Beschreibung:

[36] S. Geheftet.

Bemerkung:

Sehr gutes Exemplar. Einband minimal berieben. - Inkl. einer Original-Radierung ?Skelett? des Künstlers im Papierformat 19×12,5 und Druckformat 15,5 ×11,5 cm, händisch nummeriert: 62/100 und monogrammiert mit ?HJ84?. - Vorangestellt der Abdruck der Verteidigung von Horst Janssens Meinungsäußerung zum möglichen Atomtod von Günter Grass aus der Zeit / Grass: Wenn ein Mann von der Bedeutung Horst Janssens etwas schreibt, halte ich es für selbstverständlich, daß sein Text gedruckt wird. Was ich als beschämend empfinde: daß die Redaktion einen Vorspann macht ich weiß nicht, wer diesen Schwachsinn zu verantworten hat, der versucht, Janssens Polemik zu entschärfen. Etwa mit dieser Tendenz: "Lieber Leser der ZEIT, nimm es nicht so wortwörtlich, was da geschrieben steht. Er ist ein bedeutender Mann, der Horst Janssen, und wir leben ja in einer freien demokratischen Gesellschaft, also soll das gedruckt werden, aber ganz ernst zu nehmen ist das nicht." Eine üble Methode! Wäre es nicht richtiger gewesen, wenn im Fall Horst Janssen, der kein Fall Horst Janssen ist, sondern ein Fall des Mannes, der den verharmlosenden Vorspann in der ZEIT geschrie- ben hat, wenn man diesen Text für sich hätte stehen lassen? Wäre es nicht richtiger gewesen, wenn sich einige Journalisten Ihrer Zeitung, auch viel- leicht bei anderen Zeitungen, gefragt hätten: War- um können wir nicht so eindringlich, so unausgewogen schreiben? Ist Janssens verzweifelte Pole- mik nicht eine Bereicherung; ergänzend zu unserer Arbeit und nicht im Gegensatz zu unserer Ar- beit? Davon spüre ich nichts. Und ich glaube, es ist mit ein Grund, warum das, was Schriftstellern in Deutschland oft genug rechtzeitig aufgefallen ist, und was oft genug rechtzeitig von ihnen aus- gesprochen wurde, dennoch nicht ernst genommen wurde und wird. Genauso wenig wie man die These ernst genommen hat: "Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler, und wer Hitler wählt, wählt den Krieg." Das haben deutsche Schriftsteller die dann Heinrich Mann als Gegenkandidaten aufstellten gesagt; die Politiker waren es nicht. Und gewählt wurde erst Hindenburg, dann Hitler, dann der Krieg. Was danach kam, ist unser Heute: zwei Deutschland, vollgepackt mit Atomwaffen. ISBN 3923848048