Beschreibung:

8 Bände; pro Band über 300 Seiten; Illustrationen; 16,5 cm; 8 fadengeh., goldgepr. Orig.-Leinenbände.

Bemerkung:

Gute Exemplare; kleine Gebrauchs- und Lagerspuren; tls. Vorsatz mit hs. Besitzvermerk; Einbände berieben u. stw. gering gestaucht. - 8 BÄNDE (7 in 8 Bänden) / (Gesammelte Werke - 8 von 14 Bänden). - Kapitän Fracasse (2 Bände) / Die Nacht der Kleopatra / Der Lebemann wider Willen / Das Hündchen der Marquise / Avatar / Vertauschte Paare und Militona. - Alle Bände illustriert / Zeichnungen von Karl M. Schultheiss. ---- Théophile Gautier (* 30. August 1811 in Tarbes, Département Hautes-Pyrénées; ? 23. Oktober 1872 in Neuilly-sur-Seine bei Paris) war ein französischer Schriftsteller.1829 schloss er sich dem Literatenkreis "Cénacle" um Victor Hugo an. 1830 erschien er zur Uraufführung von Hugos Stück Hernani mit einem provozierenden, weil im Theater unziemlichen roten Wams, dem legendär gewordenen "gilet rouge", und war einer der lautesten Claqueure in der legendären bataille d'Hernani. Er publizierte dann Gedichte und Erzählungen und wurde zu einem der Hauptrepräsentanten der "Bohème", des provokativ unangepassten Literaten- und Künstlermilieus am Rand der bourgeoisen Pariser Gesellschaft. Er war ein Verehrer der Romantik und von E. T. A. Hoffmann, über dessen fantastische Erzählungen er in der Chronique de Paris 1836 schrieb und der ihn zu eigenen fantastischen Erzählungen inspirierte (wie La Cafetière 1831, Onuphrius 1832, Le pied de momie 1840). Sein erster Erfolg war der Briefroman Mademoiselle Maupin (1835), die Geschichte einer jungen Frau, die als Mann verkleidet in homo- und hetero-erotischen Erfahrungen ihr Liebesideal zu verwirklichen versucht, dies in einer schönen Nacht auch schafft, dann aber auf jede Fortsetzung verzichtet, um nicht in der Routine einer Beziehung zu versanden. Literarhistorisch ist vor allem das Vorwort des Romans interessant, wo Gautier die Theorie des l'art pour l'art entwirft, d. h. die Doktrin, dass Kunst völlig zweckfrei zu sein habe, jedes gesellschaftliche oder gar politische Engagement meiden müsse und allein in der Perfektion ihrer Produkte einen Sinn finde - eine Doktrin, in der die kollektive Frustration einer ganzen Intellektuellen-Generation zum Ausdruck kommt, die durch die Julirevolution von 1830 zunächst in Aufbruchstimmung versetzt, dann aber durch die politische Repression nach 1832 enttäuscht worden war. ? Ab 1836 verdiente Gautier sein Geld bei der sich rasant entwickelnden Presse mit Berichten über gesellschaftliche Ereignisse, Kunstausstellungen und literarische Neuerscheinungen, aber auch mit den bei Zeitschriften und Buchverlagen begehrten Reisereportagen und -impressionen, für die er (z. T. zusammen mit seinem Schulkameraden Gérard de Nerval) England, Holland, Belgien und den Mittelmeerraum bereiste. Gautier war Anhänger des Mesmerismus. "Der tierische Magnetismus ist eine von der Wissenschaft längst anerkannte Tatsache, daran darf man keinesfalls zweifeln." (in einer Rezension des Lustspiels "Tronquette, der Schlafwandler" der Brüder Cogniard, etwa 1838). Eine Spiegelung dieser Überzeugung ist sein Avatar-Roman von 1856. ... (wiki) // " ... Es war ein schönes Fahrzeug, "Argos" genannt, aus niemals faulendem Zedernholz gebaut. Der große Mast war aus einer Tanne vom Berge Ida gehauen worden; es hatte zwei große Segel aus ägyptischer Leinwand, ein viereckiges und ein dreieckiges. Der ganze Schiffsrumpf war mit Wachsfarben bemalt, und auf den Planken waren spielende Najaden und Tritonen dargestellt. Es war das Werk eines seither berühmt gewordenen Malers, der seine Laufbahn damit begonnen hatte, Fahrzeuge anzustreichen. Oft kamen Neugierige herbei, um die "Argos" zu bestaunen. Aber, obschon Klesias ein großer Verehrer der Malerei war und sich im Sammeln von Kunstwerken gefiel, warf er keinen Blick auf die Malerei. Er kannte wohl ihre Berühmtheit, aber in seinem Gehirn war kein Raum für einen anderen Gedanken; alles, was nicht Plangon war, existierte nicht für ihn. Das blaue Wasser, das die Ruder durchschnitten, schäumte weiß an den glatten Flanken des Schiffes empor. Verschwommene Silhouetten ferner Inseln zeigten sich und verschwanden schnell wieder. Der Wind erhob sich, man hißte die Segel, die anfangs unsicher zuckten und sich dann schwellten wie volle Brüste. ?" (Die Nacht der Kleopatra; (S. 211/212)