Beschreibung:

Bild-/Blattmass: 33x29 cm. Unten rechts signiert. Gemalt auf bräunlichem Japanpapier.

Bemerkung:

Leopoldo Richter (* 14. Februar 1896 in Großauheim, Hanau, als Leopold Richter; ? 22. Februar 1984 in Bogotá) war ein deutscher in Kolumbien ansässiger Keramiker, Entomologe und ein bedeutender Künstler Kolumbiens im 20. Jahrhundert. Während seiner Kindheit lebte Leopoldo Richter in der kleinen Stadt Lahr. Hier wurde vermutlich sein großes Interesse an Pflanzen und vor allem Insekten geweckt. Zwischen 1921 und 1924 besuchte er die Technische Hochschule Baden in Karlsruhe. Im Jahr 1932 entschied er sich, Deutschland wegen der "komplizierten politischen Lage"[1] zu verlassen und reiste noch im selben Jahr nach Brasilien. All dies gelang ihm nach eigenen Aussagen mit Hilfe eines Kontakts in der Kolping-Stiftung, die ihn auch in Brasilien in der relativ neu gegründeten Kolonie Porto Novo in der Nähe von Itapiranga in Empfang nahm. In Brasilien verzauberten ihn die immensen Wälder und die Vielfalt an Tieren und vor allem Insekten. In den Wäldern dieses neuen Landes entdeckte er seine Leidenschaft für die Zirpen und bildete sich mit der Unterstützung eines Jesuitenpriesters namens Pio Bock zum Entomologen aus. Während seiner Zeit in Brasilien machte er viele Zeichnungen der Insekten-Fauna des Landes. Jahre später schrieb er in seinen Notizen: "Ich habe zwanzig Jahre meines Lebens damit verbracht diese Insekten (Membracidae), die mich faszinierten, zu untersuchen [...] Ich habe mich sehr damit beschäftigt sie zu zeichnen und zu malen, sodass sie nicht nur wissenschaftlich exakt, sondern auch vom künstlerischen Sichtpunkt betrachtet, makellos sind, damit ich selbst von ihnen lernen konnte, und auch andere auf eine versteckte Schönheit aufmerksam zu machen die sonst niemand war nehmen würde." Im Jahr 1935 zog er nach Kolumbien und trat 1939 als wissenschaftlicher Forscher der Universidad Nacional de Colombia bei. In den folgenden Jahren veröffentlichte er Werke über die Buckelzikaden Kolumbiens[2], in denen er mit hohem Detail zeichnete und als Hilfsmittel ein Mikroskop benutzte, um die Gestalten der Tiere besser zu erkennen und später auch zu zeichnen. Außerdem sammelte er Insekten in Kolumbien für wissenschaftliche Zwecke. Viele von ihm gesammelte Buckelzikaden sind im Centrum für Naturkunde des Zoologischen Instituts und Museums der Universität Hamburg ausgestellt. Mehrere Arten von Buckelzikaden wurden nach Leopoldo Richter benannt.