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XVIII, 278 S. 8° , Paperback , Schönes Exemplar
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Mit zahlr. Fotos u. Zeichn. ; "Mehrere Jahrhunderte lang war das Siedlungsgefüge von Mecklenburg durch eine Dichotomie gutsherrschaftlich-feudaler und bäuerlicher Strukturen gekennzeichnet, die sich deutlich in Ort und Flur dokumentierte. Im 20. Jahrhundert führten gesellschaftlich-politisch begründete Umbrüche zu umfangreichen strukturellen Veränderungen. Insbesondere im Sozialismus mit seinem, der vorherigen Ordnung entgegenstehenden Gesellschafts- und Wirtschaftssystem, erfuhren die ländlichen Siedlungen einen komplexen Wandel. Eine autoritäre Staats- und Verwaltungsstruktur verbunden mit kollektivem Besitz an Grund und Boden waren bei einer politisch hohen Bedeutung des landwirtschaftlichen Bereiches für eine nunmehr stärker gleichgerichtete Entwicklung der ländlichen Siedlungen, unabhängig von ihrer präsozialistischen Prägung und strukturellen Heterogenität, verantwortlich. Die Übernahme einer wiederum kapitalistischen Gesellschaftsordnung infolge der innerdeutschen Vereinigung, diesmal eines demokratisch-marktwirtschaftlichen Systems, löste in Mecklenburg wie insgesamt in anderen deutschen Bundesländern, eine erneute tiefgreifende Transformation aus. In Konsequenz standen die ländlichen Siedlungen vor weitreichenden Um- bzw. Neustrukturierungsprozessen, die bis heute nicht abgeschlossen sind. Die die Siedlungen prägenden landwirtschaftlichen Großbetriebe (LPG, VEG) wurden aufgelöst, große Teile der Beschäftigten freigesetzt, Arbeitsplätze verlagert, die funktionale Ausstattung und Nutzung von Ort und Flur veränderten sich und Einrichtungen des Gemeinbedarfs wurden geschlossen. Bauliche und eigentumsrechtliche Veränderungen mussten den wieder auflebenden präsozialistischen Besitzstandsverhältnissen angepasst werden. Es fanden mehrere Umstrukturierungen der öffentlichen Verwaltung statt und kommunale Entwicklungsvorstellungen waren zu erarbeiten. Verschiedene, vor allem juristische und ökonomische Aspekte dieser postsozialistischen Transformationsthematik, sind alsbald auf allgemeiner, höherer Ebene in Planung und Praxis aufgegriffen worden. Eine komplexe und vergleichende Untersuchung, die auf lokaler Ebene ansetzt und die die unterschiedlichen strukturellen und funktionalen Auswirkungen dieser Prozesse für die ländlichen Siedlungen Mecklenburgs konkret wissenschaftlich aufzeigt, liegt bisher nicht vor. Zielsetzung der Studie ist es, die bisherige Varianz an Entwicklungen ländlicher Siedlungen in Mecklenburg im Postsozialismus abzubilden, um hiermit exemplarisch die 1990 einsetzende Auffächerung der Entwicklungskorridore, unter Berücksichtigung des Einflusses bestehender raumwirksamer Wandlungen für Ort und Flur aufzuzeigen. Es wird herausgestellt, ob lediglich Anpassungsprozesse an westdeutsche Bundesländer erfolgen oder sich neuartige Strukturen abzeichnen. Darüber hinaus steht im Fokus des Interesses, zu ermitteln, ob Regelhaftigkeiten in der postsozialistischen Entwicklung für Ort und Flur konstatiert werden können. Es erfolgt