Beschreibung:

Qu.-Fol. Signierte, betitelte, datierte und numerierte Orig.-Radierung.

Bemerkung:

Erste Ausgabe. - Nr. 41 von 60 Exemplaren. - Hans Tombrock (1895-1966) arbeitete noch als Kind als Bergmann und fuhr dann zur See. Im Ersten Weltkrieg meldete er sich freiwillig zur Marine, desertierte 1918 und nahm an der Novemberrevolution in Kiel teil. Er trat der KPD bei, wurde 1919 als Spartakistenführer verhaftet, nahm an den Kämpfen gegen den Kapp-Putsch teil und wurde zu langjähriger Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung 1924 begann er ein Vagabundenleben, das er mit Zeichnungen finanzierte, die er gegen Essen oder ein paar Pfennige eintauschte. 1933 floh Tombrock mit Frau und Kind in die Schweiz, um dann nach einer Odyssee durch fast ganz Europa 1939 in Schweden zu landen, wo er in der Nähe von Stockholm lebte. In der Zwischenzeit waren seine Arbeiten aus neun deutschen Museen als "entartet" entfernt und vernichtet worden. Bei antifaschistischen Veranstaltungen lernte Tombrock Bertolt Brecht kennen, woraus eine enge Freundschaft wurde. 1946 kehrte Tombrock nach Deutschland zurück und gründete in Dortmund eine eigene Malerschule, wo er unterrichtete. 1949 bekam er eine Professur an der Hochschule in Weimar und 1952 in Berlin-Weißensee, wo er seine Freundschaft mit Brecht wieder beleben konnte. 1953 ging Tombrock mit fast der ganzen Hochschulklasse in den Westen, wo er bis zu seinem Tode als freischaffender Künstler lebte. - Vgl. Frommhold 576; Noltenius, Tombrock und Brecht; Vollmer IV, 456 und Wohnsitz: Nirgendwo 370 ff. - Ecken geknickt, Randeinriß, am Rand gebräunt. - Von Hans Tombrock signiert, betitelt, numeriert und datiert.