Beschreibung:

) aus dem Gedenkbuche eines Malers. Karlsruhe, Herder (A. Geßner), 1855. Mit Frontispiz nach Rudolf Gleichauf und 6 Tafeln nach Lucian Reich in Lithographie mit Tonplatte "mit der Feder auf Stein gezeichnet" von Johann Nepomuk Heinemann. Lithographierter Vortitel, 6 Bl., 308 S. Pappband der Zeit mit etwas Rückenvergoldung und rotem, geprägtem Rückenschild; Gelenke, Kapitale u. Deckelecken etwas beschabt.

Bemerkung:

Einzige Auflage des seltenen Werks von Lucian Reich. Es enthält 7 Schilderungen und Erzählungen aus dem badischen Schwarzwald, darunter zwei zur Schildermalerei für Schwarzwalduhren. Abschließend ist eine Biographie von Reichs Onkel, dem ebenfalls aus Hüfingen stammenden Komponisten, Sängers und Dirigenten, Johann Nepomuk Schelble (1789-1837) eingefügt. Die Erzählungen sind in Reichs poetisch-romantischem, aber gleichzeitig sehr detailreichem Stil illustriert. "Die gemütvollen, feintonig behandelten Lithographien in "Hieronymus" und in den "Wanderblüten" nehmen in einem allgemeinern und höhern Sinn den traulichen Reiz der Ludw. Richterschen Heimatpoesie vorweg. Es gibt keine bessern und feinern Bilder vom Leben auf dem Schwarzwald und der Baar, als diese in Natur- und Menschendarstellung gleich vortrefflichen, behäbigen und aus einem tiefen Verstehen von Volk und Natur herauswachsenden Bildchen, in denen der Hebelsche Naturgeist und sein liebreiches Wohlwollen so sichtbar werden. Wer Land, Leute und Zeit kennen lernen will, wird zu diesen Schilderungen greifen" (Berlinger, Badische Malerei, S. 41). - Die auch nach damaligem Verständnis falsche Schreibung "Wanderblühten" statt "Wanderblüthen" scheint bewusst gewählt und taucht so auf Vor- und Haupttitel auf. - Die Tafeln, wie eigentlich immer, stärker stockfleckig, sonst sehr gutes, sauberes Exemplar.