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371, (1) Seiten. Titel- u. rückenvergoldeter, violetter Original-Leinwand-Einband in schöner Erhaltung u. Originalschutzumschlag (Schutzumschlag mit Gebrauchsspuren. Ansonsten sehr gutes Exemplar!). 19,5x14,5 cm
Bemerkung:
* Erste und einzige Werkausgabe. Sehr selten ! Enthält: DICHTUNGEN: Genesung; Quasi una phantasia; Esther; Judiths Gang gen Bethulia; Das Gebet des Pharisäers; Das Gebet des Zöllners; Tischgebet zum ersten Mai; Der Mord; Einer Freundin; Mein Gott!; Aufblick; Versuchung; Lied, im Sommer zu singen; Erinnerung; O liebe, liebe Hand; Worte zum Abschied; Vor dem Einschlafen; Tasso an die Prinzessin. Neun Sonette / DRAMEN: Die Opferung, eine Tragödie; Das Bergwerk, ein Drama; Die Schwester, ein Mysterium. ----- Hans Kaltneker (eigentlich Hans Kaltnecker von Wallkampf) (* 2. Februar 1895 in Temesvár, Königreich Ungarn, Österreich-Ungarn; ? 29. September 1919 in Gutenstein (Niederösterreich)) war ein österreichischer Dramatiker, Lyriker und Erzähler. Kaltneker war einer der Hauptvertreter des österreichischen Expressionismus, er verstarb früh an Tuberkulose. Felix Salten nannte ihn ?eine Flamme, die leuchtend und hoch aufloderte, und plötzlich erlosch, vom ewigen Dunkel verschlungen.? Hans Kaltneker wurde 1895 in Temesvár, damals im ungarischen Banat, als Sohn des österreichischen Stabsoffiziers Artur Kaltneker (1914 geadelt als ?Kaltneker von Wallkampf?) geboren und kam mit seiner Familie 1906 nach Wien. Er besuchte das Hietzinger Gymnasium, lernte dort Hans Flesch-Brunningen und Paul Zsolnay sowie Franz Wiesenthal kennen, den Bruder der Tänzerin Grete Wiesenthal und ihrer Schwestern Elsa und Berta, die 1908 eine unabhängige Tanzgruppe gegründet hatten, in der sie einen neuen, unklassischen Tanzstil entwickelten, und deren Aufstieg er bewunderte. Eine spätere Prosaskizze, ?Die Schwestern Wiesenthal? erzählt von der Pantomime ?Der Geburtstag der Infantin? (nach Oscar Wildes gleichnamigem Märchen, Musik von Franz Schreker), mit der die Schwestern im Wiener Apollo erstmals vor die Öffentlichkeit traten.[3] Als Gymnasiast gab Kaltneker zusammen mit Flesch-Brunningen und Zsolnay die hektographierte literarische Zeitschrift ?Das neue Land? mit Gedichten und Feuilletons heraus, in der prunkvollen Villa von Fleschs Tante Adele von Skoda in der Grinzinger Himmelstraße führten sie die lyrischen Dramen Hugo von Hofmannsthals auf.[4] Flesch beschrieb ihn: ?Er war ein großgewachsener Jüngling im Schiller?schen Sinn. Er hatte schöne schwarze, glänzende Haare, einen großen, sinnlichen Mund und in seinen Augen lag schon damals ein verdächtiger Glanz ? verdächtig sage ich deshalb, weil er ja schon damals im Zeichen seiner sich bald bei ihm einstellenden Krankheit war.? Wichtig für Kaltnekers dichterisches Schaffen wurde ab 1907 die Berührung mit dem Wiener Theaterleben, er verehrte Josef Kainz und schwärmte für die junge Else Wohlgemuth. Vor allem aber sind seine späteren Dichtungen geprägt von seinen Besuchen an der Wiener Hofoper, wo damals unter der Direktion von Gustav Mahler die Oper revolutioniert wurde sowie von der durch den Bühnenbildner Alfred Roller begründeten Abkehr vom konventionellen Bühnenbild als Vorläufer des expressionistischen Stils. Die Aufführungen von Richard Wagners Musikdramen mit dem Erlösungsgedanken beeindruckten ihn tief, besonders der ?Parsifal?. Viele Anregungen erhielt Kaltneker auch durch den Katholizismus, im Besonderen durch die christlichen Gedanken in den Werken Leo Tolstois und Fjodor Dostojewskis sowie durch die Werke Sören Kierkegaards, Leonid Andrejews und die deutsche Mystik, insbesondere Meister Eckhart. 1910 oder 1911 schrieb Kaltneker als Gymnasiast das Drama ?Herre Tristrant? mit dem Thema von Tristan und Isolde. Seit 1911 mehrten sich bei Kaltneker Anzeichen einer Lungentuberkulose. Er musste den Schulbesuch unterbrechen, ging längere Zeit ins Sanatorium Grimmenstein und lebte ab 1912 infolge seiner Erkrankung im Schweizer Luftkurort Davos, wo er für die Matura lernen und dichten wollte. Dort lernte er 1915 den ebenfalls tuberkulösen Dichter Klabund kennen, von dem der Satz stammt: ?Man müsste einmal eine Literaturgeschichte der Schwindsüchtigen schreiben, diese konstitutionelle Krankheit hat die Eigenschaft, die von ihr Befallenen seelisch zu ändern. Sie tragen das Kainsmal der nach innen gewandten Leidenschaft.? Die Bekanntschaft mit Klabund brachte Kaltneker in Berührung ?mit dem Geist seiner Generation? und inspirierte ihn, seine erste Erzählung (?Die Magd Maria?) zu schreiben. Die Bekanntschaft mit der Schriftstellerin und Übersetzerin Hermynia zur Mühlen veränderte Kaltnekers Lebenseinstellung grundlegend; mit ihr gemeinsam übersetzte er Gedichte Swinburnes aus dem Englischen und vertraute ihr alle literarischen Pläne an.