Beschreibung:

Handschriftliche Vorlesungsnachschrift nach einer Vorlesung von Dr. Arndts, von stud. jur. Johann Arenz. Bonn im Mai (Sommersemester) 1832.. 4to. Tb., 88 beidseitig handbeschriebene Bll. (= 176 Seiten), 24 Leerbll. Zeitgenössischer Pappband mit geprägtem Rückentitelschild.

Bemerkung:

Handschriftliche Nachschrift einer Vorlesung an der Universität Bonn! - Arndts (1803-1878), seit 1870/1871 zum "Ritter von Arnesberg" geadelt, war im Sommersemester 1832 noch Dozent an der Universität Bonn. Die lange Wartezeit von seiner Habilitation in Bonn im Jahre 1826 bis zur Bonner außerordentlichen Professur im Jahre 1836 läßt sich auf Arndts freiheitliche Gesinnung zurückführen, die seine universitäre Laufbahn anfänglich behinderte. Seine hohe wissenschaftliche Qualifikation stand völlig außer Frage. Nach seinem Studium an den Universitäten Bonn, Heidelberg und Berlin (u. a. bei Welcker, Thibaut und Savigny) promovierte er 1825 an der Universität Bonn. Im Jahre 1838 folgte er einem Ruf an die Universität München, im Jahre 1855 dem Ruf an die Universität Wien, wo er bis zur Emeritierung 1873 wirkte. Insbesondere die Münchener Jahre waren außerordentlich fruchtbar. Hier erschien 1843 seine "Juristische Enzyklopädie und Methodologie" und 1852 sein äußerst erfolgreiches "Lehrbuch der Pandekten". Er war in München Mitglied der bayerischen Gesetzgebungskommission, deren Vorarbeiten 1857 in den Entwurf für ein Bürgerliches Gesetzbuch für Bayern mündeten, wesentlich auf Arndts Vorarbeiten in der Kommission zurückgehend. Diese Vorarbeiten spielten auch noch für den späteren Entwurf eines deutschen BGB eine Rolle. Unterbrochen wurde seine Professur in München durch seine Parlamentariertätigkeit in der Frankfurter Nationalversammlung (für den Wahlkreis Straubing, 20.05.1848-19.05.1849, liberale Casino-Fraktion und Pariser Hof). Die Frankfurter Nationalversammlung markiert für Arndts politische Anschauung einen Wendepunkt: eine wachsende Distanz zur freiheitlichen Liberalität und eine stärkere Hinwendung zu konservativ-katholischen Positionen.

Erhaltungszustand:

(Ebd. stärker beschabt).