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VIII; 184 Seiten; 20,5 cm; klammergeh. Orig.-Leinenband.
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Sehr gutes, stabiles Exemplar; lediglich der Einband geringfügig berieben; einige Seiten minimalst fleckig. - (Charlot Strasser = Schüler von Alfred Adler). - Charlot Strasser (* 11. Mai 1884 in Bern; ? 4. Februar 1950 in Zürich) war ein Schweizer Psychiater, Schriftsteller und Vertreter der Individualpsychologie. ? Von 1903 bis 1909 absolvierte ein Studium der Medizin in Bern, Berlin, Leipzig, München und Paris (Promotion 1912). während dieser Zeit entstand sein literarisches Frühwerk unter Anleitung des Berner Schriftstellers Joseph Victor Widmann. Von 1906 bis 1907 reiste er durch Russland, China und Japan, wovon seine "Gedichte von einer Weltreise" und die "Reisenovellen aus Russland und Japan" berichten. Nach Abschluss des Studiums bereiste er Anfang 1910 als Schiffsarzt der Hamburger Kosmos-Linie Mittel- und Südamerika und schilderte seine Erlebnisse in der Novellensammlung "Das Pestschiff". Nach seiner Rückkehr arbeitete Strasser kurze Zeit als Assistenzarzt der inneren Medizin am Berner Inselspital unter Hermann Sahli und für einige Monate an der Psychiatrischen Universitätsklinik Waldau Bern unter Wilhelm von Speyr. Von 1911 bis 1912 war Strasser Assistenzarzt unter Eugen Bleuler am Burghölzli. In Zürich entstand unter der Leitung von Heinrich Zangger seine Dissertation "Über die Kumulativverbrechen". Strasser praktizierte ab 1913 bis zu seinem Tode als niedergelassener Psychiater in Zürich. Er war der erste Arzt, der Friedrich Glauser betreute. Hugo Ball hatte Glauser an Strasser vermittelt, der damals mit der literarischen Szene Zeit enge Beziehungen pflegte. Von 1935 bis 1944 war er ärztlicher Leiter des Männerheims zur Weid in Rossau (Gemeinde Mettmenstetten). Zusammen mit Alfred Adler und Carl Furtmüller publizierte Strasser ab 1914 die "Zeitschrift für Individualpsychologie". ? (wiki) // INHALT : Vorwort ----- "Ruki wjerch!" ----- Auf administrativem Wege ----- Der Gefangenentransport, die Schamanen und die Elefantenbändigerin ----- In aller Stille ----- Nadjeschda ----- Das Tanzfest im Kamesseh ----- Fräulein Drache ----- Japanische Lyrik ----- Unter der Schweizerflagge im Hausboot. // " ... Für der Regierung Machtbewusstsein sind die Juden das Thermometer. Ist es gesunken, - werden die Hebräer durch jedes Mittel, von der geringsten Einschränkung im Bürgerrechte bis zum blutigen Pogrom, gequält, so geschieht es auf einen eisig absolutistischen Hauch von oben. Wird den Israeliten Bewegung zur Höhe gelassen, dürfen sie frei wohnen, frei studieren, ungehindert ihre Examina bestehen, so bedeutet dies unbehagliches Hitzegefühl unter dem zarischen Gottesgnadenstuhl. Noch in die Erzählung der Leute hinein knallte es von der Strasse. Die Menschen flohen erschreckt in die Häuser. "Nitschewo!" Ein Soldat befahl einem Herrn, der in einer Droschke vorbeifuhr: "Ruki wjerch!" Aber der Herr sprang aus dem Wagen und lief davon. Da schoss der Soldat und traf zwar nicht den Richtigen, sondern einen Unschuldigen, der gerade vorüberging. Eine halbe Stunde Hess man ihn in seinem Blute liegen. Dann wurde er von Passanten fortgebracht. "Nitschewo! Das kommt täglich vor zu wiederholten Malen." Und dem war wirklich so. Auf Schritt und Tritt Soldaten, Patrouillen, zu Pferd und zu Fuss, Kosaken mit hohen Pelzmützen, Dragoner, den Karabiner quer über den Sattel, Infanterie mit dem ewigen Bajonett. In jeder Waffe aber sass ganz lose eine, wie man sagte, vergiftete Kugel. Die Regierung entfaltete ihre gesammelte Macht. Es mussten Verzweifelnde sein, die nichts, gar nichts mehr zu verlieren hatten, wenn gegen solche Staatsgewalt sie sich empörten. An jeder Strassenecke standen die Weissblusen in Posten bis zu zehn Mann; sie behüteten in ihrer Mitte als kostbares Juwel einen blauen Polizisten, der Ordnung zu schaffen gehabt hätte, wie einer bei uns, der aber für nichts Augen hatte, denn für politische Vergehen, und ausserdem froh war, wenn er selber ungeschoren davon kam. Längs der Strasse patrouillierten wiederum Soldaten in langen Reihen. Ein Geldtransport sprengte vorüber. Vorn, zur Seite, hinten Kosaken, den Karabiner in der Faust. Im Wagen sassen zwei Offiziere, die Füsse auf der Geldkiste, den gespannten Revolver in der Hand. Dennoch kam es vor, dass die Revolutionäre am heiterhellen Tage einen solchen Transport überfielen. Und auch sie entfalteten eine verzweiflungswilde Macht. Es fallen Schüsse auf der Strasse. Ein Polizist stürzt getroffen. Die Soldaten erwidern blindlings das Feuer. Von allen Strassenmündungen antworten die Revolver der Angreifer. Das war der Revolutionäre Gefechtstaktik : Sie besetzten die Strasseneingänge; einer führte die vorgenommene Tat aus und die andern deckten ihm den Rückzug. Die Revolutionäre lernten Tag um Tag. Sie organisierten sich. Sie gründeten eine Finanzverwaltung, eine Propagandaabteilung und vor allem ein Kriegsdepartement. Auch Polizei hatten sie geschaffen. In Warschau war Raub und Plünderung an der Tagesordnung gewesen, denn alle Klagen bei der Regierungspolizei, welche nur für politische Vergehen Zeit hatte, blieben unberücksichtigt. Im Gegenteil, die Regierung verfügte über Kreaturen, die im Gewände der Revolution abscheuliche Verbrechen nicht nur ungehemmt begingen, sondern für solche bezahlt und dazu angestiftet waren. ? " (S. 5/6)