Beschreibung:

LI; 264 Seiten; 24 cm; fadengeh., goldgepr. Ganzpergamentband.

Bemerkung:

Gutes, stabiles Exemplar; Einband leicht gebogen u. fleckig; Seiten und Buchschnitt ebenfalls (leicht) fleckig; Vortitelblatt mit kl. hs. Besitzvermerk. - Prof. Dr. Karl Vollmöller (gewidmet). - Mit Anmerkungen und Register. - " Dieses Buch ist im Auftrage von Wilhelm Heims in Leipzig in den Monaten August bis November 1908 in der Offizin von Oskar Bonde in Altenburg hergestellt worden. Den Einband hat Th. Knaur, Leipzig, verfertigt. Die Auflage beträgt 1000 in der Presse numerierte Exemplare. ? No. 728 " (Impressum) // Albert Wesselski, auch Albert Wesselstá (* 3. September 1871 in Wien; ? 2. Februar 1939 in Prag) war ein österreichischer Erzählforscher und Übersetzer. Nach philosophischen Studien an der Universität Wien wechselte er auf die Technische Universität in Wien, wo er 1897 Diplom-Kulturingenieur wurde. 1902 bis 1906 war er beim steiermärkischen Landesbauamt in Graz tätig. 1907 wandte er sich dem Journalismus zu. Von 1919 bis 1935 war er Hauptschriftleiter der ?Deutschen Zeitung Bohemia? in Prag. Wesselski, der von der Prager Deutschen Universität 1931 den Dr. phil. h. c. erhielt und seit 1932 als Mitherausgeber des Archiv Orientální fungierte, habilitierte sich 1935 in Graz, verlor aber seine Venia legendi 1938 aus rassischen Gründen. Der polyglotte Wissenschaftler ist vor allem durch seine Märchenforschungen bekannt geworden, veröffentlichte aber auch zahlreiche Übersetzungen. ... (wiki) // " ... Die Predigermönche, denen die Kirche soviel zu danken hatte, haben der Kirche noch in ihrer Entartung den letzten großen Dienst erwiesen: sie haben den unmittelbaren Anlaß zur Reformation gegeben. Der Plan, der der folgenden Sammlung von Predigtmärlein und Mönchsgeschichten zu gründe liegt, ist schon durch die Besprechung der benutzten Werke gegeben; sie umfaßt die Erzählungsstoffe des 13. Jahrhunderts. Was aus spätem Zeiten, wie aus dem Speculum morale, aus Bozon , aus dem Dialogus creaturarum, aus der Summa praedt-cantium von Johannes Bromyard, aus den Predigten und der Exempelsammlung Herolts und aus dem Magnum speculum exemplorum aufgenommen worden ist, das hat alles ältere Quellen und ist in dieser Fassung nur deswegen berücksichtigt, weil es in der altern lateinischen Form entweder heute noch als verloren bezeichnet werden muß oder gegenüber der Jüngern Niederschrift ungenießbar erscheint. Heiligenlegenden sind grundsätzlich ausgeschlossen worden; sie wurzeln in den seltensten Fällen (vgl. die Geschichte von St. Guinefort) in der Volksüberlieferung, sondern sind meist Kunstprodukte der Leute, die davon Nutzen, das Wort im weitesten Sinne genommen, ziehn konnten. Eine Ausnahme machen nur die Mirakel der heiligen Jungfrau, weil sie die Verehrung, die Maria im Mittelalter genoß, in einer "Weise charakterisieren, die sie geradezu als Göttin erscheinen läßt. Der ritterlich-romantische Frauendienst hatte schließlich auch die Gottesmutter miteinbezogen; geradeso, wie für jeden Ritter der Wunsch seiner Dame ein Gebot war, dem er sich unweigerlich fügen mußte, wurde es nur als natürlich empfunden, daß Christus den Wünschen seiner Mutter unter jeder Bedingung nachzukommen hatte. In erster Linie sah man in ihr die Fraue, in zweiter Linie die Heilige und in dritter und letzter Linie endlich auch das Weib; sogar Satan, der den andern Heiligen Widerstand leistet, beugt sich galant vor unser lieben Frau. Die Franziskaner haben es versucht, auch ihren heiligen Franziskus mit einem gottähnlichen Nimbus zu umkleiden; gelungen ist es ihnen nicht. Diese absonderliche Stellung, die Maria in der damaligen christlichen Mythologie einnimmt, hat es veranlaßt, daß verhältnismäßig viele von ihren Wundern aufgenommen worden sind. Die Übersetzung der Märlein ist so wortgetreu, wie es nur möglich war; der Treue des Ausdruckes zu liebe ist auf jeden Wohllaut der Sprache verzichtet worden, der übrigens sowieso etwas künstliches hätte. Die Predigtmärlein sind keine Novellen, die vor schönen Frauen und geistreichen Männern vorgetragen wurden, sondern schlichte Erzählungen, die den Bürgern und Bauern mundgerecht sein mußten. In den Anmerkungen habe ich Hinweise über die Quellen und die Verbreitung der Stoffe zusammengetragen, soweit sie mir bei der Durchforschung verwandter literarischer Gebiete aufgefallen sind. Ebenso habe ich die mir bekannt gewordene Literatur über einzelne Stücke verzeichnet und in diesem Falle meist darauf verzichtet, etwas schon gesagtes zu wiederholen. ... " (Vorwort)