eine differenzierte Betrachtung der gesamten Gemarkung, d.h. der kompletten Siedlungseinheit von Ort und Flur. Dabei findet eine Schwerpunktsetzung auf aktuellgeographische Prozesse mit der Folge der Berücksichtigung von Fragen der Planung und Gestaltung sowie der Steuerung der rezenten Entwicklungsdynamik von Ort und Flur statt. Die Untersuchung der postsozialistischen Transformationsprozesse wird auf Basis von vier empirischen Fallstudien mit großem Aufwand dokumentiert. Hinsichtlich ihrer Größe wurde mit Lützow eine große, mit Remplin und Vielank zwei mittelgroße und mit Boiensdorf eine kleinere ländliche Siedlungseinheit ausgewählt. Lützow und Remplin repräsentieren hierbei zwei vormals gutsdörfliche, Boiensdorf und Vielank zwei Entwicklungen vormaliger Bauerndörfer. Die Auswahl der Fallstudien richtete sich danach, die in der Region vorkommenden Siedlungsformen zu repräsentieren. Die Aufnahme von zwei Zeitschnitten 1996 und 2006 mit einem zehnjährigen Zeitabstand ermöglicht eine zeitliche Einordnung bei den Fallstudien sowie eine prozessuale Differenzierung der erfolgten Wandlungen. Mit Hilfe einer Typisierung der postsozialistischen Entwicklungsdynamik ländlicher Siedlungen mündet die Untersuchung in je eine Modellbildung für Ort und Flur. Schließlich wird erörtert, inwieweit bisherige Entwicklungstendenzen weiter in die Zukunft fortzuschreiben sind und welchen Einflussfaktoren diese unterliegen." ; Inhalt: Verzeichnis der Abkürzungen, Verzeichnis der Karten, Tabellen und Abbildungen, Vorwort, 1. Einleitung, 1. 1 Problemstellung, 1 .2 Aufbau der Untersuchung, 1.3 Quellenlage, 2. Der Untersuchungsraum, 2.1 Abgrenzung, 2.2 Physisch-geographische Situation, 2.2.1 Klima, 2.2.2 Relief, 2.2.3 Böden, 2.2.4 Vegetation, 2.2.5 Gewässer, 2.3 Einordnung der Fallstudien, 3 Die Genese ländlicher Siedlungen bis 1945, 3.1 Begriffsbestimmungen, 3.2 Die Entwicklung bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, 3.3 Die Entwicklung bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, 3.4 Die Entwicklung bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts, 3.5 Die Entwicklung von 1918 bis 1945, 4. Die Entwicklung ländlicher Siedlungen im Sozialismus, 4. 1 Die Entwicklung der Landwirtschaft, 4.1.1 Die Phase der Bodenreform (1945 - 1952) 4.1.2 Die Phase der Kollektivierung (1952 - 1960) 4.1.3 Die Phase der Kooperation (1963 - 1968) 4.1.4 Die Phase der Industrialisierung (1968 - 1990) 4.2 Die Entwicklung von Ort und Flur, 4.2.1 Die Entwicklung der Flur, 4.2.2 Die Entwicklung der Orte, 4.3 Die Bedeutung des kommunalen Planungsinstrumentariums, 5. Postsozialistische Entwicklungsdeterminanten ländlicher Siedlungen, 5. 1 Die Neustrukturierung der Besitzstandsverhältnisse, 5.1.1 Gesetzliche Grundlagen der Neustrukturierung, 5.1.2 Organe der Neustrukturierung, 5.2 Instrumente der Entwicklung ländlicher Siedlungen, 5.2.1 Raumordnung und Bauleitplammg, 5.2.2 Dorferneuerung, 5.2.3 Flurbereinigung und Flurneuordnung, 5.2.4 Ländlicher Wegebau, 5.2.5 Gemeinschaftsinitiative LEADER+, 5.3 Administrativer Strukturwandel, 5.3.1 Kreisgebietsreformen, 5.3.2 Gemeindegebiets- und Ämterreform, 5.4. Agrarpolitik, 5.4.1 Bodenpolitik, 5.4.2 Landwirtschaftliche Betriebsstrukturen, 5.4.3 Agrarförderung, 6. Postsozialistische Entwicklungstendenzen ländlicher Siedlungen in Mecklenburg, 6. 