Preis:
98.00 EUR (kostenfreier Versand)
Preis inkl. Versand:
98.00 EUR
Alle Preisangaben inkl. USt
Verkauf durch:
Fundus-Online GbR
Daniel Borkert/Gilbert Schwarz/Urban Zerfaß
Kurfürstenstr. 14
10785 Berlin
DE
Zahlungsarten:
Rückgabemöglichkeit:
Ja (Weitere Details)
Versand:
Büchersendung / ab 60 Euro frei!
Lieferzeit:
1 - 3 Werktage
Beschreibung:
? Brief an Lucie und der Drucker Hartmut Frielinghaus ? Eiderland ? Hommage á Tannewetzel ? Wenn ich Bürgersmeister wäre... ? Norwegisches Interview ? Kasper Janssen.. 36/36/32/52/46/47/48 S., zahlr. Abb. 26 cm Broschiert in Pappbox.
Bemerkung:
Sehr guter Zustand. - 7 Hefte im Hochformat mit Text und Bildern. Alle handschriftlich monogrammiert, ?Kasper Janssen? inkl. dem Postkarten Set. - Horst Janssen (* 14. November 1929 in Wandsbek bei Hamburg; ? 31. August 1995 in Hamburg) war ein deutscher Zeichner, Grafiker, Autor, Plakatkünstler, Illustrator und Fotograf. Mit seinen Zeichnungen, Aquarellen, Gouachen, Radierungen, Holzschnitten und Lithographien gilt Janssen als einer der herausragendsten und produktivsten Zeichner und Grafiker des 20. Jahrhunderts. / Inhalte: Wenn es denn sein muss: Vorangestellt der Abdruck der Verteidigung von Horst Janssens Meinungsäußerung zum möglichen Atomtod von Günter Grass aus der Zeit / Grass: Wenn ein Mann von der Bedeutung Horst Janssens etwas schreibt, halte ich es für selbstverständlich, daß sein Text gedruckt wird. Was ich als beschämend empfinde: daß die Redaktion einen Vorspann macht ich weiß nicht, wer diesen Schwachsinn zu verantworten hat, der versucht, Janssens Polemik zu entschärfen. Etwa mit dieser Tendenz: "Lieber Leser der ZEIT, nimm es nicht so wortwörtlich, was da geschrieben steht. Er ist ein bedeutender Mann, der Horst Janssen, und wir leben ja in einer freien demokratischen Gesellschaft, also soll das gedruckt werden, aber ganz ernst zu nehmen ist das nicht." Eine üble Methode! Wäre es nicht richtiger gewesen, wenn im Fall Horst Janssen, der kein Fall Horst Janssen ist, sondern ein Fall des Mannes, der den verharmlosenden Vorspann in der ZEIT geschrie- ben hat, wenn man diesen Text für sich hätte stehen lassen? Wäre es nicht richtiger gewesen, wenn sich einige Journalisten Ihrer Zeitung, auch viel- leicht bei anderen Zeitungen, gefragt hätten: War- um können wir nicht so eindringlich, so unausgewogen schreiben? Ist Janssens verzweifelte Pole- mik nicht eine Bereicherung; ergänzend zu unserer Arbeit und nicht im Gegensatz zu unserer Ar- beit? Davon spüre ich nichts. Und ich glaube, es ist mit ein Grund, warum das, was Schriftstellern in Deutschland oft genug rechtzeitig aufgefallen ist, und was oft genug rechtzeitig von ihnen aus- gesprochen wurde, dennoch nicht ernst genommen wurde und wird. Genauso wenig wie man die These ernst genommen hat: "Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler, und wer Hitler wählt, wählt den Krieg." Das haben deutsche Schriftsteller die dann Heinrich Mann als Gegenkandidaten aufstellten gesagt; die Politiker waren es nicht. Und gewählt wurde erst Hindenburg, dann Hitler, dann der Krieg. Was danach kam, ist unser Heute: zwei Deutschland, vollgepackt mit Atomwaffen. / Brief an Lucie: gedankenbeschwerte Lucie Madam, es ist 500 in der Früh' ich habe inzwischen mit 10 Tassen Kaffee die Morgenlähmung aus den alten Kniegelenken rausgespült und die 10. Zigarette hat den Kreislauf auf die gewohnte Frequenz gebracht. Und nun schreib' ich Ihnen eins meiner Früh-Stücke denn DAS ist die Regel: statt feste Nahrung zu futtern muss ich zum Tagesbeginnen irgendeine Schreiberei oder Kritzelei oder beides loswerden zur Lokkerung der Pfote für's Professionelle. / Eiderland: Im Sommer 1984 radierte ich die Suite >Brief an I Mirjam, ein Stremel in " Liebe-Machen aus 27 Zinkplatten - auf Linie gestellt wie wir im Metier sagen: Nicht Strichelei, nicht Kritzelei, nicht Flächenätzung und Schattenschraffieren und keine >>>Stimmung aus Fleck und Gegenfleck, sondern LINIEN-Melodie. Auch eitles >> Zeichnen-können<<< konnte ich dabei demonstrieren und die Linie be- schreibt alle Körper und Glieder gleich, umschreibt die Leiblichkeiten kommentarlos: Auge, Schnute, Schwänzling, Moos, Vötzchen und Pfoten sind ebenbürtig zitiert und die Umrisslinien implizieren das Muskelspiel IN den Körpern. / Landschaft / Ich gehe in die Landschaft. / Was ist das? Ist die Landschaft