Beschreibung:

24 Seiten, zahlr. farb. Abb. klammergeh. Brosch.

Bemerkung:

Sehr gutes Exemplar, minimal bestossen. - Ausstellungsbroschüre; Das Zustandekommen dieser Ausstel- lung hat durch die großzügige Überlassung der gezeigten Holzschnittfolge der Herausgeber VEB Verlag der Kunst, Dresden ermöglicht, der auch der Abbildung einiger Blätter der Folge zustimmte. Für diesen Katalog hat der Kunsthistoriker und Grieshaber-Monograf Professor Dr. Wilhelm Boeck, Tübingen, seinen Einführungstext zur großen Buchausgabe des >> Totentanz von Basel<< (Edition 2) dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt. / ?Ein Totentanz von vierzig Paaren, mit handwerklicher Beharrlichkeit in Holz geschnitten vom 24. Dezember 1965 bis zum 13. Juni 1966, ist das nicht der vollendete Anachronismus in einem entmythologisierten Zeitalter? Vermögen wir noch die Vorstellung des Knochenmannes als Schnitter, Reiter, Totengräber oder Spielmann auf unser Dasein zu beziehen? Wird der Mensch im Atomzeitalter von der letzten Wahrheit nicht in Formen an- gesprochen, die für das Einzelschicksal keinen Raum lassen? Wenn Ensor makabre Szenen mit Skeletten komponierte, so sind das nicht mehr als poetische Erfindungen, allenfalls letzte Nachklänge manieristischer Herausforderungen der Überwelt. In Kubins Blättern mit dem Tod, die auch Ein Totentanz<< genannt werden, taucht die Erinnerung an mittelalterliche Behandlungen des Themas kaum auf; er stellt sich in die Tradition, die vom jüngeren Holbein zu Rethel führt, und den seine Gestalt wandelnden Tod in die je- weils naheliegende Maske schlüpfen läßt; unter Betonung des Grauenhaften und Gespenstigen eines Numen, das durch keine andere Macht gebändigt wird. Oft ist der Tod heimlich zugegen wie in man- chem Gemälde Beckmanns, von dem das Gefühl der Unentrinnbarkeit des Endes ausgeht. Das Unpersönliche des Mas- sensterbens hat kein vollkommeneres Denkmal gefunden als in Picassos " Guernica, wo das verzweifelte Sichwehren des Einzelnen gegen die Entfesselung zerstörender Mächte stellvertretend für die Ohnmacht des bedrohten Menschengeschlechtes erscheint.? (Aus d. Einführung)