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424 S. : graph. Darst. ; 23 cm. kartoniert.
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Ungelesenes Exemplar mit Lagerspuren - Inhalt: »Ich bin sehr frappiert, daß ich selbst nicht daran gedacht habe, welche außerordentliche Hilfe die psychoanalytische Methodik der Seelsorge leisten kann«, schrieb Sigmund Freud dem Schweizer Pfarrer und Begründer der Pastoralpsychologie Oskar Pfister im Februar 1909. Das erkenntnisleitende Interesse der vorliegenden Untersuchung gilt der Frage, was vom reichen psychoanalytischen Erbe in der Seelsorge auch in Zukunft Bestand haben soll und wo fruchtbare Anknüpfungspunkte an neuere Entwicklungen innerhalb der Freudschen psychoanalytischen Theoriebildung bestehen. Dabei wird der Versuch unternommen, die rein innerpastoralpsychologische Sichtweise durch die Einbeziehung psychoanalytisch orientierter Religionspsychologie und die bisherige im deutschsprachigen Binnenraum verbleibende Debatte durch die Aufnahme US-amerikanischer Forschungsperspektiven zu erweitern. -- Inhaltsverzeichnis: I. Einleitung -- 1. Thema, Motivation und Begriffsklärung -- 2. Forschungsstand -- Theologie, Pastoralpsychologie und Psychoanalyse -- Deutschsprachiger Raum -- Vereinigte Staaten von Amerika -- Pastoralpsychologie und Religionspsychologie -- Institutionelle Verankerung -- Disziplinäre Zugehörigkeit -- Forschungsperspektive und Religionsverständnis -- Wissenschaftstheoretischer Kontext -- 3. Fragestellungen und methodisches Vorgehen -- II. Aus den Anfängen der pastoral- und religionspsychologischen Rezeption Freuds im deutschen Sprachraum -- 1. Einführung -- 2. Der reformierte Schweizer Pfarrer Oskar Pfister (1873-1956) und die Anfänge der analytischen Seelsorge -- Grundlagen -- Pfister, Ragaz und die soziale Frage -- Von der "Oberflächen-" zur "Tiefenseelsorge" -- Psychoanalyse als "neue Wissenschaft" -- "Zurück zu Jesus" -- Analyse und Synthese -- Zur Kritik an Pfisters Rezeption der Psychoanalyse -- Pfisters Psychoanalyserezeption und ihre Auswirkung auf sein Seelsorgeverständnis -- Pfisters analytische Religionspsychologie -- 3. Freuds "Zukunft einer Illusion" (1927) und ihre katalysatorische Wirkung auf die weitere theologische Psychoanalyserezeption -- Hinführung: Freuds frühe religionspsychologische Schriften -- Freuds Religionskritik in "Die Zukunft einer Illusion" (1927) -- Theodor Reiks "Bemerkungen zu Freuds "Zukunft einer Illusion" (1928) -- Oskar Pfisters "Illusion einer Zukunft" (1928) -- Brief Theodor Reiks an Oskar Pfister vom 7. September 1928 -- Brief Oskar Pfisters an Theodor Reik vom 14. September 1928 -- 4. Zur Rezeption der Psychoanalyse im katholischen Österreich -- Hinführung -- Eine öffentliche Aussprache über Psychoanalyse im April 1920 in Wien -- Pater Wilhelm Schmidt (1868-1954) und die kulturhistorische Ethnologie -- Josef Donat (1868-1946) und die Psychoanalyse als "Vernichtungsarbeit [...] gegen die katholische Gedankenwelt" -- 5. Der deutsche Lutheraner Karl Beth (1872-1959) und die religionspsychologische Forschung in Wien -- Hinführung -- Über zeitgenössische und zukünftige Aufgaben der Religionspsychologie -- Seelsorge und religiöse Typenlehre -- Beths Kampf für die Religion -- Der Erste Internationale Religionspsychologische Kongress in Wien -- Beths Urteil in den USA über Freuds Beitrag zum Verständnis der christlichen Botschaft -- 6. Der reformierte Schweizer Pfarrer Hans Burri (1893-1980)-"ein Mann aus dem Kreis der dialektischen Theologie" -- Hinführung: Dialektische Theologie und Psychoanalyse -- Hermann Rorschachs (1884-1922) Antwortschreiben von 1920/21 -- Analytische Seelsorge: "ein Pflügen mit fremder Beihilfe" -- 7. Schlussbemerkungen -- III. Ausgewählte Beispiele neuerer pastoralpsychologischer Auseinandersetzungen mit der Psychoanalyse -- 1. Einführung -- 2. Deutscher Sprachraum -- Grundlegung: Die theologische Wiederentdeckung des "ganzen Freud" durch Joachim Scharfenberg (1927-1996) -- Einstieg anhand des Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomens -- 1968: Veröffentlichung der Habilitation über Freud und seine Religionskritik und Formulierung von fünf Leitlinien -- Zur dritten Leitlinie über "Sprache als Therapeutikum" -- Zur vierten und fünften Leitlinie über Freuds Religionskritik oder Scharfenberg als Meister der Kommunikation -- Individuum und Gesellschaft. Psychoanalyse als Einübung und