ein Motiv? / Nein, das ist sie in ihren Einzelheiten. / Ist sie ein Thema? / Nein, das ist sie als Begriff. / Also: die Landschaft ist eine Lebensform. / Landschaft ist Gesche, / Gerhard Schack, / ist Kledage aus Wolle + Manchester. / Landschaft ist vom Gestrüpp zerkratzte Pfoten, / morgendlicher Badezusatz Fichtennadel. / Landschaft ist grobes Bettzeug / und Erde + Tannennadeln / im Schuh. Landschaft ist heisser dünner Kaffee / in den gewissen / Bechern - kein Alkohol. / Landschaft ist Geplapper ohne Thema, / Gelächter Schweigen ohne schlechtes Gewissen / grundloses Schweigen / und Lippenspitzen ohne Gegenlippen. / Keine Zeitung, abbestellt. / Turgenjew, Stifter, / Storm. Nicht Fontanes Landschaft - / vielleicht noch Leskovs Klerisei./ / Hommage a Tennewetzel: Eure Lieblichkeit Praepositus Hasselmann, ihr lieben Pastores und Vikare, ich danke Ihnen ehrlich für die Gastfreundschaft, die Sie mir hier in St. Marien gewähren. Sodann danke ich für die Ehre, die mir aus der Zahl der potentiellen Zuhörer angetan ist; seien es nun Christen oder nicht oder solche, die es noch werden wollen. Weiter begrüsse ich meinen alten Freund Joachim Fest, der hier die Ursächlichkeit ist und Freund Frank-Thomas Gaulin, der aus der Ursache Sache machte; und dann Verena Janssen, stellvertretend für einige Menschen, die mich einen grossen Zeichner haben werden lassen und dann grüsse ich zuletzt Annette Kasper, die mich in die glückliche Stimmung gebracht hat, Ihnen allen hier hoffentlich eine pusselige Predigt zu halten. / Wenn ich Bürgermeister wäre: ies Thema, unter das man mich hier hingestellt hat, es war nie mein Thema. Oktroyiert hat man's mir. Herr Weber war's, der schon seit einiger Zeit dem Hamburger Senat so eine Halskrause von Schöngeisterei verpasst. Die einschlägige Behörde sollte ein Auge auf solche Meriten haben! DER war's! - Warum, weiss der Geier. Vielleicht dachte er sich, allein schon die Vorstellung: "Dieser Janssen als Bür-germeister!" sei derart komisch, dass es die 3000 Mark Honorar lohnt, und wenn diese Spuk-Vorstellung mit Leibhaftigkeit und in Wörtern gemalt ist - ei, da wird es wohl 1000 Stühle bedecken. Setzen Sie sich also bequem zurecht. Ich habe dies nicht gewollt - dies Thema nicht! Denn nicht mal im Traum würde mir sowas einfallen. Aber wie's so ist - einem abstrusen Hirn scheinen partout keine Grenzen gesetzt, wenn es um Abstruses geht. Also - vor kurzem träumte mir tatsächlich, ich SEI Bürgermeister. Ein Alptraum, sagten alle, die mit in dem Traum waren. Nun wissen wir Träumer ja, dass das, was wir die Kausalität und Logik nennen, in der Wirklichkeit des Traumes ausser Kraft gesetzt ist. Aber vielleicht war es GENAU DAS, was mir den Traum so realistisch erscheinen Hess. Nur war da ein kleiner Unterschied: In diesem Traum-Hamburg herrschte im Sinnlosen eine Klarheit und im Chaos eine Durchsichtigkeit, die man im wachen Zustand auf dem Rathausmarkt zwischen 700 und 1900 nicht hat. Das Resultat dieser traumhaften Ein- und Durchsichten war klar: Diese Stadt hat keine Probleme - diese Stadt IST ein Problem. Problemburg namens Hamburg. ? (S. 7) / Norwegisches Interview: Mit einem Beitrag von Joachim Fest: "Improvisationen über Horst Janssen" __ein Psychogramm, das der Freund für den Katalog zur Ausstellung in Nowosibirsk und Moskau schrieb, Sommer 1985, erschienen im Arkana-Verlag, Göttingen. Vom Vorbesitzer als "explizieter Text" benannt und das ist er auch. / Kasper Janssen: Kasper Janssen... "im Auftrag der Annette" Ach Kleines - Großes. Da sitz' ich grad, von mir aus gesehen, rechts vor'm Sonnenaufgang, 500, und döse arg glücklich vor mich hin und da wird's sogar ein Gedanke: Ich klaue Dir einfach ein paar von Deinen unausgesprochenen und manchmal unaussprechlichen Gedanken - schreib' die auf und laß ein Büchle draus machen, mit witzigen Bildern und ziemlicher Wahrheit und alles sowas. Und das könnte doch eine sehr "praktische" und sogar beruhigende Antwort werden auf alle die besorgten, erschreckten, ungläubigen, neugierigen und liebevollneugierigen Anfragen "Deiner Leute". Wenn Cousine Gisela fragt: ... "WAS steckt hinter Eurem Leben??", oder wenn der nette ????? schreibt: "....DU - ANNETTE KASPER mit diesem JANSSEN ---- das KANN ich nicht verstehen! Na - solchen, die so fragen oder reden schickst Du dann dies Büchle. ansonsten M D W D W (Titelblatt)