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11 Textseiten und 25 numerierte, kart. Tafeln mit 25 Abbildungen. Beiger Original-Leinwand-Einband und Original-Pappschuber mit Titelschild. (Pappschuber gebräunt). 12x19 cm
Bemerkung:
* Johann Reinhard von Marées (* 24. Dezember 1837 in Elberfeld; ? 5. Juni 1887 in Rom) war ein deutscher Zeichner, Grafiker und Maler des Idealismus. Die Familie entstammt altem französisch-niederländischem Adel. Sein Großvater, der anhaltinische Kammerpräsident Karl von Marées (1765?1845), wurde 1826 in den anhalt-dessauischen Adel aufgenommen und war ein Onkel des preußischen Generalmajors Louis von Marées. Seine Eltern waren der preußische Kammerpräsident in Koblenz Adolf von Marées (1801?1874) und dessen Ehefrau Friederike Susmann (1810?1864), die Tochter des jüdischen Großkaufmanns Susmann. Sein Bruder Georg (1834?1888) war preußischer Oberstleutnant und Militärschriftsteller. Marées bewies schon früh eine zeichnerische Begabung. An der Berliner Kunstakademie wurde er 1854 Schüler von Carl Steffeck, trennte sich aber bereits nach einem Jahr von ihm. Nach dem Militärdienst kam er 1857 nach München, wo er nach der Natur arbeitete und sich im Kreis seiner Freunde Franz von Lenbach, Adolf Lier und Anton Teichlein in Opposition zur Akademie ein dunkeltonig-malerisches, an den alten Niederländern orientiertes Kolorit aneignete. Neben Militärmotiven und Landschaftsbildern entstanden damals eindringliche Freundesporträts und Selbstbildnisse. Marées malte teilweise im Auftrag des Kunstagenten Swertschkow für den Baron Alexander von Stieglitz und fertigte Kopien für ihn an. Dabei entstand u. a. 1863 das programmatisch vorausweisende Landschaftsbild Bad der Diana. In München lernte Marées auch Adolf Friedrich Graf von Schack kennen, der ihm 1864 das in niederländischer Tradition gemalte Bild Die Schwemme abkaufte. Noch im selben Jahr schickte Schack den so gut wie mittellosen Marées nach Florenz und Rom, wo er zusammen mit Lenbach bedeutende Gemälde kopieren sollte. Die vier Kopien, die Marées 1865 nach München sandte, zeichnen sich durch einen freien Bezug des Malers zu den Originalen aus. Zwei weitere Gemälde, die auf der Reise entstanden, verkaufte Schack wieder, da er sie als nicht gut genug erachtete. Schack sah in diesem Auftrag eine Art Ausbildung für Marées, wünschte sich von ihm aber vor allem klassische Kopien für seine Sammlung. Marées andererseits wurde durch die intensive Auseinandersetzung mit der italienischen Renaissancemalerei immer mehr zur Entwicklung einer eigenen, charakteristischen Bildform getrieben. In den folgenden Jahren versuchte er Schack in ausführlichen Briefen davon zu überzeugen, dass sich die Geduld des Sammlers lohnen werde. Schack reagierte jedoch verhalten und kürzte offenbar die finanziellen Zuwendungen, als Marées ab 1866 in eine längere Schaffenskrise geriet und so gut wie nichts mehr von sich hören ließ. 1868 brach der enttäuschte Maler schließlich den Kontakt zu Schack wegen der andauernden beiderseitigen Unzufriedenheit ab. Bald darauf lernte Marées in Rom den Bildhauer Adolf von Hildebrand und den Kulturphilosophen Konrad Fiedler kennen und fand in zweiterem einen neuen Mäzen. Auf einer gemeinsamen Reise 1869 nach Spanien, Frankreich und Holland gewann er um 1870, besonders von Eugène Delacroix beeindruckt, mit einer neuen Farbkraft auch eine verfestigte, tektonische Formensprache idealer Prägung (z. B. Orangenpflückender Reiter, 1869/70), die ihn in den Kreis der neuidealistischen Deutsch-Römer um Arnold Böcklin, Anselm Feuerbach und Adolf von Hildebrand rückte. Adolf von Hildebrand liebte und verehrte Marées und ?hütete? seinen Schüler ?fast rührend und väterlich wie sein spezielles Kleinod?. Mit Hildebrand eng befreundet, arbeitete Marées 1871/72 gemeinsam mit ihm in Berlin, anschließend allein in Dresden. Als einzigen Großauftrag seines Lebens führte er die von Fiedler finanzierten Fresken in der Zoologischen Station in Neapel aus. Mit seiner monumentalen Überhöhung einer realistischen Szenerie am Golf von Neapel ist das Werk eine der bedeutendsten deutschen Kunstleistungen des 19. Jahrhunderts. Marées schloss Freundschaft mit Arnold Böcklin, trennte sich 1876 von Hildebrand und ging endgültig nach Rom, wo er öffentlichkeitsscheu lebte und unter dem Eindruck der Werke Raffaels und antiker Skulpturen sein reifes Werk als Ausdruck unerfüllter Sehnsucht nach idealer menschlicher Existenz in der Natur schuf. Oft mythologisch motiviert, aber von hoher Allgemeingültigkeit im Miteinander von klassischen Akten in südlicher Landschaft, fand er hier zu letzter formaler Klarheit und dunkelglühender Farbkraft (z. B. in den Triptychen Die Hesperiden, zwei Fassungen 1879/80 und 1884/87; Die Werbung, 1885?1887; Die heiligen drei Reiter, 1885?1887). Seinerzeit in seinem selbstquälerischen Vollkommenheitsstreben unverstanden, das ihn immer wieder zu Übermalungen veranlasste, wurde er erst nach der Jahrhundertwende ? zum Teil auch mit Missdeutungen wie z. B. in nationalsozialistischer Zeit ? als Wegbereiter einer modernen figurativen Ausdruckskunst erkannt. Größere Werkbestände von Marées befinden sich in der Neuen Pinakothek München (Schenkung von Fiedler 1891), der Staatlichen Graphischen Sammlung München, dem Von der Heydt-Museum Wuppertal und der Nationalgalerie Berlin. Er starb 1887 unverheiratet in Rom und wurde auf dem protestantischen Friedhof in Rom nahe der Cestius-Pyramide bestattet. (Quelle Wikipedia)