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Sehr gut erhalten. - Ein maschinengeschriebenes Schreiben des Dekans der Freien Universität Prof. Dr. Gerhard Spellerberg an Prof.- Dr. Eberhard Lämmert vom 9.2.1994. Thema des Schreibens ist die Ernennung von Dr. Klaus Wagenbach zum Honorarprofessor, zu dessen Ernennung Eberhard Lämmert ein Gutachten verfasst hat. Das Schreiben ist von Gerhard Spellerberg handschriftlich signiert und auf dem Briefpapier der FU verfasst. / Zu Klaus Wagenbach: Er wurde in den 1960er Jahren zu einer bekannten Persönlichkeit der Außerparlamentarischen Opposition (APO) und der Studentenbewegung. Nachdem er 1965 als Verleger von Wolf Biermann die persönlich vorgetragene Forderung des späteren DDR-Vize-Kulturministers Klaus Höpcke abgelehnt hatte, keine weiteren Auflagen des Buches Drahtharfe von Biermann zu drucken, erhielt Wagenbach ein Lizenz-, Ein- und Durchreise-Verbot für die DDR, das bis 1972 (Brandt-Verträge, Transitabkommen) andauerte. Wagenbach setzte 1970 den fingierten Buchvertrag auf, der eine der Voraussetzungen für die gewaltsame Befreiung von Andreas Baader aus der Haft war; unter Hinweis auf ein angebliches Buchprojekt wurde ein Treffen mit Ulrike Meinhof außerhalb der Haftanstalt gestattet, bei dem Andreas Baader die Flucht gelang. Wagenbach erhielt neun Monate auf Bewährung.Der Rotbuch Verlag spaltete sich 1973 ab. Bei mehreren Strafprozessen wurde Wagenbach durch den damaligen Berliner Anwalt Otto Schily verteidigt. Er wurde 1974, unter anderem wegen der Veröffentlichung eines RAF-Manifests, zu neun Monaten Gefängnis, auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt, verurteilt wegen ?Aufforderung zur Bildung einer kriminellen Vereinigung, zur erschwerten und einfachen Sachbeschädigung, zum Diebstahl, zur Körperverletzung sowie zum Hausfriedensbruch?.1975 wurde er wegen Beleidigung und übler Nachrede zu einer Geldstrafe von 1800 DM verurteilt,weil er die Ermordung Benno Ohnesorgs durch den Polizisten Karl-Heinz Kurras sowie die Erschießung des Georg von Rauch als ?Mord? bezeichnet hatte.Wagenbach hielt im März 1972 für seinen engen Freund, den italienischen Verleger Giangiacomo Feltrinelli, die Grabrede; am 15. Mai 1976 sprach er am Grab von Ulrike Meinhof. Von 1979 bis 1999 betreute er als Mitherausgeber auch den Freibeuter, eine literarisch anspruchsvolle und linksorientierte Vierteljahresschrift mit Themenheften zu Kultur und Politik. Von 1968 bis 1987 gab er zudem, unter anderem mit Michael Krüger, den Tintenfisch, ein Jahrbuch zur deutschen Literatur, sowie von 1970 bis 1978 ? überwiegend mit Wolfgang Dreßen ? das Sozialistische Jahrbuch/Jahrbuch Politik heraus. 1989 gehörte er zu den Initiatoren des Artikel 19 Verlag, ein Gemeinschaftsverlag, der Die satanischen Verse von Salman Rushdie in deutscher Übersetzung herausbrachte. Als Verleger veröffentlichte er u. a. Liebesgedichte von Erich Fried und hunderte von Büchern aus und über Italien. Er erhielt eine Honorarprofessur für Neuere deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin und war Kafka-Spezialist. Viele Jahre trug er selbstironisch den Ehrentitel ?Kafkas dienstälteste, lebende Witwe?, da er neben seiner Forschung auch die weltweit größte Sammlung an Fotografien zu Kafka aufweisen konnte. Im Jahr 2002 übergab er die Verlagsleitung an seine Frau Susanne Schüssler. Ab 2010 zog er sich auch mehr und mehr von der Lektoratsarbeit im Verlag zurück. Er war Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. (Wiki)