierklang in jeder Hinsicht zu verändern. Einige Saiten blieben ungedämpft, bei anderen werden die Abdämpfungen erst während des Spieles angebracht oder entfernt.? Derlei war zu sehen und reizte den Blick. Keine Musik, um die Augen zu schließen. Zwei Jahre später, 1956, führte Tudor verschiedenen Orts Cages Water Music auf. Er spielte Klavier, drehte zwischendurch ein Radio an, hantierte an den Knöpfen, stellte es wieder ab, blies während des Klavierspiels durchdringend auf einer Trillerpfeife ? oder schöpfte Wasser aus einem Behälter in einen anderen. Er tat dies übrigens mit großer Ruhe und durchaus ernst, ja zelebrierend.