Beschreibung:

54 Seiten. Frz.-Brosch.

Bemerkung:

Gutes Exemplar, etw. bestossen; Einbandkante mit leichtem Verlust. - Gehalten am 18. März 1932 in der preussischen Akademie der Künste zu Berlin. / Druck vom Bibliographischen Institut in Leipzig. Angenehme Haptik und Schriftbild. / Vor die Aufgabe gestellt, vor Ihnen von Goethe zu sprechen, nehme ich meine Zuflucht zu einer Erinnerung, einem Erlebnis, das mich dazu ermutigen und meinem Unterfangen die Legitimität verleihen soll, die in allen Dingen das Beste, das Entscheidende ist. Ich rufe die Empfindungen auf, die mich bestürmten, als ich vor Jahren zum erstenmal durch Goethes Elternhaus am Hirschgraben zu Frankfurt ging. Diese Treppen und Zimmer waren mir nach Stil, Stimmung, Atmosphäre urbekannt. Es war die,,Herkunft", wie sie im Buche, im Buch meines Lebens steht, und zugleich der Anfang des Ungeheueren. Ich war ,,zu Hause" und dennoch ein scheuer und später Gast in der Ursprungssphäre des Genius. Heimat und Größe berührten sich. Das Patrizisch-Bürgerliche, museal geworden und Gegenstand leise auftretender Pietät, als Wiege des Heros; das Würdig-Wohlanständige, bewahrt und heilig gehalten um des Sohnes willen, der es zurückgelassen wie weit zurückgelassen! und ins Weltstrenge gewachsen: ich sah es an, ich atmete es ein, und der Widerstreit von Vertrautheit und Ehrfurcht in meiner Brust löste sich in das Gefühl, worin Demut und Selbstbejahung eines sind: in lächelnde Liebe. " (S.1)