Beschreibung:

45 S., mit einem Bildnis Darwins nach einer Zeichnung von Karl Bauer. Originalbroschur.

Bemerkung:

Aus dem Vorbesitz des antiautoritären Dokumentaristen Hans-Dieter Heilmann. - Einband lichtrandig mit Einriss, papierbedingt gebräunt, Eigentumsvermerk auf dem Schmutztitel, sonst sauber. Frakturschrift. - Aus dem Text: In allen Kulturstaaten wird in diesen Tagen eines Mannes gedacht, der dem vorigen Jahrhundert den Stempel seines Geistes in unauslöschlichen Zügen aufgedrückt hat: des großen englischen Naturforschers Charles Darwin. Es ist das Zeichen des Genies, daß es sich trotz aller Anfeindungen und Verleumdungen durchringt, und daß dann keine Partei an ihm stillschweigend vorübergehen kann, sondern daß alle zu ihm Stellung nehmen müßen, mögen sie zustimmen oder sich ablehnend verhalten. So ist es, auch mit Darwin gegangen. Seine Ideen sind in unerhörter Weise angegriffen worden und werden noch heute angegriffen. Aber sie haben wie ein Sauerteig gewirkt, die Welt aufgerüttelt und zum Nachdenken gebracht. Unter diesem Kampf der Meinungen haben sie sich selbst in mancher Hinsicht verändert. Wir stehen dem Darwinismus jetzt objektiver und ruhiger gegenüber als vor 30 Jahren und wünschen ihn weder zu überschätzen noch herabzuwürdigen. Ziehen wir aber das Fazit aus diesem gewaltigen Geisteskampfe, der nun schon seit 50 Jahren tobt, so ist das Resultat höchst erfreulich. Die Entwicklungslehre hat sich zu allgemeinster Anerkennung durchgerungen, und selbst katholische Geistliche, welche in geistiger Abhängigkeit von ihrer Kirche kaum das Recht der freien Meinungsäußerung besitzen, gestehen jetzt zu, daß die Entwicklungslehre auch auf den Menschen übertragen werden darf, und sie sträuben sich höchstens noch dagegen, daß die Seele des Menschen an dieser Entwicklung teilgenommen hat. - Wikipedia: Ludwig Hermann Plate (* 16. August 1862 in Bremen; ? 16. November 1937 in Jena) war ein deutscher Zoologe, Sozialdarwinist und ab 1909 Professor in Jena; er verfasste Arbeiten zur Vererbungs- und Abstammungslehre. - Der Deutsche Monistenbund war eine freidenkerische Organisation des frühen 20. Jahrhunderts. Sie wurde 1906 in Jena federführend von dem Naturwissenschaftler Ernst Haeckel gegründet. Ziel des Bundes war die Organisation und Verbreitung einer monistischen Weltanschauung. Der Bund hatte zunächst großen Zulauf und gewann bis 1912 6000 Mitglieder, darunter eine Reihe prominenter Namen wie Wilhelm Ostwald, Wilhelm Bölsche, Karl Hauptmann, Friedrich Jodl und Bruno Wille. Die Grundausrichtung war internationalistisch und pazifistisch, in tagesaktuellen Fragen herrschte allerdings selten Einigkeit. Innerhalb des Bundes waren vor allem die Frage der Haltung zum Ersten Weltkrieg und zur Novemberrevolution umstritten. In der Frühzeit der Weimarer Republik kam es zu verschiedenen Abspaltungen.