[3] Die Gedichte aus dieser Zeit und das Drama ?Isofta? sind verloren gegangen. Nach Kuraufenthalten in Davos und Partenkirchen konnte Kaltneker im Oktober 1915 die Externistenmatura mit Auszeichnung ablegen. Danach meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst; seine Mutter konnte sein Einrücken aber im letzten Augenblick verhindern, der Vater war in russischer Gefangenschaft in Sibirien. Kaltneker studierte in Wien Rechtswissenschaften und legte zu Ostern 1917 mit Auszeichnung die Erste Juristische Staatsprüfung ab. Dichtungen und Dramen. Paul Zsolnay Verlag, 1925 1916/17 entstanden zwei weitere Erzählungen, Gerichtet! Gerettet! und Die Liebe, mit der Thematik der Erlösung und des Opfergedankens. Kaltneker schrieb weitere Gedichte, von denen Erich Wolfgang Korngold ?Drei Gesänge nach Gedichten von Hans Kaltneker, op. 18? 1924 vertonte. Im Jahr 1917 wandte sich Kaltneker wieder der Dramatik zu und schrieb ?Die Heilige?, ein anarchistisch-visionäres Mysterium für Musik, in dem er die Luzifer-Thematik gestaltete und das nach seinem Tod in freier Umarbeitung im Libretto von Hans Müller-Einigen zur Oper ?Das Wunder der Heliane? von Erich Wolfgang Korngold wurde (Uraufführung: 7. Oktober 1927 In Hamburg). In Begeisterung und Verehrung für das Talent und die Schönheit des jungen Burgtheaterstars Else Wohlgemuth, die er bereits als 15-Jähriger in Arthur Schnitzlers ?Der junge Medardus? gesehen hatte und der er seit 1911 in Freundschaft verbunden war, schrieb Kaltneker Briefe und widmete ihr die Gedichtfolge ?Tasso an die Prinzessin?, die er ihr zu Weihnachten 1916 überreichte. 1917 sah er sie begeistert in Schnitzlers ?Der einsame Weg? am Burgtheater.[5] 1918 heiratete Else Wohlgemuth den Grafen Thun-Hohenstein. Den letzten Brief seines Lebens schickte Kaltneker einen Tag vor seinem Tod, schon auf dem Sterbebett, dennoch an sie. 1918 schrieb Kaltneker innerhalb seines letzten Lebensjahres seine drei expressionistischen Dramen Die Opferung, Das Bergwerk und Die Schwester als ?Trilogie des Erlösungsgedankens?. Nach fast einjährigem Kuraufenthalt kehrte er nach Wien zurück, wo er im Dezember 1918 zunächst das vieraktige Drama Die Opferung binnen acht Tagen niederschrieb. Es folgte ein weiterer Kuraufenthalt auf dem Semmering im Winter 1918/19. Zu Weihnachten 1918 musste Kaltneker wieder für drei Monate nach Davos und schrieb dort das Revolutionsdrama Das Bergwerk, eine Tragödie in drei Akten, in seinen Gedichten wurde immer mehr Todesahnung spürbar, da die Ausheilung seiner Krankheit immer unwahrscheinlicher wurde. Im Juni 1919 begab sich Kaltneker auf eigenen Wunsch mit seinen Eltern zur Sommerfrische ins niederösterreichische Gutenstein, das bedingt durch seine klimatische Lage auch ein Luftkurort war. Dort schrieb Kaltneker in nur zehn Tagen Die Schwester, ein Mysterienspiel in drei Abteilungen, in dem er das Thema der lesbischen Homosexualität behandelte, sowie zuletzt in einem Tag das Märchenspiel Schneewittchen, das er für das Töchterchen seiner mütterlichen Freundin Hedda Stern verfasste und das am 17. August 1918 in Gutenstein aufgeführt wurde.[6] Am 29. September 1919 starb Hans Kaltneker in Gutenstein, wo er auf demselben Friedhof begraben wurde, auf dem auch der Dichter Ferdinand Raimund liegt. Paul Frischauer und Joseph Roth nahmen am Begräbnis teil. Zu Lebzeiten wurde keines von Kaltnekers Werken veröffentlicht und keines seiner Dramen auf der Bühne aufgeführt. Robert Musil schrieb ?von einem jung verstorbenen Wiener Dichter, so jung, dass man wohl kaum noch sagen kann, ob er ein Dichter geworden wäre.? und Felix Salten meinte: ?Wie viel Triebkraft aber, wie viel Zauber und wie viel Weisheit in dieser Verkürzung des Lebens liegen kann, in diesem Gedankensplitter, diesem Epigramm eines Daseins, wie es dasjenige Hans Kaltnekers war, können wir nicht wissen.? Kaltnekers literarisches Werk ist nicht sehr umfangreich (vier Dramen, drei Erzählungen, 27 Gedichte), aber von großer Intensität, visionärer Kraft und erstaunlich früher Reife. Es beschreibt die Wandlung erotischer Sinnlichkeit zu tätiger Nächstenliebe, behandelt spekulative Ideen über Abfall und Wiederaufnahme Luzifers und fordert mit dem ?Gefühl der Scham, Zeitgenosse zu sein?[8] die Welterlösung durch allumfassende Liebesfähigkeit. (Quelle Wikipedia)