Beschreibung:

258 Seiten : Illustrationen ; 20 cm. Broschur.

Bemerkung:

Als "Stein des Anstoßes" bezeichnete Freud das rätselhafte, der Ökonomie des psychischen Apparates scheinbar zuwiderlaufende Wesen des Sadismus und "ganz besonders" des Masochismus. Als Stolperstein markierte es in Jenseits des Lustprinzips den Übergang von einer Auffassung des Unbewussten als Vermögen der unendlichen symbolischen Schöpfung hin zum Begriff eines "Todestriebs", der später oft als unnütze, dunkle Phantasie abgetan wurde. Erst Lacan nahm ihn - in einer ähnlichen Bewegung - in seinem Begriff des "Genießens" (jouissance) wieder auf, um die unaufhörliche, aktive Bindung des Subjekts an das eigene "Übel" zu charakterisieren. Recalcati beleuchtet Lacans Wiederaufnahme des Todestriebes und Begegnung mit dem Realen aus verschiedenen Perspektiven, indem er die philosophische Tradition (Kant, Hegel, Marx, Nietzsche, Kojève, Heidegger, Sartre, Althusser), aber auch die Kunst (Tàpies) mit einbezieht. Das "heimtückische Zusammenstoßen" mit dem Genießen bildet den Hintergrund, vor dem Recalcati durch Probleme der Ethik, der Sprache und nicht zuletzt des Subjektbegriffs führt. Das italienische Original wurde für die deutsche Ausgabe beträchtlich erweitert. - Inhalt: Vorwort -- DAS ANSTÖSSIGE GENIESSEN ZWISCHEN MANGEL UND ÜBERSCHUSS -- Einführung in Lacan: vom Begehren zum Gemessen -- Das Rätsel des Masochismus und die Grenzen der Hermeneutik -- Eine Ethik des Begehrens -- Positionen des Subjekts im sozialen Band -- Der Vater jenseits des Ödipus -- Wahnsinn und Struktur -- DAS GESPALTENE SUBJEKT ZWISCHEN SINGULARITÄT UND UNIVERSALITÄT -- Subjekt und Entfremdung: Lacan zwischen Hegel und Sartre -- Das Ding und die Wahrheit: Heidegger durchqueren -- Die Konstitution des Subjekts -- Die Ursache, die Begegnung und die Spur -- Der Name als Schicksal im Werk von Tàpies. ISBN 9783851329117