Beschreibung:

384 Seiten; zahlr. Illustr.; Tab.; graph. Darst.; 24 cm; fadengeh. Broschur.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband stw. berieben; moderate, wenige Bleistift-Anstreichungen; ein Blatt 'verdruckt' (Seite 131/132). - Vorwort von Paul Meyle (Bürgermeister). - " ... So sah ich mich auf die verschiedensten, sich oft widersprechenden Listen beschränkt, die sich erhalten haben, auf Adreßbücher, auf einige Deportationsverzeichnisse, die aber auf jene außerhalb Heilbronns ins Unheil geschickten Heilbronner keinerlei Bezug nehmen. Da mir der Gedanke, lediglich die Schreckenszeit jüdischer Verfolgungen aufzuzeichnen, nicht zusagte, bat ich die Stadtverwaltung, den Auftrag erweitern zu dürfen, so daß sich eine geschlossene Geschichte der Juden von ihrem Auftreten bis zu ihrer Austreibung und Ausrottung ergeben würde: freilich eine vermehrte Arbeit, aber doch notwendig, wenn man annimmt, daß diese Aufzeich-nungen für kommende Geschlechter gedacht und andere Geschichtswerke über die Juden in Heilbronn nicht mehr existieren bzw. greifbar sind. Mein besonderes Augenmerk richtete ich dabei neben den Deportationen auf die Zeit unmittelbar vor, während und nach dem Emanzipationsgesetz von 1828, weil um diese Zeit Juden wieder als Einwohner und Bürger in Heilbronn auftauchen und seßhaft wurden, ja die neuere Geschichte der Juden um diesen Zeitpunkt überhaupt beginnt. Hier gelangen mir wichtige Funde in den hiesigen Ratsprotokollen; ebenso in den Staatsarchiven von Ludwigsburg und Stuttgart. ... " (Vorwort H. F.) // INHALT : Geleitwort von Oberbürgermeister Paul Meyle. ------- Vorwort des Verfassers. ------- Einleitung. ------- Im Mittelalter. ------- Vom dreißigjährigen Kriege bis zur Aufklärung. ------- Zwischen Aufklärung und Emanzipationsgesetz. ------- Die ersten Juden werden Heilbronner Bürger. ------- Das Kultleben ------- Rabbinate - Synagoge - Kirchengemeinde - Orthodoxe und Zionisten. ------- Im öffentlichen Leben ------- Mitarbeit auf dem Rathaus - Wirtschaftlicher Aufstieg - Der 1. Weltkrieg ------- - Vereinsleben. ------- Das 3. Reich ------- Antisemitismus - Beginnende Verfolgung - Der Boykott. ------- Synagogenbrand und Kristallnacht. ------- Die Deportationen. ------- Sontheim ------- Geschichte und Kultleben - Das Landesasyl "Wilhelmsruhe". ------- Die Gesamtzahl der Opfer (Tabelle)). ------- Die Friedhöfe ------- a) Heilbronn b) Sontheim. ------- Lebensläufe (Ergänzungen zum Textteil). ------- Berichte und Briefe ------- a) Boykott, Verfolgung, Auswanderung, Deportation. ------- b) Erinnerungen und Schicksale. ------- ANHANG ------- Gesetze und Verordnungen (Auswahl). ------- Frühes Anzeichen von Antisemitismus. ------- Pressestimmen. ------- Statistik ------- Liste der jüdischen Gewerbebetriebe von 1865 - Jüdische Hausbesitzer 1868 ------- - Industrie- Handels- und Gewerbebetriebe 1931 - Israelitische Gemeindeliste 1937 - Lebensmittelliste vom 1. Februar 1941 ------- DOKUMENTATION ------- Die Opfer ------- Listen aller Deportierten und in der Deportation Umgekommenen, sowie ------- der Opfer in den Heilanstalten, auf dem Wege in die Deportation und durch Freitod a) Heilbronn - b) Sontheim - c) Landesasyl Wilhelmsruhe. ------- Zwischenstationen und Endziele. ------- Die Auswanderung ------- Liste der Auswanderer von Heilbronn und Sontheim. ------- Bibliographie. ------- Register. // ... Am 10. November 1938 wurde die Heilbronner Synagoge durch Brandstiftung zerstört. Im Laufe des Jahres 1939 wurde die traditionsreiche jüdische Gemeinde in Heilbronn fast gänzlich ausgelöscht. Im September 1944 errichtete die SS im Stadtteil Neckargartach das KZ Neckargartach, ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof, in dem zeitweise über 1.000 Häftlinge zusammengezogen wurden, die in der Rüstungsindustrie und anderswo im gesamten Stadtgebiet durch Zwangsarbeit ausgebeutet wurden (Juli 1944 bis April 1945). Es wurde zeitgenössisch als SS-Arbeitslager Steinbock geführt. 246 der dabei Umgekommenen liegen auf dem KZ-Friedhof an der Böllinger Straße begraben. ... (wiki)