1 Methodisches Vorgehen, 6.2 Die Fallstudien, 6.2.1 Die Fallstudie Lützow, 6.2. 1. 1 Räumliche Lage und Verkehrsanbindung, 6.2.1.2 Physisch-geographische Grundlagen, 6.2.1.3 Entwicklung von Ort und Flur, 6.2.1.4 Demographische Entwicklung, 6.2.1.5 Bausubstanz, Gebäude- und Gebäudeumfeldnutzung, 6.2. 1 .6 Dörfliche Wirtschaft und Infrastruktur, 6.2. 1 .7 Technische Infrastruktur, 6.2. 1 .8 Raumbezogene Entwicklungsvorgaben, 6.2.1.9 Besitzstandsverhältnisse, 6.2.1.10 Agrarstruktur, 6.2.2 Die Fallstudie Remplin, 6.2.2.1 Räumliche Lage und Verkehrsanbindung, 6.2.2.2 Physisch-geographische Grundlagen, 6.2.2.3 Entwicklung von Ort und Flur, 6.2.2.4 Demographische Entwicklung, 6.2.2.5 Bausubstanz, Gebäude- und Gebäudeumfeldnutzung, 6.2.2.6 Dörfliche Wirtschaft und Infrastruktur, 6.2.2.7 Technische Infrastruktur, 6.2.2.8 Raumbezogene Entwicklungsvorgaben, 6.2.2.9 Besitzstandsverhältnisse, 6.2.2.10 Agrarstruktur, 6.2.3 Die Fallstudie Vielank, 1.2.3.1 Räumliche Lage und Verkehrsanbindung, 6.2.3.2 Physisch-geographische Grundlagen, 6.2.3.3 Entwicklung von Ort und Flur, 6.2.3.4 Demographische Entwicklung, 6.2.3.5 Bausubstanz, Gebäude- und innerörtliche Freiflächennutzung, 6.2.3.6 Dörfliche Wirtschaft und Infrastruktur, 6.2.3.7 Technische Infrastruktur, 6.2.3.8 Raumbezogene Entwicklungsvorgaben, 6.2.3.9 Besitzstandsverhältnisse, 6.2.3.10 Agrarstruktur, 6.2.4 Die Fallstudie Boiensdorf, 6.2.4. 1 Räumliche Lage und Verkehrsanbindung, 6.2.4.2 Physisch-geographische Grundlagen, 6.2.4.3 Entwicklung von Ort und Flur, 6.2.4.4 Demographische Entwicklung, 6.2.4.5 Bausubstanz, Gebäude- und Gebäudeumfeldnutzung, 6.2.4.6 Dörfliche Wirtschaft und Infrastruktur, 6.2.4.7 Technische Infrastruktur, 6.2.4.8 Raumbezogene Entwicklungsvorgaben, 6.2.4.9 Besitzstandsverhältnisse, 6.2.4.10 Agrarstruktur, 6.3 Synoptische Betrachtung der Fallstudien, 6.3.1 Demographische Entwicklung, 6.3.2 Bausubstanz, Gebäude- und Gebäudeumfeldnutzung, 6.3.3 Dörfliche Wirtschaft und Infrastruktur, 6.3.4 Straßen und Wege, technische Infrastruktur, 6.3.5 Raumbezogene Entwicklungsvorgaben und Zentralität, 6.3.6 Besitzstandsverhältnisse, 6.3.7 Agrarstruktur, 7. Typisierung postsozialistischer Entwicklungstendenzen, 7.1 Die Entwicklungsdynamik im zeitlichen Kontext, 7.1.1 Die Phase der Neustrukturierung (bis Ende der 1990er Jahre) 7.2.2 Die Phase neuer Dynamik (seit Ende der 1990er Jahre) 7.2 Räumlich-funktionale Entwicklungstendenzen seit 1990, 1.2.1 Modell der Entwicklung der Ortslagen, 7.2.2 Modell der Entwicklung der Feldlagen, 7.2.3 Wandel funktional-räumlicher Verflechtungen, 7.3 Perspektiven künftiger Entwicklungen, 8. Schlussbetrachtung, Verzeichnisse: 1. Literaturverzeichnis, 2. Archivalien / unveröffentlichtes Material, 3 Veröffentlichungen im Internet, 4. Kartenwerke, 5 Interviews und Gespräche mit Experten und Zeitzeugen, Anhang: Synopsis postsozialistischer Entwicklungstendenzen der Untersuchungsorte , Kartierungsschlüssel, Ortslagen und Landnutzung. 9783515093392