Beschreibung:

307 Seiten; 18,5 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Einband stw. geringfügig berieben; Vorsatz mit kl. hs. Besitzvermerk. - 9. Auflage. - Gustav Meyrink (fälschlich auch Meyrinck; * 19. Jänner 1868 in Wien als Gustav Meyer; ? 4. Dezember 1932 in Starnberg) war ein deutsch-österreichischer Schriftsteller und Übersetzer. ... Als einer der Ersten im deutschen Sprachraum (nach E. T. A. Hoffmann und Paul Scheerbart) verfasste Meyrink phantastische Romane. Während sein Frühwerk mit dem Spießbürgertum seiner Zeit abrechnet (Des deutschen Spießers Wunderhorn), befassen sich seine späteren, häufig im alten Prag spielenden Werke hauptsächlich mit übersinnlichen Phänomenen und dem metaphysischen Sinn der Existenz (Der Golem, Das grüne Gesicht, Der weiße Dominikaner, Der Engel vom westlichen Fenster). In diesen Romanen sowie in verschiedenen Artikeln äußerte Meyrink, selbst schon seit 1891 Mitglied der Theosophischen Gesellschaft, esoterisch-mystische Ansichten, die unter anderem religiös-messianische Ideen und Elemente des Buddhismus, aus jüdischer und christlicher Mystik sowie aus Theosophie und Alchemie enthielten. ... (wiki) // INHALT (Kapitel) : Schlaf ------- Tag ------- J ------- Prag ------- Punsch ------- Nacht ------- Wach ------- Schnee ------- Spuk ------- Licht ------- Not ------- Angst ------- Trieb ------- Weib ------- List ------- Qual ------- Mai ------- Mond ------- Frei ------- Schluß. // " ... Wie sollte es mir auch glücken, ihn nachzuahmen, wenn ich keinen Anhaltspunkt mehr hatte, wie er ausgesehen haben mochte. Aber es kam anders. Ganz anders, als ich dachte. Meine Haut, meine Muskeln, mein Körper erinnerten sich plötzlich, ohne es dem Gehirn zu verraten. Sie machten Bewegungen, die ich nicht wünschte und nicht beabsichtigte. - Als ob meine Glieder nicht mehr mir gehörten! - Mit einem Male war mein Gang tappend und fremdartig geworden, wie ich ein paar Schritte im Zimmer machte. Das ist der Gang eines Menschen, der beständig im Begriffe ist, vornüber zu fallen, sagte ich mir. Ja, ja, ja, so war sein Gang! - Ganz deutlich wußte ich: so ist er. Ich trug ein fremdes bartloses Gesicht mit hervorstehenden Backenknochen und schaute aus schrägstehenden Augen. Ich fühlte es und konnte mich doch nicht sehen. Das ist nicht mein Gesicht, wollte ich entsetzt aufschreien, wollte es betasten, doch meine Hand folgte meinem Willen nicht und senkte sich in die Tasche und holte ein Buch hervor. Ganz so, wie er es vorhin getan hatte. - Da plötzlich sitze ich wieder ohne Hut, ohne Mantel, am Tische und bin ich. Ich, ich. Athanasius Pernath. Grausen und Entsetzen schüttelten mich, mein Herz raste zum Zerspringen, und ich fühlte: gespenstische Finger, die soeben noch in meinem Gehirn umhergetastet, haben von mir abgelassen. Noch spürte ich im Hinterkopf die kalten Spuren ihrer Berührung. ? " (Seite 21; Kap. "J")