Beschreibung:

LII, 602 S.; VIII, 551 S.; VI, 528 S., 1 Bl. Halbleder d. Zeit (etwas berieben, Ecken bestoßen, Rücken unten mit Spuren abgelöster Signaturschilder, 1 Rückenschild mit Abplatzungen).

Bemerkung:

Erste Ausgabe. Grolmann (1775-1829), Freund u. Gegner von Feuerbach, bedeutender Kriminalist u. Professor der Rechte in Gießen, begrüßte zunächst den Code Napoléon u. stimmte in seiner Eigenschaft als gesetzgeberischer Berater für die Einführung des Code Napoléon in Hessen. Zu diesem Zweck begann Grolman einen umfangreichen Kommentar zum Napoleonischen Gesetzbuch auszuarbeiten. Das ausführliche Handbuch über den Code Napoléon kam nur bis zum dritten Band, nämlich einschließlich des Abschnittes über die Ehescheidung. Mit der Rezeption des französischen Zivilrechts trat allgemein ein enormer Aufschwung in Deutschland in der privatrechtlichen Weiterentwicklung ein. Dies bezeugen auch die vielen Übersetzungen des Code Napoléon. Nach der Abdankung von Napoléon nahm Grolman Abstand vom französischen Herrscher, wandte sich gegen "Rheinbündelei und Französelei" (Stintzing-Landsberg) u. entwickelte einen "patriotischen Napoleonshaß", der die Arbeit am Handbuch zum Erliegen brachte. - Gleichmäßig leicht gebräunt, alle Titelblätter verso mit durchschlagenden Bibliotheksstempeln.