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346, (4) Seiten. OKart.-Einband und farbig illustrierter Original-Schutzumschlag. (Geringe Gebrauchsspuren. Titelblatt mit Besitzerstempel versehen). 23x14 cm
Bemerkung:
* Psychosynthese ist ein Ansatz innerhalb der Psychoanalyse und der Psychotherapie, der bestrebt ist, verschiedene Formen des Unbewussten wie Träume, Phantasien und Instinkte bewusst in die Gesamtpersönlichkeit zu integrieren- Sie wurde von Carl Gustav Jung und Roberto Assagioli, zunächst unabhängig voneinander, in den 1910er Jahren entwickelt. Die von Assagioli entwickelte Psychosynthese als Form der transpersonalen Psychotherapie wird heute noch praktiziert. Sie unterscheidet sich von anderen Formen der Psychotherapie durch ein Modell, das die Psyche als ein Zusammenspiel verschiedener Teilpersönlichkeiten versteht, und darauf zielt, diese zu erkennen, zu verstehen, zu integrieren und ?bewusst zu nutzen?. Sie versucht, mit Techniken wie Imagination, spontanem Zeichnen oder Aufstellungsarbeit, zu therapeutischen Erfolgen zu führen. Psychosynthese wird vor allem zu therapeutischen Zwecken und in der Beratung eingesetzt. Mit der Psychosynthese wollte Roberto Assagioli, Psychiater und Neurologe aus Venedig, die existierenden psychologischen Strömungen seiner Zeit, speziell die Psychoanalyse, sowie die spirituellen Weisheitstraditionen in einer Synthese zusammenführen. Diese sollte sowohl im Hinblick auf die verwendete Sprache (Terminologie) wie auch die Konzeption für Menschen mit unterschiedlicher Weltanschauung, theoretischer Ausrichtung und kulturellem Hintergrund akzeptabel sein. Dazu integrierte er eine Vielzahl psychologischer Strömungen in ein eigenes Entwicklungsmodell. Ausgeschlossen aus diesem Syntheseversuch wurden von ihm rein materialistische Weltanschauungen, welche mit seiner Sichtweise der Psychosynthese unvereinbar waren. Assagioli wirkte mit seiner Arbeit prägend für die spätere psychologische Nomenklatur diverser transpersonaler Richtungen. Assagioli war wesentlich daran beteiligt, die damals noch junge Psychoanalyse in Italien einzuführen. Zeitlebens war Assagioli bestrebt, ein analytisch-materialistisches Menschenbild mit einem humanistisch-spirituellen zu vereinen. Er wurde beeinflusst von diversen psychologischen Schulen, beispielsweise den Werken von Erich Fromm, Erik H. Erikson, Ludwig Binswanger, Carl Rogers, Fritz Perls, Kurt Lewin, Hanscarl Leuner, Rollo May. Gleichzeitig empfand er das von jenen Psychologien propagierte Menschenbild als teilweise mangelhaft. Diesen Mangel versuchte er durch Einbeziehung der Lehren spiritueller Traditionen wie der christlichen, jüdischen, hinduistischen und buddhistischen auszugleichen, da er mit diversen philosophischen und mystischen Traditionen wie der klassischen griechischen Philosophie (insbesondere der platonischen Lehren), der Kabbalah, der Veden oder der Lehren der christlichen Mystiker Meister Eckehart, Johannes vom Kreuz und Theresa von Avila vertraut war. Die Psychosynthese ist somit eine Synthese aus diversen Schulen, Lehrgebäuden und Traditionen. Sie ist ein Konzept, das die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Medizin und Psychologie und die Weisheitslehren der Völker zusammenfügt zu einem Menschenbild, das die biologische Gebundenheit des Menschseins in einen größeren Rahmen der persönlichen Wahlfreiheit und Verantwortung einbindet und diesen wiederum in einen noch umfassenderen der spirituellen Verbundenheit und Teilhabe. Bereits 1910 wies Assagioli im Rahmen seiner Doktorarbeit auf die Begrenzungen des psychoanalytischen Konzepts hin: Solange der Mensch als nur von seinen biologischen Trieben her verstanden wird, kann er nur teilweise erfasst, aber nicht in seiner Ganzheit gesehen werden. Assagiolis Anliegen war es daher, eine wissenschaftliche Psychologie zu entwickeln, die die Realität der Seele anerkennt und die Freude, Sinn und Erfüllung, Kreativität, Liebe und Weisheit, also die höheren Energien und Strebungen des menschlichen Daseins, nicht als Kompensationen oder Sublimationen von Trieben definiert, sondern sie als lebendige Seelenwirklichkeit ebenso miteinbezieht wie die Impulse, Triebe und Bedürfnisse der vitalen Basis der menschlichen Natur. 1911, also ein Jahr später, stellte er seine Ansichten über das Unbewusste in einem Referat auf dem ?Internationalen Kongress für Philosophie? in Bologna vor. Er differenzierte dabei das Unbewusste in ein ?tieferes?, ?mittleres? und ?höheres? Unbewusstes und ergänzte damit das eher biologistische Bild der Psychoanalyse, das sich auf das ?tiefere? Unbewusste beschränkte, durch den geistigen Aspekt des höheren Unbewussten.... Assagioli hinterließ mit der Psychosynthese eine Vision von der Entwicklung des Menschen, die verbinden wollte zwischen verschiedenen Schulen und Weltanschauungen und die auffordert, diese Vision weiterzuentwickeln. Er schuf eine offene, jedoch klare und präzise Formulierung der Psychosynthese, die es möglich macht, neue Einsichten aus Wissenschaft, Kunst und Religion zu integrieren. Seine Idee von der Zukunft der Psychosynthese war, dass diese Weiterentwicklung von unabhängigen Instituten gefördert werden sollte. Zusammenfassend drückt sich sein Anliegen in folgendem Zitat aus: ?Wir alle stehen in Verbindung miteinander, nicht nur sozial und auf körperlicher Ebene, sondern auch über den Strom unserer Gedanken und Emotionen, die einander durchdringen .... Verantwortungsgefühl, Verständnis, Mitgefühl, Liebe, Nicht-Verletzen ? das sind die wahren Glieder der Kette, die uns verbindet, und sie müssen in unseren Herzen geschmiedet werden.?(Quelle Wikipedia)