Beschreibung:

109 S.; zahlr. Illustr.; 25 cm; kart.

Bemerkung:

der helle umschlag etwas berieben und leicht nachgedunkelt, insgesamt sonst gutes Ex. - Texte: Die andere Seite der Schönheit Klaus Honnef; Achselhaar - Achse der Erotik Kai Hoffmann. // ? Nicht zuletzt die Entwicklung der Kleidermode seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts macht den Prozeß der Vertreibung des Erotischen sichtbar. Je unverhüllter sich ihre Trägerinnen geben, desto kühler wirken sie. Auch der Blick der Voyeure, die beim Flanieren am Strand über die vielen Körper der barbusigen Frauen hinweggleiten, begnügt sich mit dem flüchtigen (und keuschen!) Sehkitzel, drückt nur selten ein gewisses Begehren aus. Die Körper sind zum Schutz ihrer selbst geworden, so etwas wie blanke, gleichwohl undurchdringliche Schilde aus Menschenhaut, oft gebräunt, und ausgiebige Gymnastik und sportliche Betätigungen haben sie zu makellosen Stereotypen gestanzt. Die "Love-Parade" der Techno-Generation hat nichts mehr gemein mit den erotischen und sexuellen Exerzitien ihrer Hippie-Eltern. Die moderne Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft hat sich für die Arbeit Roboter geschaffen und feiert die daraus resultierende Zweckfreiheit der Menschen, die -wie eine häufig zitierte Forderung lautet - nur noch "Spaß" wollen, durch die Zeugung und Prägung formvollendeter Geschöpfe. Insofern hat sich die Losung der künstlerischen Avantgarde, Kunst ist Leben, in paradoxer Zuspitzung verifiziert; die Körper des Lebens rufen nach Aporie der Avantgarde das "interesselose Wohlgefallen" der Kantschen Ästhetik hervor. (S. 15) ISBN 3792715325