Immunisierung -- Psychoanalyse als Paradigma für die Pastoralpsychologie -- Rezeptionsabbruch: Isolde Karle oder eine Fundamentalkritik aus soziologisch-konstruktivistischer Perspektive -- Zur mangelnden soziologischen Sensibilität psychoanalytisch orientierter Poimenik und zum psychoanalytischen Gesellschaftsbegriff - methodische Anfragen -- Zum Verständnis von Psychoanalyse -- Aussichten -- Rezeptionspotentiale: Uta Pohl-Patalong oder Individuum und Gesellschaft im Seelsorgediskurs -- Wider den Familienfrieden: Christoph Morgenthaler oder psychosystemische Perspektiven auf die Seelsorge -- Auf der Suche nach einem neuen Seelsorgeverständnis -- Zur therapeutischen Wirksamkeit von Pfarrerlnnen -- Zur Verwendung der Psychoanalyse in der Religiös- existentiellen Beratung am Beispiel der Übertragung und Gegenübertragung -- Psychoanalyse und Pastoralpsychologie - zwei ungleichgewichtige Partnerinnen -- Dialogskizzen: Anne M. Steinmeier über den Illusionsvorwurf und das Wirklichkeitsverständnis Freuds -- Einleitung -- Der Vorwurf der theologischen Sprachlosigkeit Scharfenbergs -- Zur Wirklichkeitsdifferenz und zum Fall Dittus -- Zum Selbst des Menschen -- Weitere Themen und Aspekte der pastoralpsychologischen Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse -- 3. Vereinigte Staaten von Amerika -- Nancy J. Ramsay über die Entwicklung von Pastoral Care and Counseling seit der Veröffentlichung des DPCC (1990) -- Relationale Psychoanalyse als neues Paradigma für die Seelsorge: Pamela Cooper-White -- Rückblick auf die Rezeption der Psychoanalyse in den USA bis zum "relational turn" -- Gegenübertragung zwischen Hindernis und Ressource -- Eine neue Methode des pastoral assessment und der theologischen Reflexion -- Zur Anwendung in der pastoral psychotherapy -- Kritische Würdigung -- "From the West to the rest?" Interkulturelle Seelsorge: Emmanuel Y. Lartey -- Hinführung -- Larteys interkultureller Seelsorgeentwurf -- Zum Stellenwert der Psychoanalyse -- 4. Über Dialogchancen, Lernfelder und theologische Notwendigkeiten -- Vergleichsaspekte -- Zur Frage der Übertragbarkeit psychoanalytischer Theorieelemente auf die Seelsorge am Beispiel von Übertragung und Gegenübertragung -- Psychoanalytisch orientierte Seelsorge und Öffentlichkeit -- IV. Ausgewählte Beispiele neuerer religionspsychologischer Auseinandersetzungen mit der Psychoanalyse -- 1. Einführung -- 2. Deutscher Sprachraum -- Wissenschaftstheoretische und methodologische Reflexion der Theoriebildung Freuds: Susanne Heine -- Hinführung -- Implizite Prämissen des Freudschen Theorieentwurfs -- Freuds Moses-Schrift: Vom Monotheismus zum Antisemitismus -- Eine ätiologische Hermeneutik als neue Lesart Freuds -- Zur biblischen Anthropologie Freuds -- Schlussbemerkung -- Bernhard Grom über die Unhaltbarkeit von Freuds religionstheoretischem Denken -- Psychoanalyse als Schwindel? Wolfgang Schmidbauers These einer homosexuellen Traumatisierung Freuds -- 3. Vereinigte Staaten von Amerika -- David M. Wulff als Doyen der Religionspsychologie -- Zur Historiografie -- Psychologie und Religion -- Zeit für einen Neustart? -- Über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Psychoanalyse in der Religionspsychologie: Jozef Corveleyn / Patrick Luvten -- Feministische Religionspsychologie: Diane E. Jonte-Pace -- Hinführung: kritisch-, inklusiv- und analytisch-feministische Religionspsychologie -- Zur "implicit sensitivity" der Objektbeziehungstheorie für feministische Anliegen -- "Masterplot" und "Counterthesis": eine feministische Gegenthese zum Ödipuskomplex -- Kurze Inhaltsangabe von "Speaking the Unspeakable" (Jonte-Pace 2001a) -- Vom Traumnabel -- Tote Frauen und erotische Mütter -- Fundorte -- Gegenthese oder Komplementärthese? -- 4. Unterschiedliche ontologische Prämissen als Grenzziehung zwischen Theologie und Psychologie? -- V. Ausblick: Anforderungen an eine zukünftige Psychoanalyserezeption in der Seelsorge -- 1. Einführung -- 2. Vom Nutzen der (psychoanalytischen) Religionspsychologie als poimenischer Bezugswissenschaft bzw. als Perspektive für die Seelsorge -- 3. Zum Paradigmenwechsel in der psychoanalytischen Religionspsychologie -- Winnicott als Meilenstein im psychoanalytischen Religionsverständnis -- Zur Frage nach dem Verbleib von Freuds Religionskritik -- 4. Zur Übertragbarkeit psychoanalytischer Kompetenzen -- Anhang: Zum Buch von Herman Westerink (2009). ISBN 9783170217263