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8vo. XVI, 607; VIII, 400 S., mit 7 Faltkarten und zahlr. Tabellen im Text. Ältere einfache Pappbände mit aufgebrachten OBroschuren u. Rückentitelschildchen. 2 Bde.
Bemerkung:
Erste Ausgabe der seltenen Arbeit. - Mischler (1821-1864) studierte seit 1843 zunächst die Theologie in Gießen, wechselte aber im selben Jahr zu den Staats- und Cameralwissenschaften und studierte vor allem bei Friedrich Jakob Schmitthenner (1796-1850). Er legte im Jahre 1847 sein Fakultätsexamen ab, trat dann in die Forst- und Domänendirektion und dann in die Steuerdirektion in Darmstadt ein. Nach der kameralistischen Staatsprüfung und der Promotion zum Doktor der Philosophie in Gießen wechselte er 1849 auf Vorschlag Schmitthenners an die Universität Freiburg. Im Jahre 1852 folgte er einem Ruf an die Universität Prag, als a. o. Professor der politischen Ökonomie, seit 1853 als "Prüfungscommissär", seit 1855 als provisorischer o. Professor, ab 1857 dann endlich als o. Professor. In Gießen und Prag verfasste er das vorliegende große Werk; neben seinem (unvollendet gebliebenen) "Handbuch der Nationalökonomie " von 1857 handelt es sich um sein Hauptwerk. Theoretisch stand er der englischen Nationalökonomie skeptisch gegenüber und stand mit seinem empirischen Ansatz der Historischen Schule der Nationalökonomie näher, formulierte seine Wirtschaftstheorie aber eher im Sinne der Organismustheorie eines Albert Schäffle und spricht von der Ökonomie als der "Physiologie des Gesellschaftskörpers". Zu dem vorliegenden Werk führt Ernst Mischler aus: "Aus dem publice gehaltenen besonderen Collegium über "Das Wesen und Wirken des großen deutschen Zollvereins" wuchs sein erstes großes Buch "Das deutsche Eisenhüttengewerbe vom Standpunkte der Staatswirthschaft" (2 Bde. 1852 u. 1854) heraus, von dem der erste Band noch während seines Aufenthaltes in Freiburg erschien, während der zweite erst in Prag vollendet wurde und für welches M. vom Kaiser Franz Josef I. einen Chiffrering in Brillanten erhielt. Die Studien zu diesem Buche betrieb M. überall an Ort und Stelle selbst, indem er die wichtigsten Hüttenbezirke Deutschlands, Großbritanniens, Belgiens und theilweise auch Oesterreichs bereiste und außerdem mit einem großen Kreise von Industriellen in mündlichen und schriftlichen Verkehr trat. "Das deutsche Eisenhüttengewerbe", hervorgegangen aus dem wirthschaftlichen Kampfe des Schutzzolles gegen das Freihandelsprincip jener Zeit, ist der auf streng empirischer Grundlage geführte Beweis: daß und wie Deutschland-Oesterreich seinen Eisenbedarf selbst decken könne. Im Detail bis auf die einzelnen Eisenhüttenwerke herabgehend, steht es als groß durchgeführtes Programm der Statistik und Politik eines bedeutenden Industriezweiges in steter Verbindung mit seiner Technik, welche der Verfasser infolge seiner realen Bildung und eigens gemachter Vorstudien vollständig beherrschte, in der volkswirthschaftlichen Litteratur einzig da. Die Bewegung der deutschen Zolleinigung hatte sich in dem Frankfurter "Allgemeinen deutschen Verein zum Schutze der vaterländischen Arbeit" einen Centralpunkt geschaffen, der die Fortsetzung der Bestrebungen des deutschen Zollvereines als seine Aufgabe ansah, und M. war diesem als thätiges Mitglied beigetreten. Durch das "deutsche Eisenhüttengewerbe" erhielten diese Tendenzen eine Handhabe, neben den Argumenten der theoretischen Schutzzöllner zum ersten Mal auch auf die realen Verhältnisse eines fundamentalen Zweiges der nationalen Production als ein neues Beweismittel hinweisen zu können" (Ernst Mischer, in: ADB 22, 1885, S. 4-10).