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Beschreibung:
758 S.; 491 S., gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag.
Bemerkung:
Beide Bände mit Lesespuren und die Umschläge etwas berieben, keine Einträge oder Anstreichungen, insgesamt gutes und sauberes Exemplar. - Die Freud/Klein-Kontroversen, die zwischen 1941 und 1945 in der Britischen psychoanalytischen Gesellschaft stattfanden, gehören zu den theoretisch ertragreichsten und für die Entwicklung der Disziplin wirkungsmächtigsten Auseinandersetzungen in der Geschichte der Psychoanalyse. Der Konflikt bahnte sich bereits in den zwanziger Jahren an, als sich Melanie Klein in London niedergelassen hatte und auf der klinischen Grundlage ihrer revolutionären Spieltechnik mit ihren analytischen Deutungen in immer frühere Phasen der kindlichen Entwicklung vordrang. Die Konzepte, die sie dabei entwickelte, zumal das der "Frühstadien des Ödipuskomplexes", brachte nicht nur das Freudsche Drei-Stadien-Gesetz der Libidoentwicklung ins Wanken, sondern geriet auch in Konflikt mit der eher pädagogisch verfahrenden Kinderanalyse, wie sie von Freuds Tochter Anna vertreten wurde. Der Dissens brach bald nach Freuds Tod mit ungeheurer Schärfe auf, als die "Wiener" Gruppe, von den Nazis in Exil gezwungen, mit den vorwiegend kleinianischen "Londonern" in der Britischen Vereinigung nun ständig am selben Tisch saßen: auf der einen Seite Anna Freud und ihre Anhänger wie Dorothy S. H. Burlingham und Foulkes, auf der anderen die Gruppe um Melanie Klein mit Paula Heimann und dem jungen Winnicott, dazwischen die unabhängige middle group um Strachey, Michael Balint, John Bowlby und andere. Bei dem gnadenlosen Fraktionskampf, der nun entbrannte, waren die Dimensionen von "Wissen" und "Macht" stets unentwirrbar im Spiel: Es war eine wissenschaftliche Auseinandersetzung um die "richtige" Konzeptualisiemng der frühkindlichen Entwicklung, eine wissenschaftstheoretische um die Methode, wie aus dem klinischen Material theoretische Hypothesen zu gewinnen seien, und eine organisationspolitische, bei der es vordergründig um die Ausbildungsordnung für künftige Analytiker, jedoch faktisch um deren Indoktrination jeweils im Sinne einer Fraktion ging. Überlagert wurde der Streit noch von der Unzufriedenheit mit der Art und Weise, wie die Gesellschaft seit vielen Jahren von den "Honoratioren" Ernest Jones und Edward Glover geführt wurde, und von der schrillen Auseinandersetzung Melanie Kleins mit ihrer Tochter Melitta Schmideberg. ISBN 9783608918076